...und zwar zu einem Thema, das hier -wie ich finde - relativ wenig angesprochen wird..
Es geht um Homo***ualität.
Jemand aus meiner Familie, der mir sehr sehr nahe steht, hat mir vor über einem halben Jahr gesagt, dass er homo***uell ist. Ich muss jetzt dazu sagen, dass mir natürlich schon aufgefallen ist, dass derjenige nie eine Freundin hatte, aber ich hab mir relativ wenig Gedanken darüber gemacht (geht mich auch irgendwie nix an..). Mir ist auch völlig egal, ob jemand homo-, hetero-, bi***uell oder was auch immer ist, für mich wird er immer zur Familie gehören und ich akzeptiere ihn so wie er ist.
Das schlimme ist: er selber kann sich nicht so akzeptieren und denkt immer wieder über Selbstmord nach. Er hat sogar schon einen Abschiedsbrief an die Familie geschrieben, das macht mich fix und fertig. Ich muss dazu sagen, dass es jemand ist, der sehr sehr sensibel ist, sehr schüchtern und sehr zurückhaltend. Seine Eltern wissen mittlerweile Bescheid und haben auch große Probleme damit, wollten versuchen, ihn „umzupolen“ etc…. Die Familie ist insgesamt eher konservativ und einige Familienmitglieder sollten es meiner Meinung nach nie erfahren, das wird ein „Spießrutenlauf“ für ihn….
Ich war nie viel mit dem Thema konfrontiert, habe mich nun aber sehr viel damit beschäftigt. Durch meinen Exfreund kannte ich einige Homo***uelle, die damit aber sehr locker umgegangen sind. Mir fällt nun auf, dass doch viel über Homo***uelle gelacht wird, es gibt Beschimpfungen wie „Schwuchtel“, „schwule Sau“… klar, ich bin nun viel sensibler, was dieses Thema angeht, aber ich muss sagen, ich bin irgendwie immer noch geschockt, wie viele sich in unserer doch „ach so aufgeklärten“ Zeit über Homo***ualität lustig machen. Dabei denke ich oft, wie viele Hetero***uelle was weiß ich was ja in ihrem Privatleben treiben, aber das ist ja okay, das ist ja „normal“. Interessanterweise habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen damit weniger ein Problem haben als Männer. Männer sind immer gleich in ihrer Männlichkeit gekränkt, wenn ein „Schwuler“ sie anspricht.

Ich würde demjenigen einfach sehr sehr gern helfen und ich muss sagen, ich mache mir einfach wahnsinnige Gedanken, dass derjenige sich wirklich etwas antut. Zeitweise ist es ganz schlimm, er ist dann regelrecht depressiv. Man kommt dann auch gar nicht an ihn ran. Ich kann es eben nicht nachvollziehen, da er für mich immer noch der gleiche Mensch ist wie vorher, nur dass er sich eben nicht für Frauen interessiert, sondern für Männer. Er ist auch eher jemand, der immer sehr zurückgezogen lebt, ich dachte, er ist eher so ein „Einsiedler“, aber mittlerweile weiß ich, dass er sich aus Angst, man könnte ihm seine ***uelle Neigung ansehen, zurückgezogen hat. Das tut mir auch so leid, da er relativ allein ist. Ich möchte ihm so gern helfen, bin aber einfach absolut überfragt. Zeitweise kommt man auch gar nicht an ihn ran. Mittlerweile ist es auch so, dass er ständig andere Krankheiten hat, die Leber ist kaputt, die Lunge spinnt im Moment und ich denke, es ist definitiv psychisch bedingt….ich möchte irgendwas tun und ich bitte euch jetzt wirklich um Hilfe….
Hat vielleicht irgendjemand Erfahrungen mit diesem Thema ? Kennt jemand Homo***uelle und kann mir sagen, wie sie damit umgehen ? Kann ich irgendwas tun ?
Ich bin dankbar für alle Tips, Erfahrungsberichte etc….
Vielen vielen Dank !!!!