Magersucht

[Paula]

Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein Problem. Eine sehr gute Freundin von mir ist magersüchtig. Sie braucht dringend Hilfe. Sie hat diese Krankheit ca. 3-4 Jahre hat vor ca. einem Jahr ein Kind bekommen und seitdem ist es noch extremer geworden. Ich habe mehrmals versucht, mit ihr zu reden, aber sie blockt immer gleich ab. Sie hat sich soviele Antworten und Entschuldigungen zurechtgelegt, daß ich kaum noch eine Möglichkeit habe ruhig mit ihr zu reden. Auf meine Bitte, daß sie auf sich aufpassen soll und Hilfe annehmen muß, schon wegen ihrem Sohn, sagte sie mir, er wäre ja schließlich auch nur glücklich wenn sie es wäre. Was soll ich darauf antworten?
So kann es aber wirklich nicht weitergehen. Leider sieht sie aber nicht ein, daß sie krank ist, würde also auch nicht so einfach zu einer Beratungsstelle oder Therapeuten gehen. Sie findet sich noch immer viel zu fett und macht sich damit kaputt. Am Samstag ist sie auf einer Faschingsfeier zusammengebrochen. Die Sanitäter haben ihr ein Kreislaufmittel gegeben und sie eine Stunde später nach Hause geschickt. Haben die echt nicht gesehen, was wirklich los ist oder wollten sie es nicht sehen??? Sie wiegt höchstens noch 40 kg bei einer Größe von 1,65 m.
Wie kann ich ihr helfen? Hat jemand Erfahrungen mit Magersucht und Beroffenen? Ich habe schon überlegt, ihr beim nächsten Mal ohne Worte einfach ein Buch über Magersucht auf den Tisch zu legen und ihr ein paar persönliche Worte sowie Telefonnummern von Therapeuten hineinzuschreiben. Ich denke aber, daß sie trotzdem weiterhin einredet, sie wäre nicht krank und braucht keine Hilfe.
Über Eure Ratschläge wäre ich sehr dankbar. Ich mach mir wirlich Sorgen um sie.
Viele Grüße Paula

[jerry]

Liebe Paula,
solange Deine Freundin für sich selbst nicht erkennt, das sie magersüchtig ist, wird Ihr keine Therapie helfen.
Deine Idee mit dem Buch ist sehr gut aber vor allen muß sie erst mal selbst für sich erkennen das sie krank ist.
Sie kann von Glück reden, daß sie so eine Freundin wie Dich hat!!
Liebe Grüße
Jerry

[Alexandra]

Paula,

wenn gar nichts mehr hilft, kannst Du mal um Rat in einer der besten Kliniken der USA anfragen: "The Meadows", Arizona. Die Klinik befindet sich in Wickenburg, eine Bekannte von mir hatte 1998 schwere Magesucht und zog sich für zwei Monate dorthin zurück. Die Klinik ist u.a. dafür bekannt, Eßstörungen äußerst erfolgreich zu behandeln.

Die Adressen findest Du unter www.themeadows.org

Viele Grüße, hdh
Alexandra

[Chiquitita]

Hallo Paula!

Vielleicht kannst Du Dich an eine Beratungsstelle wenden. Such mal unter www.magersucht.de
Die Site richtet sich zwar mehr an selbst betroffene Jugendliche, aber Du kannst dort Adressen nach PLZ-Bereich abfragen.
Ich finde es toll, dass Du Deiner Freundin hilfst. Kannst Du Dich nicht mit Ihrer Familie oder anderen Freunden zusammentun?

LG
Chiquitita

[sara75]

Hallo!

Ich bin erst seit gestern Mitglied und habe Deinen Bericht erst heute gelesen. Aber vielleicht kann ich Dir ja trotzdem helfen.

Ich habe selbst Erfahrung gemacht mit der Magersucht. Bei mir ging es ab jenem Punkt bergauf, als ich sah, wie erschrocken mich Leute, die ich von früher kannte ansahen.
Zuerst dachte ich es ist Bewunderung, als ich dann aber auch Bemerkungen zu hören bekam, wie bist Du krank..... fing ich mich an zu schämen, wenn ich auf die Straße ging. Irgendwann wollte ich nicht mehr, daß mich die Menschen alle so anstarren, von da an ging besser.

Es ist schon so, daß seelische Probleme der Auslöser sind. Aber es ist nicht Vorraussetzung, das diese Probleme erforscht oder gelöst werden. Man kommt da in einen Kreislauf rein, wo man sich nicht mehr neutral im Spiegel anschauen kann. Wenn einen aber jemand ( liebevoll) aufweckt, wird einem klar, wie man eigentlich für andere aussieht!

[Paula]

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Ratschläge. Viel weiter gekommen bin ich leider noch immer nicht. Leider ist die nächste Beratungsstelle ca.80 km von hier entfernt. Ich weiß, kein Weg ist zu weit, aber leider sieht meine Freundin ja noch immer nicht ein, daß sie ein Problem hat und krank ist. Und ich kann sie schlecht zwingen, zu mir ins Auto zu steigen.
Sie erfindet immer neue Ausreden.
Ich denke aber, sie hat gemerkt, daß viele Menschen um Sie herum sich Sorgen machen und ich hoffe, daß regt sie zum Denken an. Es muß doch irgendwie zu schaffen sein, sie da raus zu holen. Also nochmal Danke für Eure Ideen und die Mühe
Paula

@sara75
Vielen Dank für Deinen ehrlichen Bericht und für den Mut, zuzugeben, daß Du selbst betroffen warst. Ich werde Dein Posting ausdrucken und es meiner Freundin hinlegen. Vielleicht wacht sie etwas auf, wenn sie so ehrliche Worte von anderen Erkrankten liest. Macht es Dir was aus, wenn ich Dir eine mail schicke und Dich noch etwas ausfrage????

[Lara]

<hi,
habe gerade Deinen Aufruf gelesen. Es ist schon bitter, wenn man zusehen muss, wie ein guter Freund sich immer tiefer in Schwierigkeiten verrennt. Versuche doch einmal herauszubekommen, was Deine Freundin quält. Vielleicht ist sie mit dem Kind überfordert oder hat andere Probleme, die man auf den ersten Blick nicht erkennt. Man muss allerdings sehr behutsam an die Sache herangehen; sonst verschliesst sie sich wie eine Auster.Meistens fühlen sich magersüchtige Frauen garnicht wohl in ihrer Haut, sondern sind sehr unglücklich und sich auch bewusst, was sie sich antun; kommen aber alleine nicht aus dem Teufelskreis heraus. Du kannst wahrscheinlich nicht mehr tun als reden, reden, reden.

Viel, viel Glück !

[sara75]

Hallöchen!

Klar kannst Du mir ein E_Mail schicken.
Vielleicht kann ich Dir ja mit meiner eigener Erfahrung etwas weiterhelfen!

Nur Mut!

Liebe Grüße sara