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Thema: brauch nen rat...

  1. #1
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    Standard brauch nen rat...

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    hallo ihr lieben.

    hab mir jetzt lange überlegt, ob ich das posten soll, aber warum eigentlich nicht. also sorry, könnte evtl. ein bissl länger gehen...

    okay. es geht eigentlich nicht um micht, sondern um meine beste freundin.
    sie hatte schon immer eine eher schräge einstellung zum essen. sie isst sehr wenig, hat auch die meisten dinge gar nicht gern (isst kein fleisch, keine milchprodukte...). jetzt ist es so, dass sie aus einer ziemlich mühsam-verrütteten familie kommt. ist endskompliziert, fazit daraus ist, dass die eltern zwar geld haben, es den kindern (sie haben 4) aber nicht geben, nicht mal damit sie sich was zu essen kaufen können. war schon immer so; meine freundin hat dann halt einfach ihr essen selber gekauft.
    jetzt hat sie mir kürzlich gestanden, dass sie deshalb immer das gefühl hatte, "das essen nicht wert zu sein", also ich meine, einfach, dass sie es noch nicht mal verdient habe, was zu essen zu kriegen. dann hat sie ne zeitlang nachhilfe gegeben und auch immer da zu abend gegessen, die waren halt so ne richtige familie, mit beisammensitzen und was rechtem auf dem tisch. sie hat mitgegessen, aber nachher alles wieder rausgekotzt. ungefähr vier monate lang. das ist nun ca. ein dreiviertel jahr her; erzählt hat sies mir erst vor zwei wochen...
    meine freundin ist nun von daheim ausgezogen, lebt in nem studentenwohnheim. weil sie praktisch kein geld hat und gerade mal knapp über die runden kommt, hab ich das gefühl und befürchte, dass sie nicht richtig isst. war schon oft bei ihr, was zu essen gab es da nie, höchstens mal noch zwei äpfel und eine flasche mineralwasser im kühlschrank... ich hab tierisch angst, dass sie nichts isst, weil sie glaubt, das geld dazu nicht zu haben und weil sie denkt, sie könne das bissl geld, das sie hat, auch anders ausgeben. sie sagt auch immer, auf essen könne sie quasi verzichten; klar, das sagt sie im scherz, aber ich bin je länger je weniger sicher, wie viel davon eigentlich der wahrheit entspricht.
    sie setzt sehr viel aufs spiel. ich hab selber gesundheitliche probleme, bin unterernährt, aber nicht weil ich esstörungen habe, sondern weil ich viele nährstoffe nicht aufnehmen kann (bin jetzt in behandlung). ich weiss nur selber ein bisschen wie es ist, wenn man körperlich ständig am ende ist und gar nichts mehr machen kann.
    sie verfolgt einen grossen traum. mit dem studium erfüllt sie sich diesen. wenn sie aber so weitermacht, dann glaube ich nicht, dass sie das schafft. ich wünsche mir wirklich für sie, dass sie das hinkriegt, aber sie setzt ihre gesundheit so sehr aufs spiel, und offensichtlich schon länger, als ich geahnt hatte, und ich weiss nicht, wie lange ihr körper das noch mitmacht.

    ich würd gern mit ihr reden, habs auch schon versucht. aber ich will nicht, dass es so rüberkommt, als würd ich ihr vorschriften machen wollen, versteht ihr was ich meine?

    ich weiss nicht, was ich noch machen soll.

    wäre unendlich froh über stellungnahmen und tipps!!

    dankeschön schon mal
    liebe grüsse, bettina

    [Diese Nachricht wurde von Moonie am 23-11-2001 editiert.]

    [Diese Nachricht wurde von Moonie am 23-11-2001 editiert.]

  2. #2
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    Liebe Moonie,

    ich habe mich schon sehr viel mit Eßstörungen beschäftigt (hatte selbst mal eine), aber ich möchte gleich vorweg sagen, dass ich Dir nicht den ultimativen Rat geben kann, den Du möchtest.

    So, wie es klingt, leidet Deine Freundin tatsächlich unter einer Eßstörungen. Kotzt sie immer noch? Dann wird es wohl Bulimie sein, aber eigentlich ist die Bezeichnung auch egal. Ich kann Dir nur raten, so sensibel wie möglich mit Deiner Freundin umzugehen, und Ihr auf gar keinen Fall "Vorschriften" zu machen oder sie zu etwas zwingen zu wollen, oder so. Das allerwichtigste in einer solchen Situation ist, dass Deine Freundin weiß, dass sie sich 100%ig auf Dich verlassen kann, und dass Du hinter ihr stehst, egal was passiert. Sie darf nicht das Gefühl haben, Du würdest sie anormal oder abartig oder ekelig finden, das ist sehr wichtig. Möglicherweise bist Du ihre einzigste Vertrauensperson in diesem Punkt.

    Eine Eßstörung ist eine wirklich komplizierte Sache und läßt sich fast nie einfach oder schnell aus der Welt schaffen. Die Hintergründe sind psychischer Natur, wie Du ja selbst schon festgestellt hast. Oft kann nur ein guter Psychologe helfen, wenn das Problem wirklich tief sitzt, die wenigsten schaffen es ohne psychologische Hilfe.

    Meine ehemals beste Freundin hatte Magersucht, seit sie 14 oder 15 war, mit 17 ist sie dann bulimisch geworden und hat sich bis zu 5 x am Tag übergeben. Weil ich selbst psychische Probleme hatte und alles nicht mehr ausgehalten habe, habe ich den Kontakt zu ihr mit 21 abgebrochen, deshalb weiß ich nicht, wie es ihr heute geht. Ich habe es jedenfalls in 5 Jahren, in denen wir uns kannten, nicht auch nur annähernd geschafft, sie aus dieser Situation herauszubringen. Dass ich für sie da war, hat an der grundlegenden Situation nichts geändert, aber es hat ihr Kraft gegeben, das weiß ich.

    Ich will Dich nicht entmutigen, denn ich kann die Lage Deiner Freundin wirklich nicht einschätzen, ich kann Dir nur sagen: Sei für sie da und hilf Ihr, Wege aufzuzeigen, die sie aus dieser Situation herausbringen können. Ob das lange Gespräche über die Situation und die Hintergründe an sich sind, oder ob Du sie von einer Therapie überzeugen kannst. Oft hilft es, wenn einem andere Menschen andere Sichtweisen vermitteln, z. B.: Natürlich bist Du das Essen wert, weil Essen ist eine der essentiellsten Dinge, die den Menschen überhaupt am Leben erhalten, deshalb stellt sich die Frage nach "wert sein" gar nicht, usw. Vieleicht kannst Du versuchen, sie erkennen zu lassen, dass Ihre Eltern ihr unbeabsichtigt!! eine nicht ganz richtige Einstellung gelehrt haben.

    Das war's im groben, was ich Dir aus meinen Erfahrungen mitteilen kann.

    Viele liebe Grüsse, ansa

  3. #3
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    Ich muss noch was anmerken: Wenn sie Hilfe von Dir nicht annehmen möchte, oder nicht darüber reden möchte, dann akzeptiere es und warte ab, bis sich Gelegenheit ergibt. Wenn sie sich bedrängt fühlt, wird sie total "zumachen". Sie unter Druck zu setzen, ist das schlimmste, was passieren kann.

    a.

  4. #4
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    Das ist ja wirklich eine üble Geschichte. Ich habe zwar keine Erfahrung mit Essstörungen (ich esse gern und viel), aber zu dieser Geschichte fallen mir zwei Dinge ein.

    1) Diese Eltern würde ich SOFORT auf Unterhaltszahlungen verklagen. Und außerdem habe ich wirklich noch nie so etwas gehört. Wieso dürfen solche Leute Kinder haben?

    2) Deine Freundin gehört ganz klar in eine Therapie. Solche Erlebnisse und Erfahrungen können wohl nur sehr wenige Leute selbst oder mit Hilfe von Freunden verarbeiten.

    Gruß Honor

  5. #5
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    Hallo Moonie,

    vielleicht kann dir jemand aus einer Selbsthilfegruppe helfen?
    Sorgen mache ich mir wegen Deiner Freundin auch: wegen der Esstörung und wegen dem Geld.
    Die finanzielle Situation könnte man ggf. verbessern:
    Soweit ich gehört habe kann sie zum Sozialamt gehen und bekommt dann den ihr zustehenden Unterhalt. Die holen sich dann das Geld von den Eltern. (damit würde sie eine Klage vermeiden)
    Vielleicht ist dann die Basis besser um die Essstörung zu heilen..

    Viele Grüße und ich find es total lieb, welche Sorgen Du Dir wegen Deiner Freundin machst (daß ansa das irgendwann nicht mehr ausgehalten hat, kann ich mir vorstellen).

    Brit


  6. #6
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    @Fee: eine Therapie muss ja nicht unbedingt unter Gleichgesinnten stattfinden. Aber vielleicht findet man eine außenstehende Person, die den Umgang mit solchen Problemen kennt und auch einen hilfreichen Ansatz bieten kann.

    Gruß Honor

    PS: Beneidest Du mich auch um meine 92 kg ?? Ich denke manchmal, ich sollte abnehmen, aber das Problem ist, dass ich dann garnicht mehr all die leckeren Sachen essen kann. Da kauf ich dann doch lieber H&M "Big is beautiful".

    [Diese Nachricht wurde von Honor am 24-11-2001 editiert.]

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