Kreative Anfälle und dergleichen?! @Kreativen

[*Silverangel]

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[LadyNeophyte]

Tja dann mach einfach noch ein paar Monate Kreativpause. Wenn keine Motivation da ist, nützt es auch nix sich krampfhaft an ein Projekt zu setzen obwohl man eigentlich keine Lust oder keine Idee hat. Gerade wenn es mir nicht so gut geht entstehen die tollsten Sachen. Die aktuelle Stimmung spiegelt sich natürlich im Ergebnis wieder!

Ich hab jetzt auch schon länger nicht mehr gezeichnet oder gemalt; bin momentan eher mit digitaler Kunst beschäftigt. Es gibt Momente in denen habe ich eine Idee und MUSS sie sofort umsetzen, komme was wolle. Dann setz ich mich da ran, und muss es einfach zu ENde bringen, vorher gehe ich sicher nicht ins Bett!

Also, nicht stressen lassen, irgendwann kommt ne Zeit in der dich die Motivation für Kreativarbeit erdrückt .

[Exuser 20]

Kreativität kann man leider nicht erzwingen. Ich habe in der Realschule als Abschlussfach Kunst gehabt. War also in dem Zweig. Hatte jahrelang immer Bestnoten, weil ich immer sehr gute Ideen hatte und auch in der Umsetzung recht erfolgreich war. Dann kam die Abschlussprüfung, Praxis und ich saß bei meinem Lieblingsthema vor einem leeren Blatt. Ich habe mich Ach und Krach was zusammengemalt und eine 3 bekommen. Und ich habe keine Prüfungsangst (Zumindest keine ausgeprägte).
Ich bin ein sehr kreativer Mensch, schreibe unheimlich gerne. Meine Kurzgeschichten entstehen komplett im Kopf, ich schreibe sie aber gleich auf, weil sonst gehts mir wie dir und sie sind weg.
Wenn ich mal wieder nicht genau weiss, woran ich mich auslassen will, mache ich an meiner Kollage weiter. Ich habe mir ein großes, weißes Blatt Tonpapier besorgt und bearbeite dies von Zeit zu Zeit. Wenn einfach der Kopf frei werden muss, aber keine Motivation da ist, sich längerfristig mit etwas zu beschäftigen. Das Papier liegt auf meinem Schrank, immer wenn ich Lust hab kommt es runter und wird bearbeitet. Mit Zeichnungen, Artikeln, Bildern, Gegenständen, etc.
Sieht sehr bunt aus. Ich erkenne auch immer wann ich welche Stelle gemacht habe, weil beispielsweise ist die linke Ecke mit Herzchen und schwülstigen Liebesbildern zugeklebt (Da war ich noch verliebt ).
Also vielleicht wäre so etwas ja nach deinem Geschmack? Weil es nicht bindend ist, aber man trotzdem die Möglichkeit hat immer was Altes mit was Neuem zu vervollständigen.

Lg

[anique]

Hallo Silver,

ich bin nach Aussagen anderer eine recht gute Malerin. Aber ich habe auch immer wieder Phasen, da fasse ich keine Farben oder Pinsel an, weil mir die Inspiration fehlt. Mache ich es trotzdem, passiert nur eins: verpfuschte Leinwände die in den Müll wandern, der Farbverbrauch steigt ins Unermessliche, aber heraus kommt dabei überhaupt gar nix!!!
Also stellte ich mir irgendwann selbst die Regel auf: nur malen, wenn die passende Idee da ist und ansonsten Finger weg!
Kreativität läßt sich nicht erzwingen. Du solltest Dir also keinesfalls zuviele Gedanken deswegen machen und Dich schon gar nicht unter Druck setzen.
LG, Anique

PS. Eine Nähmaschine ist eigentlich immer praktisch, ob nun etwas besonders Schönes damit entstehen soll oder einfach mal nur, um eine Jeans zu kürzen etc. Meine nutze ich zu den verschiedensten Zwecken und bin froh, daß ich sie habe.

[Vania]

Hallo Silver

ich arbeite ja auch im kreativen Bereich (egal ob als Schriftstellerin oder ob als heimwerkelnder Mensch oder als jemand, der gerne und oft malt und bastelt, etc pp.) und finde das alles nicht ungewöhnlich. Aber stress Dich nicht selber. Wenn Du eine Kreativpause hast, dann ist es einfach so. Nimm es an und Du wirst sehen, wenn Dich die Muse wieder küsst, dann geht es umso einfacher und auch umso leichter. Kunst und Kreativität sind für mich Dinge, die auch sehr viel mit dem Moment zu tun haben. Wenn jetzt nicht der rechte Moment dafür ist, dann mache etwas anderes. Nutze die Phase vielleicht zum Katalogisieren Deiner Arbeiten, arbeite strukturell an dem, was Dir dennoch Spaß macht oder probiere Neues (Techniken, Verfeinerung Deines Stils) aus.

Diese Nachtsessions, die Du ansprichst, kenne ich auch. Aber gottseidank haben mich meine Kinder in den letzten Jahren dazu gebracht, mich etwas mehr an die "tagaktiven" Zeiten anzunähern. Ich bin zwar noch immer ein Nachtmensch, aber: es ist einfach so, daß die meisten Dinge, die mit anderen Menschen zu tun haben, tagsüber ablaufen, und man auch gewisse Rücksichtnahme walten lassen muß, um nicht irgendwann total übermüdet in der Ecke zu liegen. Wenn Du nachts arbeiten "musst" evtl. ein, zweimal im Monat aktiv bist, und Dich gut dabei fühlst, ist es ok, aber wenn Du merkst, daß Du Dich nur unter Druck setzst, dann trink lieber einen Lavendeltee, heiße Milch mit Honig und mach es Dir mit einem hübsch langweiligen Buch im Bett gemütlich. Denn es nutzt ja alles nichts: Kreativität ist nichts, was sich durch Zwang hervorholen lässt. Kreatvität ist in Dir, und sie kommt ganz unverhofft hervor und dann bist Du auch wieder bereit dazu, Dich darauf einzulassen.

Ein kreativer Mensch ist in meinen Augen auch immer bereit Neues zu eleben, und dies in seiner Kunst zu verarbeiten. Daher: geh raus und triff Dich mit Leuten. Erlebe etwas.

Und: mach Dich frei davon, daß das, was Du anfängst, perfekt sein muß. Nein, muß es nicht. Und, wenn Du ehrlich bist, die perfekten Kunstwerke sind die oft die langweiligsten. Hast Du schon mal an den Anschluß an eine Gruppe von Künstlern gedacht? Ich suche mir jetzt auch ein paar Mitstreiter, da ich es verdammt dröge finde, so allein vor sich hin zu brüten. Ich brauche direktes Feedback, um meine Arbeiten danach auszurichten, was ich damit erreichen möchte. Eine so genannte Voröffentlichkeit, wenn Du so willst. Gerade im schriftstellerischen Bereich ist das gar nicht so verkehrt.

Viel Glück

LG Vania