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Thema: WARUM ??? Oder: Der Lauf des Lebens :(

  1. #11
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    Es gibt wirklich nichts Schmerzhafteres als einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich habe vor einiger Zeit von der Leiche meines kleinen Bruders geträumt (ziemlich brutal, will ich net erzählen..) und wenn ich in bestimmten Momenten daran denke, dass sowas mal wirklich passieren könnte, da kommt mir echt das Heulen.
    Der einzige Trost, der einem bleibt ist - klingt jetzt zwar kitschig und gilt auch eigentlich nur für gläubige Menschen - die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits. Etwas anderes hat man ja nicht.

  2. #12
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    Hallo Cosma,

    das ist schlimm! Mehr fällt sogar mir nicht ein zu sagen.

    Ich selbst bin ja völlig unchristlich. Ich weiß nicht wie das bei Dir ist. Aber instinktiv würde ich - selbst ohne Kirchensteuer - in einem nicht verarbeiteten Todesfall mal einen Pfarrer oder dergleichen aufsuchen...


    LG
    Anke
    Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.

  3. #13
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    Nie mehr ein Flüstern
    Nie mehr ein Blick
    Und auch kein Lächeln
    Aus Deinem Gesicht

    Keine Gespräche
    Wie sie mal waren
    Nie werden wir wieder
    Solch`Nähe erfahren

    Zeiten wie damals
    kommen nicht zurück
    Nur die Erinnerung
    Bleibt noch ein Stück

    Entronnene Seele
    Kehrst nie mehr Heim
    Unausgesprochene Worte
    Ersticken im Keim

    Erdrückendes Schweigen
    Großes Unglück
    In Ohnmacht wir trauern
    Und denken zurück

    In Totenstille
    Weinen um Dich
    Blutende Herzen
    Bitterlich

    Nach 10 Jahren hatte ich es geschafft, den Namen laut aussprechen zu können, ohne in eine Tränenflut auszubrechen...es dauert halt lange, aber DU MUSST DICH KONFRONTIEREN !! ...auf welchem Weg auch immer.

    LG
    Shiva
    Yes, yo! aha! Yes, yes!

  4. #14
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    Liebe Cosma,

    lass Dich erstmal drücken ... ich kann Dein Leid gut nachempfinden. Vor ca. 6 Jahren hat sich mein Papa umgebracht ... danach war in meinem Leben nichts mehr so, wie es einmal war. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir wirklich nur anraten - wie viele andere hier - Dir in irgendeiner Form psychologische Unterstützung zu suchen. Eine Trauergruppe wäre vielleicht genau das Richtige.

    Man kann lernen, mit dem Verlust zu leben. Den Verstorbenen loszulassen und auch - wie in meinem Fall - die Entscheidung für einen Freitod zu akzeptieren. Vielleicht harderst Du mit dem Schicksal, mit Gott, dass Dein Bruder so früh gehen musste .. auch da muß hingeschaut werden.

    Die Erinnerung holt auch mich immer wieder ein. Es gibt gute Phasen, da denke ich wenig an ihn, im Moment allerdings ist wieder so eine Zeit, in der ich ihn sehr, sehr vermisse und mir die Endgültigkeit des Sterbens wieder sehr deutlich wird.

    Wenn Du sehr stark an Deinen Bruder denkst, zünde ihm doch mal symbolisch ein kleines Lichtchen an, vielleicht ein Teelicht im Glas, dass Du einfach brennen lässt. Nicht auspusten ... so wie die Kerze irgendwann verlöscht, manche früher, manche später, so ist auch unser Leben ...

    Auch kann es Dir helfen, Deinem Bruder mal einen Brief zu schreiben. Ihm alles zu berichten, was in Deinem Leben so passiert, wie der Stand der Dinge so ist, nach all den Jahren. Wie es vielleicht wäre, wenn er noch leben würde ... sicherlich hättest Du ihm viel zu erzählen.

    Solange ein Verstorbener noch in uns, in unserer Erinnerung, in unserem Herzen weiterlebt, ist er nicht wirklich völlig "verschwunden". Auf dem Grab meines Vaters steht eine kleine Tafel unserer französischen Verwandten, darauf steht u.a.: la memoire est immortelle .... die Erinnerung ist unsterblich ... Daran muß ich immer denken, wenn ich auf dem Friedhof bin ....

    Nimm Dein Bruder mit in Dein Leben, lass ihn daran teilhaben ... vielleicht ist das jetzt, nach so langen Jahren mal die Zeit dafür. Irgendwann dann wirst Du ihn langsam loslassen ... so ist das, glaube mir.

    Viele liebe Grüsse von

    Choco

  5. #15
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    Liebe Cosma,

    ich habe so einen dicken Kloß im Hals gerade, denn ich kann Deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Ich habe vor fast 10 Jahren meinen damaligen Freund (erste große Liebe) verloren und ich weiss, wie es ist, wenn man plötzlich damit umgehen muss, dass diese Person, die gestern noch lachte, erzählte, einen in den Arm nahm, am nächsten Tag einfach nicht mehr da ist. Ich habe damals auch nicht mit irgendwem reden können, denn meine Freundinnen waren selbst viel zu hilflos, als dass sie mir hätten helfen können und meine Eltern waren keine Ansprechpartner, da sie gegen diese Beziehung waren. Das Thema wurde totgeschwiegen und ich habe Vieles in mich hineingefressen. Da ich bis zu dem Zeitpunkt noch nie mit dem Tod konfrontiert war, wusste ich nicht wie ich damit umgehen soll und habe mich rigoros geweigert, diesen Verlust zu akzeptieren. Ich wünschte, ich hätte damals die Kraft gehabt, mit Menschen zu sprechen, denen es genauso ging. Leider wählte ich den Weg, die Trauer mit mir selbst auszumachen und mir nicht helfen zu lassen. Heute bereue ich das, denn ich könnte sicherlich gesünder damit umgehen, wenn ich eine Therapie oder ähnliches gemacht hätte. Das einzige, was mir hilft, ist wenn ich mich an die schönen Momente mit ihm erinnere und mir sage, dass ich froh und dankbar bin, diesen Menschen während seines kurzen Lebens überhaupt gekannt zu haben und wenn ich mir klar mache, dass er ein schönes und glückliches Leben hatte. Unsere Erinnerungen machen den Verstorbenen wieder lebendig und wenn ich von ihm träume, dann sehe ich ihn wieder, wie er auf mich zukommt und lacht.... In den ersten Wochen nach seinem Tod habe ich ihm Briefe geschrieben und mir vorgestellt, dass er sie wirklich empfängt. Ich bin überhaupt nicht gläubig oder sowas, ich stellte mir einfach nur vor, dass wir telepatisch miteinander verbunden sind und er mir weiterhin zuhören kann. Diese Briefe haben mir sehr gehölfen...

    Liebe Grüße,
    Malia

  6. #16
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    Der erste und schwierigste Schritt zur Verarbeitung eines Todes liegt mMn. in der Akzeptanz. Solange Du den Tod nicht akzeptieren kannst und nach dem Warum fragst, solange kannst Du keine Ruhe finden und der Schmerz wird Dich immer wieder überkommen.
    Erst wenn Du ihn angenommen, akzeptiert und den Menschen losgelassen hast, kannst Du besser damit leben.
    Diesen Weg zu finden, dabei hat mir eine wildfremde Frau geholfen, die mich einfach auf der Strasse angesprochen hat.

    Ich habe schon lange vor dem Tod unseres letzten Kindes an Wiedergeburt geglaubt. Es hat mir den Abschied nicht leichter gemacht, denn zwischen Glauben und Fühlen gibt es einen großen Unterschied.
    Wenn unsere Seele aber weiterlebt, dann sollten wir die Seelen der Toten verabschieden, wenn wir soweit sind und es können.
    Aber es ist ein langer Weg bis man soweit ist. Die Zeit heilt die Wunden nur, wenn wir einen Weg für uns finden, mit dem Tod umzugehen.

    Bedenke, dein Bruder würde sicherlich nicht wollen, dass Du traurig bist und Dich quälst.

  7. #17
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    Standard Re: WARUM ??? Oder: Der Lauf des Lebens :(

    Original geschrieben von Cosmanova
    Was kann ich tun ? Wie soll ich anfangen nach sovielen Jahren endlich mit der Sache abschließen zu können ? Wie kann ich mich endlich öffnen und darüber reden ? Darüber wie viel Schmerz es mir noch bereitet wenn ich es nicht verdränge ? An wem kann ich mich wenden, wo ich doch kein Wort herausbekomme ?

    Vielleicht ist der eine oder andere hier in einer ähnlichen Situation und kann mir berichten wie man es schafft soetwas zu akzeptieren und als Teil des Lebens anzusehen ?

    Wie seit Ihr damit umgegangen ? Wie lange hat es gedauert ? Habt ihr womöglich etwas daraus gelernt ? Ich habe bis jetzt zumindest eins gelernt: Man ist einfach nicht mehr der selbe wie vorher..... Ob positiv oder negativ - dass muss ich noch herausfinden...
    Liebe Grüße
    Cosma
    Du kannst eine Gesprächstherapie machen, dieses Forum von Krisja besuchen, Du kannst Bücher lesen.
    Ich habe vor dem Loslassen viel auf der Seite menetekel gelesen und viel geweint.
    Aber Du musst Dich dazu damit auseinandersetzen.

    Ich habe sehr lange getrauert, aber zeitweise auch verdrängt.
    Heute ist es sehr viel besser.
    Natürlich macht es mich immer noch traurig wenn ich daran denke, aber ich bin nichtmehr monatelang depremiert und mache mir keine Vorwürfe mehr.

    Ich stimme Dir zu, dass man die Leichtigkeit des Seins ein Stück weit verliert.

  8. #18
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    Dies ist wirklich ein sehr trauriges und endgültiges Thema das man selbst weit von sich weg schiebt.
    Der Tod der für uns lebenden so endgültig ist. Ist für die Hinterbliebenen so furchtbar (glaube ich) da er auch immer an das eigene Ende erinnert.
    Aber wem hilft man, wenn man diese Trauer lebt ? Niemand verlangt das Du lebendig tod bist. Du lebst! Nichts auf der Welt bringt die zurück die gestorben sind. Auch die Vorstellung von Seelenwanderung hilft da wenig, denn die (Seele) würde ja in anderer Form wiederkehren.
    Die, die leben sollten meiner Meinung nach Ihre eigene Zeit geniessen und sinnvoll nutzen, ehe ihre (Lebens)Zeit um ist. Der Tod ist die Möglichkeit neues Leben zuzulassen. So gesehen ist des Einen Tod des Anderen sein Leben.

  9. #19
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    @ Der Pendler

    Richtig, MAN muss leben, aus dem Leben was machen, es zu leben wissen. Und der Tod gehört zu diesem Leben ... leider ....

    Einer der Lieblingssätze meines Vaters lautete:
    Es nicht wichtig, das Leben mit Jahren zu füllen, sondern die Jahre mit Leben.

    So hat er gelebt. Als wenn er geahnt hat, dass er nicht alt werden würde ... er war 53, als er starb ... hat er seine Jahre mit soviel Leben vollgepackt ... auch das hat mir Trost gegeben, dass seine Jahre wirklich GELEBT waren.

    LG
    Choco

  10. #20
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    Hallo Cosma ,

    ich habe meine Schwester (ich hatte nur die eine) vor 25 Jahren verloren.

    Ich habe in den vergangenen Jahren zeitweise unvergleichlich gelitten und mir immer wieder die Frage gestellt: Hört dieser Schmerz denn nie auf?
    Nein, er hört nie auf, aber er wird erträglicher. Meine Schwester hat immer noch eine riesige Präsenz in meinem Leben (irgendwie wie mein rechter rechter Platz ist leer...) Sie und ich brauchen diesen Platz...manchmal mehr, manchmal weniger. Manchmal bin ich das heulende Elend, manchmal denke ich mir: ach, wenn sie das gesehen, erlebt, dabei gewesen wäre....

    Ich muß sagen, daß ich es gar nicht "verarbeiten" will! Ich will sie nicht vergessen! Und seit ich mir das eingestanden habe, geht es mir mit meinem persönlichen Arangement besser. Da kann ich "aufarbeiten" was ich will, mir vermeintliche Schuldgefühle aufhalsen, aber letztendlich ist nur Eins übrig: Sie fehlt mir !

    LG
    Karotte
    LG Karotte

    Morgen ist auch noch ein Tag.

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