"Kampfhunde" neutrale Infos gesucht. :-)

[caroline]

Hallo,

Vorweg, ich halte nichts von dem Begriff "Kampfhund", darum steht er auch in Anführungszeichen.

Aber ich hatte gestern eine Diskussion mit Leuten welche natürlich voll auf die Argumente der Regenbogenpresse anspringen. Also die so genannten "Kampfhunderassen" grundsätzlich als gefährlich einstufen und am liebsten ein Verbot fordern würde, da anscheinend kürzlich wieder ein Kind tot gebissen wurde.
Natürlich ist es fürchterlich wenn ein Hund ein Kind tötet, ich glaube darüber müssen wir nicht reden.
Ausserdem denke ich auch, dass diese Hunde sicher von Natur aus kräftig sind und ihr Gebiss nun mal nicht aus Samt und Seide besteht Darum ist so ein Tier sicher potenziell "gefährlicher" (resp. kann gefährlich gemacht werden) als ein Jack Russel, aber das ist ja klar.
Jemand meinte dann dass sie noch nie gehört hätte dass ein Golden Retriver jemanden verletzt hätte. *haha*. Logisch, dies wird natürlich nicht in den Medien breit getreten. Ich fragte sie ob sie denn allen Ernstes glaube dass so ein Hund noch nie (!) zugebissen hätte.

Nun, ich bin absolut keine Hundekennerin und mir gingen dann die Argumente aus

Hat jemand einen guten Link? Wenn ich danach suche muss ich mich durch unzählige "Anti-Kampfhunderassen-Pamphlete" quälen. Ich möchte aber auch keine verklärte Seite wo diese Hunde als Kuscheltiere angepriesen werden Ich hätte gerne sachlich fundierte und relativ neutrale Infos.

Oder vielleicht können hier mir die Hundekennerinnen weiter helfen?

Danke schon mal.

Caro, mit Kampfkatze

[caroline]

Nicht schlecht finde ich diese Argumentation (aus Wiki)
Gegner der Rasselisten wie etwa die Bundestierärztekammer argumentieren, dass es keine aggressiven Hunderassen per se gebe, sondern die Gefährlichkeit eines Hundes nur im Einzelfall einzuschätzen sei. Insofern werde durch die Rasselisten der Bevölkerung eine Sicherheit "vorgegaukelt" und es wäre eine "pauschale Maßregelung von Hunden" und Haltern.[4] Sinnvoll sei es vielmehr, von jedem Hundehalter einen Befähigungsnachweis zu verlangen, da gefährliche Hunde nicht geboren, sondern von ihren Haltern erzogen würden. Zudem werden eine Haftpflichtversicherung und eine Kennzeichnung aller Hunde per Mikrochip gefordert.

Insbesondere das:
Insofern werde durch die Rasselisten der Bevölkerung eine Sicherheit "vorgegaukelt" und es wäre eine "pauschale Maßregelung von Hunden"
Siehe Bsp. oben mit dem Golden Retriever .

[Milla]

Vielleicht findest Du hier etwas:

www.kampfschmuser.de

[Suha]

Wer hätte gedacht, dass ich mich zu Wort melde .

Diese Seite ist sehr informativ. Besonders die Rubrik Wissenschaft.
http://www.hund-und-halter.de/

Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute nicht an seriösen Informationen interessiert sind. Nach dem Motto: Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen" .

[caroline]

Danke euch beiden für die Links
Ich werde mich durch wühlen.

Original geschrieben von Suha

Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute nicht an seriösen Informationen interessiert sind. Nach dem Motto: Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen" .

DAS ist allerdings wahr.
Denn Tatsachen sind manchmal halt so schrecklich langweilig. Und lassen sich nicht alle paar Monate, je nach Stimmung und Mode, wieder verdrehen oder anders darlegen und verkaufen.
Das gilt für alles. Was habe ich mich da schon aufgeregt.

[Suha]

Und am meisten regen sich DIE Leute über Stafford und Co auf, die noch nie einen zu Gesicht bekommen haben .

Ich habe schon einige für meine Hunde "gewinnen" können, indem sie sie kennengelernt haben. Mein Vater war ein besonders harter Brocken:" Mit diesem Hund darfst du unser Haus nicht mehr betreten". Irgendwann hat er sie dann doch kennengelernt und versucht heute die halbe Welt von diesen tollen Hunden zu überzeugen .

[lora]

Original geschrieben von Suha
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen" .

super aussage, die muss ich mir merken trifft doch sehr oft zu...

[mmmm]

caro, nach dieser allgemeinen verwirrung und panik nach dem vorfall in oberglatt haben mich mal polizisten auf der strasse auf meine französicshe bulldogge (war noch nie als kampfhund oder gefährlich eingestuft, und ist übrigens nur 36 cm hoch) angesprochen. sie fragten mich ob er nicht einen maulkorb bräuchte. ja wenn die noch nicht mal die rassen kennen, die sie kontrollieren sollen, wie soll man da irgendwelche (schnellschuss-) massnahmen durchsetzen... naja leidiges thema.
ich kann nur aus persönlicher erfahrung sagen: diese hunde sind per se weder gefährlicher noch ungefährlicher als andere hunde, nur leider allzu oft in den falschen händen.

[Susi Simpel]

etwas ot, aber:
@ halter(innen), u.a. suha, gell?
... mich dünkt, ich hätte mal gelesen, daß die hundesteuer für kampfhunde wesentlich teuerer ist als für normale - wie ist das bei dir / euch in eurem bundesland?
ich glaube in bawü betrug sie zumindest vor einigen jahren das mehrfache...

führt ihr nur mit maulkorb aus? das geht doch auf dauer gar nicht... oder?
... und wie ist es mit der reaktion der leute? wird man oft angefeindet?

@mmmm:
frz. bulldogge = kampfhund - ich kringele mich
halbwissen ist immer herrlich...
genau wie du sagst - vor jahren eine politische schnellschußaktion aufgrund von einigen durch die medien hochgepushten vorfällen - undurchdacht, kompetenzfrei und beratungsresistent...
und jetzt sitzt man da mit dem murks, der irgendwie auch nichts wirklich gebracht hat...
wie meist eben, ein schuß aus der hüfte

lg, die susi.

[Suha]

Original geschrieben von Susi Simpel
etwas ot, aber:
@ halter(innen), u.a. suha, gell?
... mich dünkt, ich hätte mal gelesen, daß die hundesteuer für kampfhunde wesentlich teuerer ist als für normale - wie ist das bei dir / euch in eurem bundesland?
ich glaube in bawü betrug sie zumindest vor einigen jahren das mehrfache...

führt ihr nur mit maulkorb aus? das geht doch auf dauer gar nicht... oder?
... und wie ist es mit der reaktion der leute? wird man oft angefeindet?

Ich lebe in Berlin und hier gibt es keine erhöhte Steuer. Allerdings besteht nicht die Möglichkeit, nach bestandenem "Wesenstest", vom Maulkorbzwang befreit zu werden. Ich führe meine Hunde dennoch ohne Maulkorb. Es gibt da Mittel und Wege.... . Schließlich sollen sie verträglich und freundlich bleiben.

Die Reaktion der Leute ist manchmal erschreckend. Seit ich diese Hunde führe, bin ich der festen Überzeugung, dass viele Menschen, wenn man sie nur lange genug bearbeitet, fähig wären, die Verfolgung - gegen wen auch immer - aufzunehmen.
Natürlich gibt es auch immer wieder freundliche, solidarische oder zumindest neutrale Reaktionen