Senior Member
Motivationsschwierigkeiten Magisterarbeit - wer kennt das?
Hi,
richte mich mal an alle Studentinnen und alle anderen, die ein größeres Recherche/Schreibprojekt vor / hinter sich haben. Muß am 5. September meine Magisterarbeit abgeben und komme nicht in die Pötte. Habe tierische Schwierigkeiten, mich an den Schreibtisch / an die Bücher zu setzen. Alle ist wichtiger (Bügelwäsche etc). alles ist spannender, jeden Tag das gleiche Spiel: "Heute schaffst Du aber was..", und dann ist der Tag rum, und ich hab nix bzw. zu wenig getan. Ich krieg mich einfach nicht motiviert. Dabei ist es noch nicht mal so, dass das Thema mich nicht interessiert! ( Hab es mir ja selber ausgesucht). Langsam rennt mir die Zeit davon. Kennt das jemand von Euch und kann mir sagen, wie man aus diesem Mist wieder rauskommt? Wie motiviert Ihr Euch? Zeitpläne oder so? (na, die schmeiß ich dann meist auch über den Haufen...) HILFE!
Katja
Senior Member
Hallo Katja,
ich kenne das von früheren Schulzeiten. Ich hab mich dann oft abends dran gesetzt, da ging es irgendwie besser und ich konnte bis nachts dabei bleiben. Oder ich habe mich morgens dran gesetzt und mir vorgestellt, daß ich nachmittags in die Stadt fahre und mir nen neuen Lippie oder sowas gönne. Ist ein Trick, funktioniert aber ganz gut.
Liebe Grüsse, Andrea
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Hallo Katja,
oh jaaaa! Ich hatte es schon fast vergessen! Als ich meine Magister Arbeit geschrieben hatte, ging es mir genauso! Ich habe mir sogar irgendwelche miserablen Soaps im Fernsehen angeschaut oder Fenster geputzt (ich hasse Fensterputzen)!
Irgendwann habe ich dann Angst bekommen, daß ich es nicht rechtzeitig schaffe! Ich habe mir dann morgens auch einen Arbeitsplan gemacht ( nicht zu viel - sonst macht man es doch nicht) und mich oft hinterher belohnt! (D.h. wenn ich bis 18.00 Uhr das alles erledigt habe dann gehe ich ins Kino oder so)!
Es hat dann auch funktioniert! Der Witz ist nämlich, wenn Du richtig in der Arbeit drin steckst, dann macht es auch spaß! Es ist nur die Überwindung die man aufbringen muß!
Vielleicht hast Du auch jemand der Dich immer wieder fragt, was Du "heute" an Deiner Arbeit gemacht hast! Das hat mir auch sehr geholfen! Mein Mann hat damals noch in einer anderen Stadt gearbeitet und ich habe dann immer am Telefon Bericht erstattet [img]/forum/wink.gif[/img]! Es ist sowieso gut über das Thema zu sprechen, dann kommen einem noch andere Ideen!
In welchem Fach schreibst Du?
Vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen. Ich habe es dann aauch zum Abgabetermin geschafft. Jedoch habe ich mich noch eine Woche von meinem Arzt krank schreiben lassen und bin in Urlaub gefahren [img]/forum/wink.gif[/img].
Liebe Grüße Trixi
Senior Member
Hi Ihr beiden,
danke für die Tips. Das mit dem "Belohnen" hinterher hat früher bei mir auch super geklappt, irgendwie haut das nicht mehr hin, Gewöhnungseffekt? Ich habe schon eine B.A.-Arbeit geschrieben, die ich jetzt als Grundlage nehme. Das kommt noch erschwerend dazu, das sind nämlich "schon" 40 Seiten, darauf konnte ich mich die erste Zeit prima ausruhen. Interessanterweise war es bei der Arbeit auch so, dass ich bis zum letzten Moment abgewartet habe und dann richtig loslegen mußte, aber dann war es auch okay, dann war ich im Thema ( "Das Selbstmordmotiv im Erzählwerk Hermann Hesses") drin und es hat auch Spaß gemacht. Die Schwierigkeit ist im Moment echt eher das Reinkommen! Dazu kommt, dass mein Freund als Sani (Zivi) Schichtdienst hat und oft zu Hause ist, es fällt mir dann noch schwerer, schließlich ist kuscheln & quatschen viel schöner, und dann will er trainieren gehen (Studio), und dann dies, dann das... und ich hab immer Angst, was zu verpassen. Ich weiß nicht, ob ich da irgendwie nen Hau habe oder einfach nur stinkefaul bin?? Aber das mit dem Arbeitsplan morgens klingt ganz gut. Versuche ich mal....
Liebe GRüße
Katja
*
Hallo Katja,
vielleicht hast Du auch irgendein Kapitel, das Dich ganz besonders intressiert - so steigt man auch leichter wieder in die Arbeit ein! Und ganz wichtig in den ersten Tagen das Arbeitspensum langsam steigern! Mein Fehler war, daß ich direkt super viel aufeinmal machen wollte! Und wenn ich mein Pensum dann geschafft hatte ging es mir abends richtig gut.
Ich habe Germanistik und Slavistik studiert und meine Arbeit auch in Literaturwissenschaft/Slavistik geschrieben! Dein Thema hört sich gut an - vielleicht bringt es Dir auch was, wenn Du Dich nochmal in die 40 Seiten "einliest"!
LG Trixi
Du kannst ja nächste Woche mal von Deinem Arbeitsplan und der Umsetzung berichten! Bis Freitag bin ich noch da [img]/forum/smile.gif[/img]
[Diese Nachricht wurde von Trixi am 14-07-2001 editiert.]
Senior Member
... siehst Du, das hab ich zum Beispiel bisher noch gar nicht gemacht, mir das nochmal richtig durchzulesen, trau mich irgendwie nicht, nach dem Motto, dann fallen mir tausend Sachen ein, die ich noch ändern müßte/ könnte... puh. Werde mich morgen mal hinsetzen und versuchen, einen realistischen Zeitplan aufzustellen. Immerhin, ein bißchen was hab ich heute geschafft...jedenfalls danke für Deinen Zuspruch! Wie lange ist es denn bei Dir her? Und worüber genau hast Du geschrieben?
Liebe Grüße
Katja
Senior Member
Hallo Skaja,
ich kann dich nur zu gut verstehen! Zur Zeit arbeite ich in einem full-time-job und lerne nebenbei für das juristische Staat***amen. Mein Tip bei Dir: Schaffe Dir Kontrolle, die dich an den Arbeitstisch zwingt. Also organisiere dir jemanden, den du morgens anrufen kannst oder der dich anruft, um zu kontrollieren, ob du was machst. Organisiere Gruppen von Mitleidenden, die sich regelmäßig zusammensetzen, um über die Fortschritte ihrer Arbeit zu erzählen (aber kein Gejammer). Vielleicht fällt Dir ja noch mehr ein.
Ich habe mal mit einem Psychologen über solche Motivierungsprobleme geredet. Oft habe man unbewußt Angst, dass man seinen Ansprüchen nicht genügt. Mit Faulheit habe das nichts zu tun!
Ich wünsche Dir viel Erfolg,
LG franky
*
Ich habe 1995 meinen Abschluß gemacht! Das ist schon eine kleine Weile her - aber ich kann mich durch Deine Beschreibung wieder sehr gut daran erinnen! Hast Du dann auch noch schriftliche und mündliche Prüfungen?
Mein Thema war "Die Darstellung des Krieges V.M. Garschins unter Berücksichtigung seiner Biographie". Ich habe mir das Thema auch selbst gesucht und war eigentlich ganz zufrieden damit. Garschin ist ein russischer Autor, der nur wenig bekannt ist und daher ist sein Werk auch überschaubar. Bei den "großen" Russen ist das so ein Problem ein Thema einzugrenzen.
Ja manchmal packt mich doch noch die Sehnsucht, wenn ich an Uni Zeiten denke (hätte ich vor sechs Jahren nie vermutet)!
Schreib doch einfach hin und wieder wie es Dir so ergeht!
Liebe Grüße und viel Motivation
Trixi
Senior Member
Hi!
Biete mich hiermit für die Lernkontrolle per Telefon an! Du kannst Dich dann ja nächstes Jahr revanchieren, wenn die EBS startet...
Das Schwerste ist wirklich, überhaupt erst mal richtig anzufangen. Wenn Du möchtest, könntest Du auch bei uns in der Wohnung lernen, nicht dass wir keine Bügelwäsche hätten, aber die Ablenkungsgefahr ist bei uns nicht ganz so groß (die Fische wollen auch gar nicht gestreichelt werden)...
Kannst Du Dir ja mal überlegen. Und in schwachen Momenten immer daran denken:
RENESSE, WIR KOMMEN!!!
ganz liebe Grüße und schlaf schön, Ela
Senior Member
Hallo Katja,
ich glaube auch, dass Dich Deine eigenen Ansprüche vielleicht lähmen. D.h. dass Du unbewusst die ganze Zeit denkst, dass Du das echt super schaffen musst, den Erfolg Deiner B.A.-Arbeit mindestens erreichen, wenn nicht sogar toppen musst. Und genau diese Überlegungen lähmen Dich dermaßen, dass Du Angst hast, überhaupt anzufangen, weil Du inwendig immer denkst, dass Du das ja gar nicht schaffen kannst. Vertraust Du denn darauf, dass Deine Leistung in der B.A.-Arbeit wirklich auf Deinem Mist gewachsen ist?
Nach meiner Zwischenprüfung in Philosophie, die ich super gemacht habe, dachte ich auch immer, dass das bestimmt nur Zufall war, dass ich dem Prof eben sympathisch war, oder der ja auch was davon hat, mir ´ne gute Note zu geben usw. Anschließend mochte ich gar keine Arbeiten und Prüfungen mehr machen, weil ich kein Vetrauen mehr in meiner Leistung hatte und den Anspruch nie wieder eine schlechtere Note als in der Zwischenprüfung zu haben. Daraus gekommen bin ich erst, als ich mir immer wieder gesagt habe, dass ich wirklich etwas kann und der Erfolg kein Zufall war. Dann war die Motivation auch wieder da und seitdem läuft es wieder!
Man darf sich echt nicht von seinen Ansprüchen unterkriegen lassen. Deswegen hast Du Dich ja auch bisher kaum getraut in die alte Arbeit reinzuschauen. Sag Dir tausend Mal am Tag, dass Du richtig gut bist und es schon allen zeigen wirst. Hey - Katja, Du bist richtig gut, sonst wärst Du doch gar nicht soweit gekommen [img]/forum/eek.gif[/img]!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Und wennn Du magst, dann stehe ich Dir auch zu regelmäßigem Coaching zur Verfügung!
Ganz liebe Grüße
dattelnatter
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