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Thema: Wie mit krankem Partner umgehen?

  1. #1
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    Standard Wie mit krankem Partner umgehen?

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    Hallöchen,

    mein Freund, mit dem ich nun ein halbes Jahr zusammen bin, hat seit ca. 5 Jahren Neurodermitis. Die ersten Jahre war es wohl so schlimm, das er eine lange Zeit nicht mal arbeiten konnte, inzwischen hat er aber nur noch so alle ein bis zwei Wochen einen Schub, der dann aber meist ziemlich heftig ist.
    Ich erkenne ihn dann in solchen Situationen nicht wieder. Er ist sehr launisch, tierisch gereizt und meist streiten wir in solchen Situationen dann.
    Ich versuche ihn zu verstehen, so gut es geht und mich in seine Lage zu versetzen, und wir gehen uns in diesen Situationen dann auch aus dem Weg, wenn es ihm schlecht geht, aber ich würde so gerne die schlechte Stimmung von vornherein vermeiden.....aber weiß nicht so genau, wie.
    Ich versuche in diesen Situationen immer lieb und verständnisvoll zu sein und ihn in Ruhe zu lassen, nur leider gelingt mir das nicht immer, weil ich machmal dann extrem ungerecht behandelt fühle (wenn er mich dann oohne Grund anschnauzt), wenn er sich so blöd zu mir verhält, dass mir dann irgendwann der Kragen platzt, was mir aber drei Sekunden später schon wieder wahnsinnig leid tut, weil ich weiß, wie viele Schmerzen er hat und wie sehr er leidet.
    Wir reden sehr viel darüber, beschließen auch jedes Mal, uns gleich aus dem Weg zu gehen, wenn er wieder einen schlimmen Schub hat, aber trotzdem kriegen wir die Kurve nicht, das so eine Situation von Anfang an friedlich verläuft, trotz aller guter Vorsätze.
    Ansonsten verstehen wir uns sehr sehr gut, wohnen zusammen bzw. sind jeden Tag zusammen und alles klappt bestens, wir reden auch sehr viel. Solbald es ihm dann auch wieder besser geht, ist auch wieder alles ok, es ist auch keiner nachtragend oder ähnliches.
    Naja, ich würde halt diese Situationen so gerne anders angehen.
    Gibt es jemanden, der ähnliche Situationen kennt?

    Liebe Grüße
    Green

  2. #2
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    Hallo Green

    also für mich sieht es so aus, daß du da eigentlich gar nicht mehr viel machen kannst, sondern daß dein Freund einen Weg finden sollte, besser mit den Schüben umgehen zu können. Habt ihr mal an eine Neuro-Selbsthilfegruppe gedacht? Vielleicht hilft es ihm ja sich mit anderen auszutauschen denen es genau so geht

    Viele Grüße
    allure

  3. #3
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    Hallo Green Tea,

    das tut mir total leid!!! Finde es super, dass du trotzdem versuchst deinen Freund zu verstehen! Meine Mutter ist seit gut 3 Jahren Querschnittsgelähmt und ich pflege sie zusammen mit einem Pflegedienst.

    Wenn ein Mensch solche Schmerzen hat, dann kann er wirklich sowas von ungerecht werden...

    Vielleicht solltest du deinem Freund mal vorschlagen einen Lebensmittelunverträglichkeitstest zu machen! Kenne jetzt schon zwei denen es sehr gut geholfen hat.

    Hast du dich vielleicht schon mal ein einem Forum für neurodermiteserkrankte Menschen umgeschaut? Vielleicht bekommst du dort noch Tipps??

    Wünsche dir ganz ganz viel Kraft und deinem Freund alles Gute!!

    lg reliance

  4. #4
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    Ich hatte mal eine Kollegin mit furchtbarer Neurodermitis, der ein Heilpraktiker mit homöopathischer Medizin wunderbar geholfen hat.

  5. #5
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    Hallo Green,

    ich finde es toll, dass du deinem Freund zur Seite stehst und versuchst einen Weg zu finden, wie ihr die Auswirkungen dieser Schübe in den Griff bekommt.

    Ich selbst habe auch Neurodermitis und vor einigen Jahren hatte ich dies extrem. Seit einiger Zeit habe ich kaum noch Probleme damit, zum Glück. Aus Erfahrung weiß ich, wie schmerzhaft das ist; alles tut weh und man fühlt sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut. Was mir am meisten geholfen hatte war, dass mein Partner einfach nur da war, er sich alles angehört hat und ich mich quasi ausjammern konnte. Das ist ganz wichtig zu sagen, dass dies die Ursache ist und dass man nicht versucht dieses Unwohlsein zu verdrängen und auf andere Lebensbereiche zu schieben, die gar nichts damit zu tun haben. Frag ihn am besten, was er möchte wie du dich verhältst; ob du einfach nur da sein sollst ohne viel reden (was ich am besten fand) oder ob er seine Ruhe braucht. Wenn man so einen Schub hat, reagiert man manchmal etwas unkontrolliert und ist nervös, weil die Haut permanent juckt und dies auch nicht aufhört und sehr schmerzt. Man kann nichts konzentriert tun und auch nicht schlafen, weil man durch das Jucken immer wieder aufwacht und schlecht einschläft.

    Ich nehme an, dass er versucht hat, die Ursachen herauszufinden ?

    Alles Gute für euch !

    Liebe Grüße, Nele

  6. #6
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    Hallo,

    ich habe schon mein Leben lang Neurodermitis und habe vor allem psychisch gelitten, wenn es im Gesicht war. Noch dazu der physische Schmerz!

    Und sicher war ich in solchen Zeiten traurig und deprimiert. Aber nie habe ich meinen Partner angeschrien. Warum auch? Was kann er dafür? Ist er mein seelischer Mülleimer? Nein! Jeder hat Respekt verdient und dass man gut mit ihm umgeht.

    Außerdem sollte dein Freund endlich mal was gegen die Krankheit tun. Man ist ihr nicht machtlos ausgeliefert!

    Ich hatte seit, ich glaube, anderthalb Jahren keinen Schub mehr und habe außer einer Ernährungsumstellung (lies mal dazu im INternet nach) das hier gemacht:

    - Hyposensibilsierung gegen Heuschnupfen, auch dadurch kann sich die ND verbessern

    - Entspannung (Tiefensuggestion und Yoga)

    - Hautpflege ohne Konservierungs, Farb und Parfümstoffe, nur lauwarm duschen, kein Duschgel benutzen, immer eincremen, aber nicht oft die Creme wechseln

    - als Nahrungsergänzung Schwarzkümmelöl und Lachsöl

    - ich meide Zitrusfrüchte, auf die ich - wie viele Neurodermitiker - stark allergisch reagiere. O-Saft vertrage ich, Gewürze (z. B. Glühwein) teilweise nicht.

    Viel Erfolg!

  7. #7
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    Hallöchen,
    erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten!

    Also, Anschreien tut er mich ja nicht, er reagiert dann halt motzig und gereizt...

    Ja, und er war damals jahrelang in Behandlung, Klinken, Heilpraktikern, er hat wirklich alles durch. Alles, was es an Medikamenten gibt. Er war sogar in der Schweiz in so einer besonderen Klinik. Selbsthilfegruppen etc. hatte er glaub auch schon...Jetzt ist es ja eh nicht mehr ganz so schlimm wie damals, aber die Schübe kommen aber eben immer noch ab und zu und dann geht es ihm halt schlecht. Er beachtet er ja auch alles und hat es auch immer getan, also was Körperpflege/Ernährung etc. betrifft. Also, er hat da echt alles durch.

    tia und Nele:

    Das, was Ihr geschrieben habt, tröstet und bestärkt mich ungemein, dass ich mich wohl doch ganz richtig verhalte.
    Da wir ja immer und jeden Tag zusammen sind und somit eben auch dann, wenn es ihm schlecht geht, dann lasse ich ihn in Ruhe, aber bin aber meist trotzdem anwesend, genau wie Dein Freund, tia. Oder gehe dann raus (einkaufen etc. ) und komme aber ein paar Stunden später wieder.
    Meist geht es ihm dann auch schon wieder etwas besser, wenn er sich ne Runde unter der Bettdecke verkrochen hat (in der Höhle verkriechen und die Wunden lecken )...
    Das mit dem Selbstmitleid kann ich gut verstehen, ich glaube, das braucht man dann auch mal, auch wenn man es selber wohl ungern zugeben würde. Das gestehe ich ihm ja auch zu.

    Hm, ich werde wohl mit der Zeit hoffentlich einfach immer besser lernen,
    wann der richtige Zeitpunkt ist, ihm aus dem Weg zu gehen, wenn er wieder einen Schub hat. Den "goldenen" Moment zu finden, sich um ihn zu kümmern/gut zuzureden, und wann es besser ist, ihn in Ruhe zu lassen.
    Naja, ich arbeite dran!


  8. #8
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    Ich finde trotzdem, dass du ihn um etwas mehr Verständnis bitten solltest - denn du nimmst schon so viel Rücksicht auf ihn.

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