Antibabypille...an die ueber 40jaehrigen Foris...

[Butterkeks]

Anfang Februar bin ich von D nach GB gezogen und habe bisher (seit ca. 5 Jahren) die Jasmin eingenommen und auch bestens vertragen.

Nun war ich am Freitag beim Arzt um mir ein neues Rezept fuer selbige ausstellen zu lassen.

Eines vorweg: in England gibt es keine Fachaerzte wie bei uns. Man geht in eine Allgemeinpraxis, wo man in erster Linie von den sog. "Nurses" (bei uns wuerde man "Schwester" sagen) beraten wird und erst bei wirklich ernsten Krankheitsanzeichen wird man dem eigentlichen Doktor vorstellig.

Diese Damen sind durchaus kompetent und wohl ungefaehr mit einer hoeher qualifizierten Arzthelferin zu vergleichen.

Nun zum eigentlichen Thema: die sehr nette Nurse erklaerte mir, dass sie nicht so wirklich den Sinn darin saehe, warum ich mit 41 Jahren noch die Jasmin einnehmen wuerde...eine Pille, die in erster Linie bei Hautproblemen etc. verschrieben wuerde - und das auch nur zeitbegrenzt.

In meinem Alter sollte ich darueber nachdenken, ein Einphasenpraeparat zu nehmen, weil nun mal das Risiko von Thrombosen bzw. Brustkrebs steigen wuerde.

Sie nannte mir die sog. "Cerazette", eine reine Gestagenpille, die ohne Pillenpause eingenommen wird und mit der beste Erfahrungen bestehen wuerden.

Man bekommt in GB das Rezept nicht sofort unterschrieben - ich muss es am Dienstag abholen und mir wurde gesagt, der zust. Arzt wuerde dann entscheiden, ob er die Jasmin als fuer mich geeignet ansehen oder mir lieber ein sog. Einphasenpraeparat verschreiben wollen wuerde.

Ich bin, ehrlich gesagt, ein wenig verwirrt - da mein Gyn in D nie erwaehnt hatte, dass man ab 40 besser ein Einphasenpraep. einnehmen sollte ... ausserdem ist es in England so, dass man die Pille nicht bezahlen muss; die Kosten werden vom Staat getragen und da kommt einem doch der Gedanke, dass es mehr um Geld als um Gesundheit geht.

Auf der anderen Seite machten die Argumente der Nurse durchaus Sinn fuer mich und ich bin nun echt gespannt, ob der Arzt das Rezept fuer die Jasmin unterschreiben wird oder nicht.

Ich habe daraufhin natuerlich auch gegoogelt und mir kamen als Schlagwoerter bei der Cerazette meist Dinge wie "Pickel, Depris, staendige Blutungen, keine Lust auf ***" etc. entgegen.

Ich frage mich nun, ob es fuer mich besser waere, ein Praeparat einzunehmen, dass keine Oestrogene enthaelt oder ob ich meine Jasmin weiterhin einnehmen soll (zur Not koennte ich sie mir ja noch in D besorgen).

Hat hier jemand ev. einen Rat fuer mich ?

[Exuser3]

Hi,

mein Gyn hier hat mir von der Pille (egal in welcher Form) abgeraten aufgrund meines Alters. Als Empfehlung kam der Nuovaring (sp?) respektive die Empfehlung nicht mehr hormonell zu verhüten.
Ich weiß nicht, ob das hier allgemein der Trend ist oder auch hier bei den Gyns die Empfehlung zur Einphasenpille gilt.

VG
Sun

[Butterkeks]

Hallo Sun,

mir wurde auch als Alternative die 3-Monats-Spritze bzw. das Implantat empfohlen - oder die Spirale.

Weder das eine noch das andere ist fuer mich akzeptabel.

Interessant finde ich schon, dass mein Gyn in D niemals mir gegenueber erwaehnte, dass es ab 40 besser ist, auf ein Einphasenpraeparat umzusteigen.

[Nicht_der_Papa]

Ich verhüte ja seit über 20 Jahren gar nicht mehr.

Aber pro familia sagt:
Häufig wird die Mini-Pille auch Frauen über 40 Jahren empfohlen, da sie hier bei geringen Nebenwirkungen eine hohe Sicherheit aufweist.
http://www.profamilia.de/article/sho...HPSESSID=f7f05

edit: und noch 19 Testberichte
http://www.yopi.de/pr/Cerazette_Anti...kamente_Salben

[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von tia_lusso
@ NdP: Ich denke mal, das mit dem gar nicht verhüten kommt wohl nur für Frauen in Frage, die unbegrenzt Kinder auf die Welt bringen wollen oder unfruchtbar oder sterilisiert sind. Soweit ich mich erinnern kann, hast Du Dich für die Sterilisation entschieden.

Nein. Nicht ich.
Mein Mann hat das freundlicherweise für uns getan.

Und für mich kam die Pille (obwohl es eine Minipille war) nach der Geburt des Ältesten nicht mehr in Frage, da ich davon Schmerzen in den Beinen bekam.

Vor der Schwangerschaft hatte ich keine Probleme damit.

Zur Verhütung sollte ab dem 35 bis 40. Lebensjahr nach Möglichkeit keine normale "Pille" mehr angewandt werden. Ein Grund dafür ist, dass das sogenannte "Pillenöstrogen", das Ethinylöstradiol mit einem deutlich erhöhten Thromboserisiko behaftet ist.

Die Internationalen Krebsforschungsagentur IARC hat eine Studie über den Zusammenhang von Hormonpräparaten und dem Krebsrisiko vorgelegt. Demnach begünstigt die regelmäßige Einnahme der Anti-Baby-Pille mit den kombinierten Hormonen Östrogen und Progesteron die Entstehung von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Leberkrebs. Zugleich sinkt jedoch die Gefahr, an Eierstock- und Gebärmutterschleimhaut-Krebs zu erkranken, so die Wissenschaftler.
Die Forscher untersuchten auch die Hormonersatztherapie (HET) in den Wechseljahren mit Östrogen-Progesteron-Präparaten. Die HET müsse als Krebs erregend eingestuft werden.

Gefahr für Frauen über 30 besonders groß

Die Gefahr einer Krebserkrankung liege für jüngere Frauen viel niedriger als für Frauen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren. "Bei Frauen ab 35 oder 40 könnte eine Umstellung auf alternative Verhütungsmittel sinnvoll sein", sagte die IARC-Ärztin Silvia Franceschi zu den Ergebnissen der Studie.

Nach Angaben der IARC nehmen weltweit mehr als 100 Millionen Frauen die Anti-Baby-Pille. Das sind etwa zehn Prozent aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. Für die vorgelegte Studie analysierten die Wissenschaftler mehr als 60 Forschungsarbeiten zum Thema. Die Agentur IARC gehört zur Weltgesundheitsorganisation WHO.

[Mara M.]

Ich nehme schon seit einigen Jahren eine Minipille.
Nehme jetzt nicht die Cerazette, sondern eine andere Marke.
Schlimme Nebenwirkungen habe ich bis jetzt keine gehabt. Ab und zu habe ich Zwischenblutungen und Brustspannen.
Aber ich denke, dass man mit jeder Art der Verhütung Abstriche machen muß!
LG
Mara

[Exuser13]

Mein FA, ein ehemaliger Schulkamerad von mir dem ich sehr vertraue, hatte mir die Pille "Balanca" empfohlen. Sie soll auch für Frauen in unserem Alter sehr gut sein.

LG
Choco

[Exuser70]

Ich bin 40 und nehme jetzt seit einem Jahr den Nuvaring, das klappt sehr gut. Das ist niedriger dosert als die Pille und man muss nicht jeden Tag dran denken. Man kann natürlich auch jederzeit damit aufhören.

War auch eine Empfehlung meiner FA

[Butterkeks]

Vielen Dank fuer Eure Antworten; besonders an die sehr fundierten von Nicht-der-Papa !

Nachdem ich ein wenig ueber die ganze Sache nachgedacht habe, waere ich schon bereit auf die Minipille umzusteigen - Nebenwirkungen hat sicherlich jedes Praeparat: bei der Jasmin aber hatte ich def. keine.

Ganz und gar nicht akzeptieren koennte ich bspw. eine Gewichtszunahme, pickelige Haut oder Haarausfall als Nebenwirkung.

[Badeverixe]

Ich bin zwar erst 35, aber ich hab seit 5 Jahren die Hormonspirale Mirena und bin super begeistert. Sie hat viel, viel weniger Nebenwirkungen als eine Pille und egal, ob ich mal ein Antibothika nehmen muss oder mich ein Magen-Darm-Infekt plagt, ich brauch nix zusätzliches mehr um ruhig schlafen zu können, wenn wir gekuschelt haben !

Diese Hormonspirale hat für mich auch noch den Vorteil, dass ich nun seit 5 Jahren keine Periode mehr hab, bzw. nur noch hin und wieder mal ganz, ganz leicht, was es für Urlaube, Sport, Sauna, etc. total angenehm macht. Die Periode, die man während der Pille bekommt, ist eh nichts "natürliches" mehr, sondern nur eine Vortäuschung natürlicher Vorgänge, so hat es mir mein Gyn erklärt.

Wenn jetzt bald die Wirkung nachlässt, dann lass ich sie mir auch sofort wieder einsetzen. Sie kostet zwar 330 Euro, aber wenn man auf 6 Jahre ausrechnet, was die Pille in Deutschland kostet, ist man schnell auf 330 Euro - plus die OBs, Binden, etc. - die ich ja auch noch spare !

Klar, die Mirena mag nicht jeder, aber wenn mir eine Frau, die OBs trägt, dann erzählt, sie möchte keinen Fremdkörper in ihrem Körper haben, dann frag ich mich, wie sie den OB trägt !!!!

LG
Badeverixe