Wo gibt es Hilfe?

[Akki]

Ich weiß nicht, warum sie nichts zu essen haben und ich kann auch nicht bewerten, wer daran schuld ist. Wenn Du mir sagst, wohin würde ich gern monatlich etwas überweisen, bis ihr Problem gelöst ist.

LG Akki

[Schnüffchen]

Kurzer Einwand: an Liebe und Fürsorge mangelt es in diesem Fall wirklich nicht. Es fehlt halt an allen Ecken und Enden Geld, ganz prosaisch. Ich kann Suha schon verstehen, aber das ist momentan wirklich keine Alternative, weil die Kinder auch sehr an Mama hängen. Wir wollen die Familie eben langfristig schlichtweg mit Essen versorgen, ganz simpel.
Die Mutter kann krankheitsbedingt wirklich nicht arbeiten und sich somit selbst helfen; und meiner bescheidenen Meinung nach muß der Staat/das Amt in genau solchen Fällen helfen, und zwar möglichst schnell.

[Cara]

Caritas. Die helfen in solchen Fällen.

[Suha]

Original geschrieben von Schnüffchen
Kurzer Einwand: an Liebe und Fürsorge mangelt es in diesem Fall wirklich nicht. Es fehlt halt an allen Ecken und Enden Geld, ganz prosaisch. Ich kann Suha schon verstehen, aber das ist momentan wirklich keine Alternative, weil die Kinder auch sehr an Mama hängen. Wir wollen die Familie eben langfristig schlichtweg mit Essen versorgen, ganz simpel.
Die Mutter kann krankheitsbedingt wirklich nicht arbeiten und sich somit selbst helfen; und meiner bescheidenen Meinung nach muß der Staat/das Amt in genau solchen Fällen helfen, und zwar möglichst schnell.

Dein Wort in Gottes Ohr . Kirchliche Orgas werden hier ja reichlich angeführt.

Jedes Kind hängt (erstmal) an Mama, was auch immer sie ihnen antut... Das ist doch normal. Nichtsdestotrotz ist Essen allein, lediglich 1. Hilfe und langfristig keine Lösung. Es gibt auch so genannte FamilienhelferInnen oder, wie hier, EinzelfallhelferInnen, die ins Haus kommen.

[Akasha]

Original geschrieben von Schnüffchen
und meiner bescheidenen Meinung nach muß der Staat/das Amt in genau solchen Fällen helfen, und zwar möglichst schnell.

dazu muss sich aber die familie an das amt wenden - und nicht irgendwelche (wenn auch wohlwollende) außenstehenden! warum tut die familie das nicht selbst???

und auch wenn es sich jetzt hart anhört: ich verstehe schon, dass die sachbearbeiter da zu einem bestimmten grad emotionslos sind, bei all dem was sie jeden tag sehen... da würden sie wohl emotional draufgehen, wenn sie alles so nah an sich ranlassen würden.

da ich selbst lehrerin bin, kenne ich ähnliche (wenn auch weniger schlimme) fälle - in vielen fällen hindert der stolz die eltern daran, sich hilfe zu holen.
und wer den stolz über das wohl der kinder stellt...

[HopiStar]

Ich finde es schade, daß hier direkt wieder Jemand abgeurteilt wird, ohne die näheren Umstände zu kennen.
Und ich glaube nicht, daß eine Familienhelferin Nahrungsmittel mitbringt, oder ? So wie ich das verstanden haben, geht es um finanzielle, existenzielle Nöte.

[Exuser50]

Da stimme ich Hopi zu.

Eine Mutter kann durchaus Liebe vermitteln auch wenn das Geld knapp ist.

Schnüffchen, du hast meinen Respekt und tiefe Bewunderung, dass ihr euch einsetzt. Das ist nicht mehr so selbstverständlich. Ich hoffe, ihr findet schnell eine Lösungsmöglichkeiten.
In größeren Städten gibt es ja Essensausgaben, das ist bei euch wohl nicht der Fall.

[Winterelfe]

Original geschrieben von Schnüffchen

Ich war gestern deswegen beim Sozialamt und beim Jugendamt, aber da bin ich nur auf völlige Gleichgültigkeit gestoßen.
Die Frau beim Sozialamt meinte nur, dass so schnell keine Kinder verhungern und man sich nicht um jeden Scheiß kümmern könne - wortwörtlich. Da war ich dann erst mal fassungslos. Dazu mußte ich mir dann noch anhören, dass mich das Ganze ja wohl überhaupt nichts anginge, wenn ich nicht selbst betroffen sei.
Beim Jugendamt dann ein ähnliches Bild; die haben sich aber immerhin Namen und Anschrift notiert, und wollen in den nächsten Tagen mal jemanden vorbeischicken

Das ist ja schon seltsam, als vor ein paar Wochen die Sachen mit den vernachlässigten/getöteten Kindern kam, da hieß es überall groß, daß die Leute sich mehr um ihre Umgebung kümmern sollten und Ämter im Zweifelsfall schneller etwas tun sollen.
Natürlich ist der Fall nicht direkt vergleichbar, es geht mir hier aber um die Einstellung der Ämter bei dem, was Du erzählst.

Konkret denke ich auch, daß die Familie selbst Gelder beantragen müßte, vielleicht kann mit Hilfe der Caritas oder der Kirchenberatung ein Weg durch den Ämterdschungel gebahnt werden. Ich weiß ja nicht, warum kein Geld da ist, aber oftmals liegt es bei einigen Familien auch daran, daß sie schlecht mit Geld umgehen können, weil sie nie gelernt haben, zu planen und preiswert einzukaufen. So etwas kann aber mit Hilfe von Beratungen (ebenfalls Caritas etc, oder Schuldnerberatung) gelöst werden.

Die Polizei kann vielleicht nicht direkt helfen, da es ja nicht um Probleme Eltern gegen Kinder geht, aber die haben möglicherweise auch Infos, an wen man sich noch wenden kann. Die regulären Telefonnummern (also nicht der Notruf) der Polizei sind aber lokal unterschiedlich, mußt Du für Deinen Ort nachschlagen.

Vielleicht kannst Du auch bei Deiner Lokalzeitung anrufen und fragen, welche Hilfsangebote es noch gibt, brauchst ja keine konkreten Namen zu nennen. Zuerst würde ich aber noch mit der Familie reden, wie schon andere gesagt haben, möchten vielleicht einige nicht, daß so etwas über ihren Kopf hinweg geschieht.

[Exuser34]

Akki und Schnüffchen, ihr seid sehr liebe Menschen.

[Nicht_der_Papa]

@Schnüffchen
Ich denke, da hast Du einen Eindruck bekommen, wie die Menschen behandelt werden und sich fühlen müssen, wenn sie Geld vom Staat brauchen.
Nicht umsonst soll es ca. 2 Millionen Berufstätige geben, die aufgrund ihres geringen Verdienstes Anspruch auf ergänzende Sozialhilfe hätten, diese aber nicht in Anspruch nehmen.
Daneben machen sicher die Reportagen über Hartz4 Kontrolleure, die oft genug von Nachbarn über angeblichen Missbrauch informiert werden, das Gefühl dieser Menschen auch nicht besser. Diese Denunzianten sind für mich der gleiche Typ Mensch, der seinerzeit die Juden verraten hat.
Ich rege mich schon lange darüber auf, dass man bei rund 40 Milliarden Sozialkosten versucht überall zu kürzen und dazu selbst die Gesetze verdreht, während die jährlich durch die öffentlichen Stellen verschleuderten 30 Milliarden nur eine immer wiederkehrende folgenlose Meldung vom Bund der Steuerzahler bleibt.