Sterben

[Souriette]

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[Vedra]

Hallo Souriette

Ich hab mich sehr stark in deinem Posting wiedergefunden - auch ich bin absolut ungläubig, und denke dass mit dem Hirntod einfach "das Lichtlein ausgeht" und das Bewusstsein aufhört - an eine Seele oder irgendeine Existenz nach dem Tod etc. kann ich nicht glauben. Und irgendwie ist es mir unvorstellbar, dass jemand in der heutigen Zeit wirklich vom Paradies, Gott/ Göttern, Reinkarnation etc überzeugt sein kann, und nicht im Innersten doch weiß, dass er sich nur etwas vormacht, um die eigene Angst zu verdrängen (das ist nicht als Angriff gemeint - wie gesagt, ich kann es mir einfach nicht vorstellen).

Auch mir verursacht das Nachdenken starke Panik - wirkliche Todesangst, ich kann es aber danach wieder für längere Zeit ins hinterste Eckchen des Verstandes verbannen. Und das ist meiner Meinung nach auch alles, was man tun kann. Oft wünsche ich mich an den Punkt zurück, wo mir noch nicht wirklich bewusst war, dass die Endlichkeit allen Seins auch mich miteinschließt (ist mit dieser Erkenntnis der klassische "Verlust der Unschuld" gemeint?).

Liebe Grüße,
Vedra

[ansa]

Ich hatte diese Ängste als Kind, das war nicht lustig. Was Du beschreibst, ist m. E. die Frage nach dem Sinn des Lebens, und die muss jeder für sich selbst beantworten. Menschen mit einer Religion haben es da leichter. Carpe Diem.

[blacky]

hallo souriette !

mir kommt es so vor, als hättest du einfach nur eine richtig große lebensgier und möchtest nicht, dass es aufhört. das ist doch in ordnung. und angst vor dem tod haben ist auch in ordnung.

ich denke, du darfst gegen diese gefühle nicht ankämpfen sondern solltest dich damit auseinandersetzen (was du ja auch tust - mit dem posting zum beispiel)

schau - ich hätte gern kinder gehabt (bin fast 36 und es ist wohl sehr unwahrscheinlich in meiner jetzigen situation). ich hatte persönlich immer den gedanken, wenn ich ein kind in die welt setze, hat mein leben sinn gehabt. ja und dann kam irgendwann der punkt an dem ich erkennen mußte, dass es wohl mit familie und kindern nichts wird und dann kam die krise. und seitdem frag ich mich oft, wozu bin ich überhaupt da und wen interessiert´s wenn ich mal nicht mehr da bin. und was bleibt von mir ?

das sind gedanken die jedem von uns kommen. der tod gehört zum leben. und jeder muss den sinn seines lebens finden. und das muss nicht unbedingt bedeuten, dass nach dem eigenen tod noch etwas nachwirkt. du lebst im hier und jetzt. kannst jetzt gutes tun, jemanden freude machen. das zählt. und wenn´s vorbei ist..........ist es vorbei.

mädel, mach dir mit 22 nicht das leben so schwer. du hast noch soviel schönes vor dir.

ich glaub einfach dran, dass alles was wir tun einen sinn hat. im hier und jetzt. dass alles was wir erleben oder eben nicht erleben einen sinn hat. im hier und jetzt.und wenn ich mein einsames, leeres leben anschau........es muss einen sinn haben auch wenn ich ihn momentan nicht erkennen kann. sonst hätte ich es wohl schon freiwillig beendet.

und abschließend die frage, ob von uns überhaupt etwas "nachwirken" oder "übrig bleiben" muss......................

[sandra77]

Bei mir ist es genau das Gegenteil. Ich verspüre manchmal eine richtige Todessehnsucht.
Manchmal erdrücken mich die Probleme im täglichen Leben regelrecht. Dann denke ich mir, wenn das das ganze Leben so weiter geht bis ich sterbe......Dann denke ich manchmal, wieso dann nicht gleich. Nicht daß ich selbstmordgefährdet wäre. Aber ich habe z.B. keine Angst vor Krankheit oder Sonstiges. Ich weiß, ich schockiere viele hier damit.
Dazu muß ich sagen, daß ich schon seit 13 Jahren an Depressionen leide, die wohl organischer Ursache sind. Ich werde darauf schon seit Jahren behandelt, aber meine Schmerzensgrenze oder Belastbarkeit ist gleich null.

[SiGuenther]

Hi Souriette!

Meine Mutter ist Krankenschwester/Gemeindeschwester und hat viel mit alten bzw. sterbenden Menschen zu tun.

Natürlich kann man sich das in jungen Jahren noch nicht vorstellen - und auch ich mit 35 noch nicht - aber wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, ist man "bereit" zu gehen - selbst wenn man nicht krank ist und kein Paradies oder Himmel auf einen wartet.

Man ist dann im wahrsten Sinne des Wortes "lebensmüde" und legt freiwillig das Heft aus der Hand.

Darauf verlasse ich mich jetzt mal, denn sonst hätte ich auch Angst.
Genau wie du Souriette, hatte ich auch mal einen "Todestraum": Dramatisch wie ich nun mal bin, wurde ich von einem Meteoriten erschlagen.
Die paar Sekunden, in denen in meinem Hirn (beim Aufwachen und Zurechtfinden) einfach nur Leere herrschte, waren unglaublich erschreckend - ich wusste, genau DAS ist das Nichts nach dem Tod, die völlige Nicht-Existenz. Furchtbar!

Was mir hilft, ist, daran zu denken, dass das wirklich jeden Tag vielfach auf der Welt passiert, immer passiert ist und weiter passieren wird, und das mein kleines Leben oder mein Tod schon zwei Straßen weiter niemanden mehr interessiert. Im gesamten Universum zählt er dann gar nicht mehr

Liebe Grüße
Silke

[Mela1973]

Hi Sandra77,

also ich habe auch Bekannte die das gleich wie du haben.

Und durch die starke Tabletteneinnahme spüren sie auch keine Schmerzgrenze.

Und belastbar sind sie auch nicht,es ist eine ernst zunehmende und schlimme Krankheit die du hast.


Machst du den auch eine Therapie oder bekommst du nur Tabletten?

Eventuell bekommst du das mit einer langen Therapie hin.

Ich wünsche dir viel Erfolg und Hilfe dabei.

Und nun zu dir Souriette,

es ist ok über den eigenen Tod nachzudenken,aber so wie du mit deinen 22 Jahren drüber denkst,ist meiner Meinung nach zu heftig.

Ich denke auch nicht das es was mit Lebensgier zu tun hat.

So kann man sein Leben doch nicht mehr genießen.

Zugegeben ich denke auch mal gelegentlich an den Tod,aber ich finde es bei dir zu extrem.

Und ehrlich gesagt würde ich mal mit einem Arzt deines Vertrauen drüber reden,in meinen Augen hast du ,nicht böse sein,Depressionen.

Und das solltest du Ernst nehmen und behandeln,so das du wieder in Ruhe dein Leben genießen kannst.

Ich schreibe hier nur meine Meinung,die ich auf Grund deines Postings,nun über dich habe.

Ich wünsche dir viel Glück für deine weitere Zukunft!

LG Mela

[Vedra]

Hmmm, Mela, hier gleich Depressionen zu diagnostizieren finde ich übertrieben. Ich denke es ist ein für nachdenklichere Menschen normaler, aber eben höchst schwieriger Versuch, der Realität ins Auge zu blicken, ohne daran zu zerbrechen.

[Mela1973]

@Vedra,

ich meine es ja auch nicht böse.

Aber so wie Souriette postet,hat auch meine Freundin damals übers Sterben geredet.

Das schlimme ist ,Monate später war sie in einer Psychatrie.

Und ich schreibe eben halt was ich denke,wenn sie keine Depressionen hat,dann ist ja auch alles gut!

LG Mela

[Souriette]

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