hallo,
bin in der examensvorbereitung und deswegen noch auf (seufz).
ih habe jura angefangen, weil mein traumberuf journalistin ist und man mir geraten hatte, mich durch das studium etwas von den im journalismus üblichen germanisten abzusetzen.
ein guter rat - leider liegt mir das studium nicht. ich bin ein mensch, der ziemlich impulsiv ist und oft aus dem bauch heraus argumentiert. das ist für das lösen rechtswissenschaftlicher fälle, die einen kühlen kopf und überzeugende argumente brauchen, hinderlich.
trotzdem kann man sich einarbeiten, es fällt dann nur schwer und bei der fülle des stoffs kann man leicht verzweifeln. ich hatte immer wieder das gefühl, absolut dumm zu sein (ja, wirklich).
zweiter knackpunkt: das examen ist ziemlich schwer. ich schreibe in bayern, wo die durchfallquote bei ca. 40 prozent liegt. und ich kenne einige durchaus intelligente menschen, die es trotz unmenschlichen lernens nicht geschafft haben. und jetzt nach ihrem studium mit nichts ausser dem führerschein und dem abi dasitzen.
wie du vielleicht gehört hast, soll das studium langsam reformiert werden mit mehr und härteren zwischenprüfungen usw. das ist auch bitter nötig. da kein anwesenheitszwang vorhanden, geniessen viele das schöne studentenleben und stehen dann vor einem berg an stoff. diese verzweifelten ernähren die repetitorien, die mit dem verfehlten aufbau des jura-studiums ihr geld machen, weil die uni es nicht bringt.
ausserdem sind die job-aussichten ziemlich schlecht. die zeiten, in denen in den neuen ländern juristen gesucht wurden, sind vorbei. beamtenlaufbahn wie richter geht nur, wenn das examen vorzüglich ist. die meisten versuchen daher, rechtsanwalt zu werden. und werden von kanzleien ausgebeutet, die für eine 60-stunden-woche ´nen appel und ein ei zahlen. weil aber so viel auf dem markt sind, muss das gemacht werden, weil sondt ein loch im laebenslauf droht.
ich habe mich dem entziehen können, mache nun ein volontariat bei einer zeitung. wenn es mit dem abschluss nichts wird, habe ih trotzdem eine ausbildung. andere haben nicht so viel glück und sind vor dem examen am durchdrehen, weil hier die formel: "viel lernen - dann bestehen" nicht zutrifft.
ich bin dem jura-STUDIUM (nicht der materie!) gegenüber sehr negativ eoingestellt. wenn dir die denke liegt und du glaubst, eine GUTE juristin werden zu können, dann mach es. ansonsten kann ich nur abraten.
lg,
franky