Frage an die Ü40 Beauties

[kirstie]

Ich kann mich so garnicht damit abfinden, älter zu werden und auch so auszusehen. Manchmal denke ich vorm Spiegel: "Das bin doch nicht ich!"
Das Wissen, fern jeder Realität zu sein in der Einbildung, das ein Wunder geschehen wird und wenigstens alles so bleibt wie es ist- blockt dann noch mehr.
Also ich bin da leider nicht so gelassen wie ihr. Klar ist das blöd- ändert aber nichts an meinen Gedanken.

[Krisja]

Hey Kirstie, ich glaub, wirklich toll finden wir das alle nicht - aber es ist der Lauf des Lebens und ich versuche, das beste draus zu machen.
Wie sagte meine Freundin, als ich sie fragte, wie sie ihren 50. feiern will? "Ich wüßte nicht, warum ich meinen beginnenden Verfall feiern soll"
Hatte schon was wahres, es ist nicht schön, zu sehen, wie der eigene Körper älter wird - aber ich fühle mich mitten im Leben und genieße, so gut ich kann.
Ich empfehle dir eine klasse CD "Weiblich, ledig, 40..." von Ina Müller, lauter Lieder, die sich mit Mädels über 40 auseinander setzen. Mein Lieblingsrefrain ist
"ich möchte nie wieder 18 sein, so dumm, naiv und klein ich hab lieber Orangenhaut als gar kein Profil" - Da ist was wahres dran.
Die CD vertreibt graue Gedanken über das Älterwerden!

[vestiario]

nee also ein Grund zum Feiern wird mein 50igster Geburtstag sicher auch nicht sein ... finde aber diese runden Geb-Feiern, womöglich noch mit blöden Spielchen schon immer panne. Und ich denke auch nicht, dass es riesiger Spaß ist älter zu werden ... nur momentan sehe ich bei mir alles noch im vollgrünen Bereich. Und ganz ehrlich, es gibt Wichtigeres im Leben als Kleidergröße 36 - wobei ich schon (meistens ) drauf achte, was ich esse, denn es gibt sicher auch Schöneres als Gr. 44 - zumindest wenn man wie ich 164 cm ist . Andereseits ich bin auch ein Genussmensch und esse einfach gerne und gut (wie war das noch.. Essen ist der *** des Alters ).
Mir hat mal jemand gesagt als Frau heißt es imAlter : Kuh oder Ziege - ich glaub ich nehm dann mal Ziekuh

Kleidungstechnisch hab ich nicht so das Problem, und ich hab eigentlich auch nix was verändert oder angepasst. Ich habe eh nie bauchfrei und Minirock getragen, zählte auch auch nie zur "Girlie"fraktion. Stilistisch also eher Heavy Metal als Pop - ich mochte schon immer lieber lange Röcke und weite Hosen - halt schlichte Sachen mit ner klitzekleinen Prise RockNRoll . Insofern das war eh nie Mainstream, sondern pers. Stil den ich auch (zumindest fürs erste) beibehalten werde. Ich denke aber, dass man spätstens mit 40 i.d.R. (s)einen eigenen Stil gefunden hat

Aber ich stimme zu, Qualität ist ein Thema - früher hab ich einfach mal was bei H&M, Zara oder Mango gekauft, ohne drüber nachzudenken ... da bin sehr viel zurückhaltender geworden, weil es tätsächlich schnell genauso billig aussieht wie es manchmal ist.

Ach so ja was die grauen Haare und die damit verbundene Nachfärberei betrifft, hab ich von meinem Friseur nen praktischen Tip bekommen: Nicht das ganze Haar nachfärben, sondern nur jeweils ne kleine Menge anrühren und das ganze mit ner Zahnbürste auf den Ansätzen verteilen. Das ist bei weitem weniger Schmierkram und geht auch viel schneller. Ich hab Strähnchen in versch. Brauntönen und lass mir beim Friseur immer die "Hauptfarbe" (also meine Haarfarbe) abfüllen.
lg Chr.

[Exuser31]

Ich bin jetzt Mitte 50 und merke in den letzten 1 - 2 Jahren deutlich das Älterwerden.

Mein Aussehen macht mir wenig Probleme, obwohl sich da auch was verändert. Mir gefällt das aber ganz gut. Selbst meine grauen Haare, die sonst gefärbt wurden, passen auf einmal und ich finde mich damit nicht alt aussehend.

Wirklich große Veränderungen hat es in meiner Seelenlage gegeben. Ich bin sehr viel empfindsamer und sensibler geworden. Das macht mich aber auch offen für kleine Schönheiten des Alltags, die ich mit 20 nie und nimmer gesehen habe.

Gesundheitlich habe ich schon lange Probleme, bin damit aber bei den ziemlich Gleichaltrigen in meinem Freundeskreis eher die Ausnahme. Die meisten sind sehr fit und betreiben viel Sport. Rauchen tue ich nicht mehr, Alk war noch nie mein Fall und Kaffee brauche ich auch nicht mehr soviel. Auf Fleisch bin ich nicht mehr so scharf, dafür esse ich viel Fisch und wie schon immer, gerne Obst und Gemüse. Ich halte Lycopin für eine feine Sache, aber auf den Gedanken, Tomatenmark pur deswegen zu essen käme ich nicht.

Klamotten? Die Schuhe sind bequemer geworden und die Hosen werden nicht mehr so eng getragen, aber was sollte sich sonst ändern? Ich kenne keine Frau, die ihren Kleidungsstil grundlegend geändert hat, nur weil sie 50 geworden ist.

Und sonst? Ich lerne immer noch gerne neue Leute kennen, lache viel, probiere gerne Unbekanntes aus, zwinge mich aber zu nichts mehr, nur weil gerade etwas modern ist.

Ach ja, Wechseljahre - bin ich mit durch. War eher unproblematisch, ist jetzt ok und ja, ich bin immer noch eine vollwertige Frau und Kinder will ich ja nicht mehr.

Eine Zeit hat mich das Älterwerden auch etwas nervös gemacht, im Moment sehe ich es aber eher gelassen und genieße einfach mein Leben.

[Miss Buffington]

Ich (24) will nur kurz was fragen.

Ihr schreibt sehr oft ihr wollt nicht mehr 20 Jahre jünger sein. Was sind die Gründe ? Wovon waren eure Twenties geprägt?

Ich finde es übrigens spannend eure Beiträge zu lesen.

Ich hab von einem "klugen" 43- Jährigen letztens gehört:

Lieber ein gutes Essen als schlechter ***.

und

Ich muss nicht überall dabei sein. Ich hab das Gefühl nicht mehr was zu verpassen.

Also das habt ihr auch schon geschrieben und ich bin echt verwundert, dass sich das bei vielen so deckt.

[Krisja]

Hallo Miss Buffington,
ich glaube, nicht mehr 20 sein zu wollen, hat damit zu tun, dass man mit 20 noch eine Suchende ist, wo will ich hin im Leben, mach ich dies oder das, wer bin ich, doch lieber die Sportliche, die Elegante oder Ausgeflippte, viele "Unsicherheiten" eben.
In unserem Alter ist man damit eigentlich durch, man weiß, was man kann und will, wo man steht im Leben, was man geschafft hat und noch schaffen will.
die Meinung anderer ist einem nicht mehr so wichtig, weil man in sich angekommen ist, so würde ich das mal ausdrücken wollen.
Als ich z.B. zwanzig war, hab ich (blödes Beispiel, ich weiß) in einer Beziehung ständig darauf geachtet, wie ich wirke und aussehe, auch im Bett.
Heute genieße ich meine ***ualität ohne drüber nachzudenken, wie gerade mein Bauch aussieht oder ob womöglich die Cellulitis gerade zu sehen ist - ich weiß, was mir gefällt und nehme es mir, bzw. fordere es mir selbstbewußt ein.
Allerdings könnte das auch ein Generationenproblem sein, ich glaube, heute geht ihr jungen Leute damit anders um als wir früher, seid dahingehend sicher auch selbstbewußter und freier als wir/ich es waren.
Und letztlich hat jedes Alter wirklich seine schönen Seiten, mit zwanzig liegt noch alles vor einem und alles ist spannend, mit 40 kann man schon zurückschauen auf das, was man schon geschafft hat und stolz darauf sein (mehr oder weniger) und die neue Gelassenheit genießen.#
Und mit 80 möchte ich eine durchgeknallte Alte sein, die lila Kleider trägt und der es sch...egal ist, was andere über sie denken. Darauf freue ich mich heute schon

[Cara]

Hm, also 20 Jahre jünger sein... 30 war für mich eine tolle Zeit. Das ist so: Ich stand fest im Beruf, hatte eine tolle erste eigene Wohnung, eingerichtet nur für mich, konnte trinken wie ein Fisch und gehörte nicht zu den "Alten".

Das Alter 20 allerdings - das fand ich nicht so schön. Da habe ich gesucht, "mich" noch nicht gefunden. Stand berufsmäßig noch nicht fest. Alles solche Dinge. Diese Suche nach sich selbst finde ich nicht so schön. Außerdem war es mit 20 vor 30 Jahren anders als heute.

Und das mit dem *** über 40: "Kochst du schon oder hast du noch ***...?" "Spielst du schon Golf oder hast du noch ***..." Solche Scherze kommen auch oft von Jüngeren. Es liegt glaube ich daran, dass sich Jüngere oft nicht vorstellen können, dass *** im Alter unglaublichen Spaß machen kann. Und auch - man muss nicht mehr "unglaublichen" *** haben. Aber wenn man sich versteht - diese Vertrautheit mit dem Partner ist wunderbar.

Was mir aber noch auffällt: Eine Frau mit 50 ist für Männer unsichtbar. Entweder ganz jung - oder ganz alt. Mit so einem Zwischending können Männer wenig anfangen.

[Miss Buffington]

Dank euch ihr beiden. Jetzt weiß ich genau was ihr meint und ich muss zugeben ihr habt sehr recht. Ich erkenne mich in euren Schilderungen wieder. Dann freue ich mich auf das was kommen wird.

[Cara]

Aber ich glaube auch, jeder möchte ein toller alter Mensch werden. Verrückt, belesen, witzig.

Jetzt richten wir uns aber für unser Alter her. Wenn wir jetzt nicht lernen, lesen, werden wir im Alter immer schneller den Faden und den Anschluss verlieren.

Und bei allen Wünschen und Visionen - ich habe wirklich Angst, wenn ich 80 bin, entmüdigt als Witwe im Heim zu liegen. Wie gesagt - das ist Panik, die ich aber als sehr berechtigt ansehe. Nicht vielen Alten ist es vergönnt, gesund zu bleiben. Ich merke das jetzt schon. Wenn ich morgens aufstehe, ist ein Baumstamm flexibler. "Morgensteife" nennt man das. Rheuma und Arthrose sind kein Fremdwort. So fängt es an.

[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von Cara
Was mir aber noch auffällt: Eine Frau mit 50 ist für Männer unsichtbar. Entweder ganz jung - oder ganz alt. Mit so einem Zwischending können Männer wenig anfangen.

Das kann ich so momentan noch nicht stehen lassen. Vielleicht ändert sich das ja nach meinem 50. Geburtstag.

Du erinnerst mich daran, dass ich neulich ohne ersichtlichen Grund das 1. Mal in einem Handgelenk starke Schmerzen hatte.
Habe daraufhin für einige Tage ein Vitaminpräparat genommen und es war wieder weg.