@ hohes C
Einen Rechtsanwalt einzuschalten um den Unterhalt zu sichern, finde ich etwas übertrieben, sofern es sich bei den Eltern nicht um wirkliche Rabeneltern handelt, die ihr Kind verwahrlosen lassen. Ich denke, da muß schon mehr passiert sein, dass man so einen Weg geht, schließlich kann man wohl kaum noch auf ein Miteinander (geschweige denn auf ein harmonisches) spekulieren, nachdem man mal die eigenen Eltern "verklagt" hat.
@ Samara
Auch wenn du für deine erste Ausbildung Anspruch auf Unterhalt seitens der Eltern hast, denke ich, dass ein Studium Luxus ist, und erst recht ein Auslandsstudium. M.E. kann man von seinen Eltern (unabhängig von deren Einkommen) nicht erwarten, dass sie derartigen Luxus "einfach so" und auch noch voll finanzieren, zumal ein Studium immer länger dauert als z.B. eine Berufsausbildung und man auch nie wissen kann, wie lange es überhaupt dauern wird, da das schließlich u.a. vom Fleiß des Studierenden abhängt. Von diesem Standpunkt aus kann ich Eltern sehr wohl verstehen, die jeweils auf ihre Art Regeln aufstellen wollen und so sicher zu stellen versuchen, dass sich das Studium ihrer Kinder und somit ihre finanzielle Belastung nicht unnötig in die Länge zieht.
Natürlich ist das nervig und belastend für dich, andererseits galt eben auch schon immer, dass man sich von den Eltern auch was vorschreiben lassen muß, solange man seine Füße unter deren Tisch streckt bzw. sich von ihnen durchfüttern läßt. So lautet nun mal der Deal zwischen Eltern und Kindern, und das schon seit Jahrhunderten, so geht/ging es wohl uns allen mehr oder weniger. Und so schließe ich mich der Meinung von Zebra an: ".... und dann solltest du vielleicht eine verspätete pubertät haben, und dich abzugrenzen lernen!?" Es gehört nämlich auch zu einer gesunden Entwicklung und zur Persönlichkeitsbildung, dass man sich mit seinen Eltern kritisch auseinandersetzt, Konflikte mit ihnen austrägt und sich von ihnen deutlich (also auch für die Eltern spürbar) abgrenzt.
Wer sich von seinen Eltern zu sehr eingeschränkt fühlt, der braucht meiner Meinung nach also keinen RA sondern Rückgrat und "Eier in der Hose", schließlich liegt es immer an einem selbst, wie abhängig man tatsächlich ist und wie frei man sich fühlt. Emanzipation ist für sich selbst das zu tun, was einem gut tut, statt sich nur darüber zu beklagen, dass andere nicht wunschgemäß zu einem sind.
Deine Eltern sind nun mal wie sie sind. Und du bist wie du bist. Da prallen offenbar Welten aureinander. Und wenn du damit ein Problem hast, dann liegt es allein an dir, die Situation zu ändern und das Beste daraus zu machen. Und schließlich bist du ja auch alt genug, für dich selbst zu sorgen, gesetzliche Ansprüche hin, gesetzliche Ansprüche her. Andere Studenten schaffen es auch, ohne das Geld ihrer Eltern zu überleben. Die müssen auch arbeiten, und die wenigsten davon werden jobben, nur weil sie das Studium nicht genügend auslastet. Der Preis dafür ist vielleicht ein etwas längeres Studium. Wenn dein Leidensdruck groß genug ist, wird der Gewinn daraus den Preis aber überwiegen.
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiss ist die Vollkommenheit unerreichbar.
Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten.
Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
(Antoine de Saint-Exupéry)