hallo ihr lieben.

hab mir jetzt lange überlegt, ob ich das posten soll, aber warum eigentlich nicht. also sorry, könnte evtl. ein bissl länger gehen...

okay. es geht eigentlich nicht um micht, sondern um meine beste freundin.
sie hatte schon immer eine eher schräge einstellung zum essen. sie isst sehr wenig, hat auch die meisten dinge gar nicht gern (isst kein fleisch, keine milchprodukte...). jetzt ist es so, dass sie aus einer ziemlich mühsam-verrütteten familie kommt. ist endskompliziert, fazit daraus ist, dass die eltern zwar geld haben, es den kindern (sie haben 4) aber nicht geben, nicht mal damit sie sich was zu essen kaufen können. war schon immer so; meine freundin hat dann halt einfach ihr essen selber gekauft.
jetzt hat sie mir kürzlich gestanden, dass sie deshalb immer das gefühl hatte, "das essen nicht wert zu sein", also ich meine, einfach, dass sie es noch nicht mal verdient habe, was zu essen zu kriegen. dann hat sie ne zeitlang nachhilfe gegeben und auch immer da zu abend gegessen, die waren halt so ne richtige familie, mit beisammensitzen und was rechtem auf dem tisch. sie hat mitgegessen, aber nachher alles wieder rausgekotzt. ungefähr vier monate lang. das ist nun ca. ein dreiviertel jahr her; erzählt hat sies mir erst vor zwei wochen...
meine freundin ist nun von daheim ausgezogen, lebt in nem studentenwohnheim. weil sie praktisch kein geld hat und gerade mal knapp über die runden kommt, hab ich das gefühl und befürchte, dass sie nicht richtig isst. war schon oft bei ihr, was zu essen gab es da nie, höchstens mal noch zwei äpfel und eine flasche mineralwasser im kühlschrank... ich hab tierisch angst, dass sie nichts isst, weil sie glaubt, das geld dazu nicht zu haben und weil sie denkt, sie könne das bissl geld, das sie hat, auch anders ausgeben. sie sagt auch immer, auf essen könne sie quasi verzichten; klar, das sagt sie im scherz, aber ich bin je länger je weniger sicher, wie viel davon eigentlich der wahrheit entspricht.
sie setzt sehr viel aufs spiel. ich hab selber gesundheitliche probleme, bin unterernährt, aber nicht weil ich esstörungen habe, sondern weil ich viele nährstoffe nicht aufnehmen kann (bin jetzt in behandlung). ich weiss nur selber ein bisschen wie es ist, wenn man körperlich ständig am ende ist und gar nichts mehr machen kann.
sie verfolgt einen grossen traum. mit dem studium erfüllt sie sich diesen. wenn sie aber so weitermacht, dann glaube ich nicht, dass sie das schafft. ich wünsche mir wirklich für sie, dass sie das hinkriegt, aber sie setzt ihre gesundheit so sehr aufs spiel, und offensichtlich schon länger, als ich geahnt hatte, und ich weiss nicht, wie lange ihr körper das noch mitmacht.

ich würd gern mit ihr reden, habs auch schon versucht. aber ich will nicht, dass es so rüberkommt, als würd ich ihr vorschriften machen wollen, versteht ihr was ich meine?

ich weiss nicht, was ich noch machen soll.

wäre unendlich froh über stellungnahmen und tipps!!

dankeschön schon mal
liebe grüsse, bettina

[Diese Nachricht wurde von Moonie am 23-11-2001 editiert.]

[Diese Nachricht wurde von Moonie am 23-11-2001 editiert.]