*seufz* Schon wieder eine Jobdilemma...

[Dawn13]

Hallo miteinander!

Ich bräuchte mal wieder einen Rat...

Ich habe im Frühsommer eine Stelle angeboten gekriegt, die ich nach langer Grübelei schlussendlich angenommen habe. Lange Grübelei daher, weil ich an der alten Stelle sehr glücklich war, den besten Chef der Welt hatte, superliebe Kollegen hatte etc. Ich hing vor allem "emotional" an der alten Firma, aber auch die Arbeit hat mir ehrlich Spass gemacht. Einziger Nachteil: ich hate keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten.

Jetzt habe ich vor ein paar Wochen an der neuen Stelle begonnen - und es gefällt mir leider überhaupt nicht. Ich war bzw. bin sehr enttäuscht ob Kleinigkeiten, obwohl es ein Unternehmen mit einem sehr guten Ruf im Markt ist. Mein Chef ist zwar auf persönlicher Ebene toll, aber irgendwie klappt die Zusammenarbeit nicht wirklich. Er arbeitet völlig anders als ich, womit ich mehr Probleme habe, als ich erwartet habe. Die Materie ist für mich komplett neu und leider hab ich weder Zeit, mich damit auseinanderzusetzen, noch gibt sich jemand anders die Mühe, mich gescheit einzuführen. Ich bin nun so gar niemand, dem man alles vorkauen muss - aber ich wurde derart ins kalte Wasser geworfen, dass ich schon nach einer Woche komplett desillusioniert und frustriert war. Zudem fehlt mir der internationale Touch (das vorher war ne amerikanische Firma), ich kann mein Englisch nicht mehr anwenden und ich denke, die Arbeit wird mir schneller verleiden, als mir lieb ist. Entwicklungsmöglichkeiten habe ich zwar (da ich nebenbei studiere und bald fertig bin, ist das nicht ganz unwichtig) - nichtsdestotrotz ginge es wohl auch da einige Jahre, bis ich aus dem jetzigen Job aufsteigen könnte. Zudem frage ich mich je länger je mehr, ob der Arbeitsbereich der richtige für mich ist, ich denke nämlich nicht, dass die angestrebte Karriere das wäre, was ich wirklich will...

Jetzt kam natürlich alles, wie es kommen musste. Die alte Firma hat mir wieder eine Stelle angeboten. Allerdings vorläufig nur temporär - dafür gleich als Assistentin des Geschäftsführers, eine durchaus spannende neue Herausforderung. Wie gesagt allerdings befristet, wenngleich ich glaube, dass die sich ein Bein ausreissen würden, um mich behalten zu können (sie waren ausserordentlich zufrieden mit meiner Arbeit).

Nun bin ich erst recht hin- und hergerissen und habe genau gar keine Ahnung mehr, was ich tun soll. Mit ein paar Inputs, was ihr in dieser Situation machen würdet, wäre mir sehr geholfen...

Besten Dank und viele Grüsse

[Kassandra]

Dawn13,

ich kann dir nur von mir berichten: Ich habe beruflich schon einige herbe Rückschläge und Enttäuschungen einstecken müssen (z.B. Entlassungen, Mobbing) und von daher weiß ich wie es ist sich jeden Tag zur Arbeit schleppen zu müssen. Jetzt habe ich einen tollen job OHNE wirkliche Entwicklungsmöglichkeiten, was mir früher wichtig war, aber ich gehe jeden Tag gerne hin. Klar, die Bezahlung könnte besser sein und überhaupt findet man immer einen Riß in der angeblichen Perfektion. Was ich damit eigentlich sagen will: Arbeite dort wo es dir Spaß macht. Was nützt dir das eine, wenn du nicht gerne dort hingehst und jeden Abend frustriert rauskommst?

[baldwieder]

Ich würde in die alte Fima zurückgehen. Entwicklungsmöglichkeiten hin oder her, wichtig ist, dass man zufrieden ist und das bist Du in Deiner jetzigen Anstellung scheinbar nicht.

[Exuser50]

Ich denke, dass man auf Dich zugekommen ist, ist ein sehr gutes Vorzeichen, dass es in wenigen Monaten vielleicht doch Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

Und wenn nicht, so hattest Du doch einige Monate lang wieder ein gutes Arbeitsklima. Zudem ist dann ja auch bald (?) Dein Studium beendet und Du wirst positiv und gut gelaunt in Deine Zukunft blicken.

[Lenchen]

Hallo,
pronto zur alten Firma zurück.
Wie bereits geschrieben, nichts ist schlimmer als jeden morgen mit Widerwillen zur Arbeit zu gehen und wer weiss, ob sich nicht irgendwann in deiner alten Fa. Perspektiven ergeben, die jetzt noch gar nicht absehbar sind.
LG und ich drück´die Daumen für die richtige Entscheidung.

lenchen

[Karotte]

Hallo ,

ich weiß, daß berufliche Weiterentwicklung nötig ist, aber oft sieht die Realität ganz anders aus.

Wenn du bedenkst, wieviel Zeit du an deinem Arbeitsplatz verbringst, da halte ich ein gutes Arbeitsklima und Freude an der Arbeit für wichtiger, als eventuelle Aufstiegschancen, wo du dich jeden Morgen mit Magengrummeln hinschleppst.

Ich würde wieder, schon das Rückkehrangebot finde ich klasse ,
zur vorherigen Firma gehen....es ist so wichtig, daß die Chemie im Berufsleben stimmt!

LG
Karotte

[Dawn13]

Oh, herzlichen Dank bereits für eure Ratschläge!! Ihr habt wohl absolut recht, langfristig nützt mir eine Arbeitsstelle, die mir keinen Spass macht, wenig... Ich hab halt immer noch die Hoffnung, dass es "dann schon noch wird"... Aber wahrscheinlich ist schon am Anfang so viel schlecht gelaufen, dass ich sowieso nicht mehr wirklich überzeugt werde...

Ach das ist wieder typisch, manchmal müsste man doch bei dem bleiben, was man hat, anstatt was Neues zu suchen...

Ich werde jetzt wohl mal bei meiner Ex-Firma vorbeigehen und diese Möglichkeit besprechen

Lieben Dank nochmals und viele Grüsse, Dawn13

[Mela1973]

Original geschrieben von Paris
Ich denke, dass man auf Dich zugekommen ist, ist ein sehr gutes Vorzeichen, dass es in wenigen Monaten vielleicht doch Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

Und wenn nicht, so hattest Du doch einige Monate lang wieder ein gutes Arbeitsklima. Zudem ist dann ja auch bald (?) Dein Studium beendet und Du wirst positiv und gut gelaunt in Deine Zukunft blicken.

Hi ,

das was Paris sagt ist genau zutreffend.



Eine Frage habe ich aber noch wie lange wäre denn die Frist bei dem Arbeitsvertag?

Lieben Gruß Mela

[Dawn13]

Original geschrieben von Mela1973


Eine Frage habe ich aber noch wie lange wäre denn die Frist bei dem Arbeitsvertag?

Die Assistentin des GF ist schwanger, Geburtstermin ist Mitte Februar. Ab ca. Mitte Januar bräuchten Sie eine Stellvertretung bis mindestens Mai. Es kann gut sein, dass sie auch länger wegbleibt - so sicher ist sie sich nämlich nicht.

Kündigungsfrist an der aktuellen Stelle habe ich eine Woche, da noch Probezeit - so gesehen ginge das problemlos...

Mir geht momentan noch durch den Kopf, dass ich fragen könnte, ob ich danach (nach Ende Studium Ende August) über die Firma ins Ausland könnte - da sie amerikanisch ist, gibt es zahlreiche Niederlassungen in den USA - ein Traum, den ich schon sehr lange habe... Aber wie realistisch da die Chancen sind, ist ein anderes Thema...

[Mela1973]

Hi,

also ich würde zuschlagen,den du hast eher was zu gewinnen, anstatt zu verlieren!

LG Mela