Depressionen

[Sophie]

Hallo!

Wie geht man mit depressiven Kollegen um? Ein lieber Mitarbeiter war jetzt sehr lange krank geschrieben und er hat uns auch den Grund dafür mitgeteilt - psychische Probleme.

So, ich kenne mich damit gar nicht aus. Ist es besser mit ihm so umzugehen, wie es bisher auch der Fall war oder soll man extra Rücksicht nehmen. Ich mein, hier geht es öfters mal ein wenig "härter" zu - im Sinne von stressig und auch persönlich schwierig.

Persönlich tut er mir sehr leid, er sieht echt elend aus.

[Isis]

Hallo Sophie,

ich halte es für sehr schwierig, hier einen Ratschlag zu geben, würde aber dazu tendieren, zu sagen: Weitermachen wie bisher. Sei Du selbst und alle anderen auch.

Behalt ihn ein wenig im Auge und zeig ruhig Interesse an seinem "Gesundheitszustand" aber ich würde jetzt nicht auf Krampf versuchen, schwierige Situationen aus dem Weg zu räumen.

Ist er denn in Therapie?

[daughty]

Original geschrieben von Isis

Behalt ihn ein wenig im Auge und zeig ruhig Interesse an seinem "Gesundheitszustand" aber ich würde jetzt nicht auf Krampf versuchen, schwierige Situationen aus dem Weg zu räumen.

So würde ich das auch machen

Schön, daß er noch bei Euch arbeiten kann. Ich wurde aufgrund von Depressionen gefeuert, ohne daß ein Kündigungsgrund bestanden hätte

[Sophie]

Danke.

Er hat gesagt, daß er Tabletten bekommen hat, die ihn sehr müde machen. Er kümmert sich um eine Therapie.

[Isis]

Er nimmt Tabletten und ist NICHT in Therapie, war jedoch durch einen Arzt krankgeschrieben ?

Was manche Ärzte so treiben, ist für mich nicht verständlich.

[Sophie]

So hat er es erzählt - ich war echt erstaunt, er hat sich in unserer wöchentlichen Besprechung vor 20 Leute hingestellt und drauflosgeredet.

Ich schätze, daß er gut 10 Wochen jetzt krank war.

[daughty]

Original geschrieben von Isis
Er nimmt Tabletten und ist NICHT in Therapie, war jedoch durch einen Arzt krankgeschrieben ?

Was manche Ärzte so treiben, ist für mich nicht verständlich.

Nun ja, es ist allgemein so, daß man vier bis sechs Monate auf eine Therapie wartet. Wenn er sich um eine Therapie kümmert, dann sucht er wahrscheinlich einen Platz.

Was bleibt einem Arzt übrig, als dem Patienten Tabletten zu verschreiben und ihn krank zu schreiben? Therapieplätze kann er ja auch nicht herbeizaubern. Ich find's echt furchtbar, wie lange man warten muß auf einen Therapieplatz. Man stelle sich nur vor, man hätte ein gebrochenes Bein und bekäme gesagt: Es ist grad keine Kapazität im Gipsraum vorhanden, kommen Sie in ein paar Monaten wieder. (Und im Gegensatz zum gebrochenen Bein ist die Depression eine lebensbedrohliche Krankheit )

[sharkzzz]

Ich würde auch weitermachen wie bisher, aber immer ein Auge auf ihn haben.
Falls Ihr dann deutlich merkt, daß es ihm zuviel wird/er mit manchen Schwierigkeiten nicht umgehen kann, dann unter die Arme greifen/verstärkt Rücksicht nehmen.

@ daughty

Das ist ja fies (mit der Kündigung)!
Oder warst Du deswegen ewig lang krankgeschrieben?

[Isis]

@ daughty

Ich hatte es so aufgefasst ,als ob der Kollege Tabletten nimmt und sich jetzt mal um eine Therapie bemüht. Also, als ob da noch nichts passiert wäre, Du verstehst ?

[fille]

ich würde ihn ganz normal behandeln- also so freundlich bzw. herzlich wie es eurem Verhältnis entspricht.
Wenn du ein inniges Verhältnis zu ihm hast, dann ergibt es sich wahrscheinlich von selbst, dass man darüber redet.
Anbiedern würde ich mich nicht, sondern einfach versuchen, ihm ein beruhigendes Gefühl von Akzeptanz zu geben. Das tut den meisten Menschen gut.

Tabletten können übergangsmäßig die beste Lösung sein- man ist kein unzurechnungsfähiger Psychopath, wenn man kurzfristig welche nimmt.