Ansprache....ich hab Angst !

[bellheim]

Hallo Ihr Lieben !

Oh Gott, wenn ich nur dran denke....mir wird übel !
Nächsten Dienstag findet bei uns in der Firma eine Sonderverlosungsveranstaltung in der Firma statt, die ich organisiert habe. Mein Chef wollte eigentlich die Ansprache und die Moderation übernehmen. Nun hat sich aber rausgestellt, daß mein Chef einen dringenden Termin hat und die Verlosung leider nicht führen kann. Er meinte, daß ich das machen soll und ich das bestimmt kann. So jetzt steh ich da. Ich soll mir vor 130 Leute hinstellen und denen da eine Cassette reindrücken. Ausgerechnet ich....wo doch eh immer gleich eine rote Birne aufhab ! Habt Ihr vielleicht den ein oder anderen Tip ...oder wisst Ihr, wo ich im Internet Redeansätze herbekomme ? Ich weiß nämlich noch überhaupt nicht, was ich sagen soll.
Das ein oder andere tröstende Wort wäre vielleicht auch nicht schlecht............!

Eure schlotternde Sonja
*ichwillnet*

[Aunt Kracker]

Hi Bellheim,

ehrlich währt am längsten, deshalb kannst Du doch ganz offen dazu stehen, daß Du überraschend eingesprungen bist und noch nicht sooo oft vor einer so großen Menge gesprochen hast. Du kannst sagen, daß Du etwas nervös bist, das Ganze aber sicher gut meistern wirst. Und daß Du vorher extra noch einen Crashkurs beim Meister der flüssigen Sprache, Piet Klocke, absolviert hast.

Bei einer Verlosung sind die Leute doch bestimmt locker drauf und erwarten keine ellenlangen geistigen Ergüsse.

Viele Grüße


Auntie *hab'ichjetztauchwasgewonnen?*

[Exuser37]

Hallo Sonja,

solche "prickelnden" Aufgaben musste ich auch schon übernehmen.
Folgende Tips helfen dir vielleicht:
Versuch doch mal, eine andere Einstellung dazu zu bekommen nicht "Ich muss das jetzt machen, wie schrecklich" sondern "Wow!Der Chef traut es mir zu und hat eine gute Meinung von mir".

Wichtig ist, dass du etwas anziehst, in dem du dich selbstsicher und wohl fühlst.

Die Rede würde ich mir vorher aufschreiben und auch an dem Tag vor mir liegen haben, da fühlst du dich auch sicherer. Vorher solltest du sie mehrmals laut z. B. einer Freundin vorlesen.

Zu dem Text: Fang vielleicht erstmal mit der Begrüßung und dem Schluss-Satz an, das ist ja meist das einfachste und du hast schon mal was auf dem Papier stehen. Hat diese Veranstaltung denn schon mal stattgefunden? Vielleicht kann man sich an alten Ansprachen orientieren. Außerdem: Wenn es so eine Art Verlosung ist, ist es ja ein freudiger Anlass und die Leute stehen dir positiv gegenüber. Denk immer dran, dass die genauso aufgeregt wären wie Du.

Hilfreich wäre sicher ein Buch mit Musterreden, gib den Begriff doch mal in google.com ein. Der Kauf würde sich lohnen, denn irgendwann steht man ja immer wieder vor dem gleichen Problem.

Und: Wenn du immer noch nervös bist, lass dir doch in der Apotheke ein Baldrian-Präparat geben, das hat mir vor Prüfungen echt gut geholfen.

Ich drück dir die Daumen, das schaffst du!


LG Billie

[Annie]

Hallo Sonja,

ganz ruhig bleiben, so schlimm ist das nicht. Wie die anderen schon sagten, wenn Du ein bisschen eloquent bist, ehrlich zugibst, dass Du kurzfristig einspringen musstest und so was noch nicht oft gemacht hast, hast Du die Leute eigentlich schon wohlwollend auf Deiner Seite.
Ich mache es immer so: erst überleg ich mir, was ich überhaupt zum Thema sagen möchte, dann nehme ich mir ein Blatt Papier und strukturiere das Ganze stichwortartig.
Ja, und wenn ich die Struktur habe, dann übertrage ich mir die Stichworte (keine vorformulierten Sätze!) auf ein oder mehrere Karteikarten.

Es ist immer besser frei zu sprechen, als eine Rede vom Blatt abzulesen.
Erstens verlierst Du ganz schnell den Kontakt zu den Leuten, da die Dir nicht mehr zuhören, wenn Du den Text runterleierst, zweitens besteht auch die große Gefahr, dass Du den Faden verlierst. Ein Fließtext kann verdammt unübersichtlich sein.
Sag lieber 10x "ähm" (aber nicht hintereinander )und suche dabei den Augenkontakt mit den Zuhörern. Du wirst sehn, dann hören sie Dir auch zu und wissen meist sogar, worüber Du gesprochen hast.
Wenn Du eine vorgefertigte Rede abliest, schlummern Dir die ersten schon nach wenigen Sekunden weg.

Kopf hoch, das ist gar nicht so schwer. Dafür brauchst Du wirklich keinen Crashkurs in Moderationstechnik. Der Anlass ist gesellig, Du kennst die Leute und weißt, dass sie Dir wohlgesonnen sind. Die wollen Dir nichts Böses.
Außerdem hat Dein Chef doch vollstes Vertrauen zu Dir. Er wird schon wissen, warum.

Berichte mal, wie es gelaufen ist.

Liebe Grüße, nur Mut
Annie

[Steffi]

Unmittelbar vor den ersten Worten 7 Sekunden die Luft anhalten. Das wirkt gegen Herzflattern.

In der Ansprache selbst kommen ein paar (rhetorische) Fragen sicher auch mal ganz gut. Die erwecken Aufmerksamkeit.

Die Hände:
Keinen Kugelschreiber "würgen", die Hände nicht hinterm Rücken verschränken oder in den Hosentaschen versenken. Locker neben oder vor dem Körper halten.

Stehen:
Nicht von einem Bein aufs andere wackeln. Möglichst beide Beine gleich belasten, damit stehst Du fest und sicher.

Bei allem anderen kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen!

Gruß
Steffi