Wo gibt es Hilfe?

[Exuser70]

Vorab: ich finde es toll, dass hier nicht einfach zugeschaut wird, sondern tatkräftig geholfen.

Andererseits frage ich mich, wieso am 15. des Monats kein Geld mehr da ist. Ich habe mal neugierig nachgeschaut und der Hartz IV-Satz für eine 4-köpfige Familie liegt bei

345 + 311 + 2x207 = 1070 Euro

hinzu kommen die Miet/Heizungskosten. Das sind keine Reichtümer, aber man muss auch nicht hungern. Warum wird diese Hilfe nicht beantragt??

Gruß Honor

[Suha]

Original geschrieben von HopiStar
Ich finde es schade, daß hier direkt wieder Jemand abgeurteilt wird, ohne die näheren Umstände zu kennen.
Und ich glaube nicht, daß eine Familienhelferin Nahrungsmittel mitbringt, oder ? So wie ich das verstanden haben, geht es um finanzielle, existenzielle Nöte.

Doch, Hopi, Familienhelfer/Einzeifallhelfer sorgen sich um Nahrung, bringen die Kinder zur Schule, reden mit dem Erzieher oder Lehrer, gehen mit dem (Klein)Kind zum Spielplatz, kümmern sich um Hausaufgaben und danach reden sie mit Mutti....

[HopiStar]

Das wusste ich nicht aber wäre ein Familienhelfer/Einzelfallhelfer dann nicht genau das, was das Sozialamt oder Jugendamt im Fall einer Kenntnisbringung dann hätte als erste Maßnahme empfehlen müssen ? Und wenn Jemand das aus irgendwelchen Gründen nicht selbst tun kann, muß man dann nicht auch Hinweise Dritter ernstnehmen ?
Ich habe in den letzten Wochen so oft erlebt, daß es Menschen gibt, die aus verschiedenen Gründen nicht für sich selbst sprechen und eintreten können und das diese Menschen ohne Fürsprecher ( im wahrsten Sinne des Wortes ) von der Welt vergeßen werden.

[Suha]

Original geschrieben von HopiStar

wäre ein Familienhelfer/Einzelfallhelfer dann nicht genau das, was das Sozialamt oder Jugendamt im Fall einer Kenntnisbringung dann hätte als erste Maßnahme empfehlen müssen ? Und wenn Jemand das aus irgendwelchen Gründen nicht selbst tun kann, muß man dann nicht auch Hinweise Dritter ernstnehmen ?

Natürlich müssen die das ernstnehmen und handeln. Das ist ihre Existensberechtigung.

Ansonsten können wir alle losrennen und Familien mit Nahrung, Kleidung, Hygiene, Krankenpflege, Schulgeschichten, sprich Betreuung insgesamt versorgen. Wahlweise könnte man, wie schon vorgeschlagen, den Pfarrer einschalten...

Wenn "die Ämter" sich weigern zu handeln, würde ich, aber das habe ich schon gesagt, die Polizei einschalten.

[Akasha]

Original geschrieben von Suha



Wenn "die Ämter" sich weigern zu handeln, würde ich, aber das habe ich schon gesagt, die Polizei einschalten.

damit "das AMT" handelt, müssen aber eben die betreffenden personen dort hingehen - und nicht irgendjemand (auch wenn es diese personen gut meinen!) und auch wenn hier "die ämter" jetzt so verteufelt werden, ich kenne jemanden, der aufm sozialamt arbeitet - wenn die mutter krankheitsbedingt nicht in der lage ist, selbst hinzugehen, machen die auch hausbesuche. und auch da wird beim ausfüllen usw. geholfen - ABER derjenige, der die hilfe braucht muss auch SELBST hingehen. wo kämen wir hin wenn ich jedem einfach irgendein amt auf den hals hetzen kann, dessen lebensweise mir irgendwie nicht gefällt?
WARUM holt sich diese familie selbst keine hilfe? das verstehe ich nicht.

[Cara]

Vielleicht macht die Familie das nicht, weil sie ein bisschen Reststolz hat und sich schlicht schämt. Und Angst. Vieles ist möglich.

Ich helfe manchmal bei der Tafel aus, da sieht man viel Leid. Die Menschen dort, einige sind Sozialhilfeempfänger, haben wenig zum Leben. Einige, die keine Hilfe vom Staat bekommen, entweder weil sie a) zu viel verdienen (zum Leben langt es aber hinten und vorne nicht) oder b) zu stolz sind. Gegen Ende des Monats ist der Andrang sehr groß.

Und die Idee, sich privat zu engagieren, ist nicht die Schlechteste. In einer Zeit, in der - wie wir festgestellt haben - es einigen recht gut geht und anderen eben weniger, da kann man selbst zupacken, wenn es geht. Wir alle möchten mehr Selbstbestimmung. Akut aber wird dann nach dem Staat gebrüllt. Dies aber sind wir alle.

[Mela1973]

Hallo Schnüffchen,

das die Ämter nicht helfen wollen ist schlimm.

Fast schon ein Fall für die Presse!

Du könntest mir bitte mal über eine private Message deine Stadt nennen, ich würde dir dann Telefonnummern geben,die dir weiterhelfen.

Ich finde es super das du der Familie hilfst, und nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben gehst.

Ich wäre auch bereit für die Kinder Spielzeug, an Weihnachten zu schicken.

Pn mich an, wenn Interesse besteht.

Ich bin aber erst abends wieder zu Hause.


Liebe Grüße Mela

[Sophie]

Ich kann dir keine Stellen nennen, finde es aber sehr gut, daß du helfen willst.

[HopiStar]

Original geschrieben von Akasha


damit "das AMT" handelt, müssen aber eben die betreffenden personen dort hingehen - wenn die mutter krankheitsbedingt nicht in der lage ist, selbst hinzugehen, machen die auch hausbesuche. und auch da wird beim ausfüllen usw. geholfen - ABER derjenige, der die hilfe braucht muss auch SELBST hingehen.

WARUM holt sich diese familie selbst keine hilfe? das verstehe ich nicht.

Widerspricht sich das nicht

Und ich glaube, wir müßen das auch nicht verstehen und bewerten, es geht ja nicht um Verstehen, sondern um Hilfe.

Das erinnert mich sehr an eine Situation im Krankenhaus, wo Patienten das Essen hingestellt wird, daß sie alleine nicht essen können und es dann unangerührt angeräumt wird "och Sie haben ja gar nicht gegessen"

[Suha]

Original geschrieben von Akasha


ABER derjenige, der die hilfe braucht muss auch SELBST hingehen. wo kämen wir hin wenn ich jedem einfach irgendein amt auf den hals hetzen kann, dessen lebensweise mir irgendwie nicht gefällt?

Das stimmt nicht. Derjenige muss nicht selbst hingehen.

Ich spreche auch nicht davon, irgendwelchen Leuten "das Amt auf den Hals zu hetzen", sondern davon, dass dort seitens des Staates geholfen werden muss. Das ist in dem Fall ihre Aufgabe.

@Schnüffchen
Ich finde es toll, dass ihr nicht wegschaut.