Krank und stinksauer

[Shermaine]

Bobbi, ich kann mich deiner Meinung nur absolut anschließen. Da spricht auch vielleicht ein gesunder amerikanischer Pragmatismus aus dir. Ich denk da ganz genauso.

Und: Arbeitskollegen und Chefs sind keine Freunde!! Ich kann es nicht nachvollziehen, dass da solche Worte erwartet werden.

Gruß, Shermaine

[mafalda]

Och, je nach Sozialisationshintergrund finde ich das nicht nur nachvollziehbar, sondern das Fehlen solcher Floskeln auch durchaus symptomatisch.

[Akki]

Ich sehe es wie Bobbi. Wenn ich krank bin, bleibe ich zu Hause. Wenn ich arbeitsfähig bin, gehe ich ins Büro. Deinen Chef kenne ich nicht und vielleicht ist er nicht der Freundlichste oder Feinfühligste. Mag sein ... Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es mich stört, wenn Kollegen laut schniefend, hustend und niesend den ganzen Tag jammern und bedauert werden wollen. Ich lege weder Wert darauf angesteckt zu werden, noch bin ich deren Therapeut, der wohlwohlend befindet, dass sie eine großartige Heldentat vollbracht haben. Die eigentliche Arbeit wird an diesen Tagen nämlich nur sehr mangelhaft bis gar nicht erledigt. Also ist Niemandem gedient.

[Bobbi]

Ich kann mich an einen Tread erinnern wo jemand schrieb, dass eine Kollegin krank zur Arbeit kam und wohl offensichtlich leidend darauf wartete von jemand nach Hause geschickt zu werden. Da waren komischerweise die Antworten ganz anders. Die soll nicht erst kommen, wenn sie krank ist, das ist unverantwortlich und bla bla bla. Wenn ich es mir recht ueberlege, waren die Antowrten doch gleich. Da ging es doch auch in dem Tenor weiter "och mal fest in den Arm nehm, blos nicht krank werd, troest"....
Die Wahrheit sieht naemlich so aus, dass man noch Gefahr laeuft, dass sich jeder ueber einen lustig macht und hinter dem Ruecken tuschelt wenn man erst krank zur Arbeit erscheint und dann doch geht, weils einfach nicht mehr geht. Es gibt sicher Faelle da kann man das nicht einschaetzen. In diesen Thread hab ich aber auch viel "ich binjetzt aber beleidigt wo es mir doch so schlecht geht und keiner haetschelt mich und jetzt geh ich aber nach Hause nachdem ich mir fachmaennischen Rat und Unterstuetung und Gehaetschel im Beautybord abgeholt habe...."
Wer ernstgenommen werden will, muss manchmal auch mit dem "hab mich bitte lieb Programm" aufhoeren.Und da wird nichts von zu Hause erledigt. Wer krank ist ist krank.
@daughty: da musst Du schon die ganze Geschichte erzaehlen, denn wegen Krankheit kann man nicht gekuendigt werden. Da gibt es in Deutschland Gesetze und Arbeitsgerichte, die sowas durchsetzen. Dass es da Schlupfloecher gibt bestreite ich garnicht aber in diesem Thread ging es garnicht darum, dass sie Angst vor Kuendigung hatte, sondern, dass sie genervt war. weil sie so krank ist und weil sie keiner in der Firma erst nimmt.

[Kassandra]

Ich glaube Deelite's eigentliches Problem ist nicht die Krankheit und Reaktionen des Chefs hierauf, sondern ein ganz anderes *klugscheiß*

[daughty]

Original geschrieben von Bobbi
@daughty: da musst Du schon die ganze Geschichte erzaehlen, denn wegen Krankheit kann man nicht gekuendigt werden. Da gibt es in Deutschland Gesetze und Arbeitsgerichte, die sowas durchsetzen. Dass es da Schlupfloecher gibt bestreite ich garnicht aber in diesem Thread ging es garnicht darum, dass sie Angst vor Kuendigung hatte, sondern, dass sie genervt war. weil sie so krank ist und weil sie keiner in der Firma erst nimmt.

Ähm, nein, das KSchG fand keine Anwendung, da der Betrieb zu klein war. Und die ganze Geschichte mag ich nicht erzählen, gehört ja auch nicht hierher.

[Bobbi]

???
Deine Kuendigung wegen Krankheit war Deine Argumentation warum Du meinen Beitrag nicht nachvollziehen konntest.

[daughty]

Also: ich bin selbst aufgrund einer Krankheit gekündigt worden, daher kann ich es verstehen, wenn Leute krank zur Arbeit gehen. Auch wenn dabei nichts rumkommt. Aber da deelite, wie Du richtig bemerkt hast, keine Angst vor Kündigung hat, ist es ja letzten Endes egal für diesen Thread. Die ganze Geschichte will ich nicht erzählen. Period.

[deelite]

hm, in jedem Post hier kann ich ein paar wahre Worte erkennen und ich freu mich, wie immer, auch mal über andere Meinungen.
Wahr ist, ich hätte gleich zuhause bleiben sollen, denn auch ich rege mich immer auf, wenn jemand so schniefend kommt.
wahr ist auch Kassis Vermutung, ich hab ein grundsätzliches Problem damit, dass meinem Chef jegliche soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen fehlen
aber: dadurch und durch die Tatsache, dass bei uns eine sehr, sehr hohe Fluktation herrscht, mein Chef mit 80% der ehemaligen Angestellten vor dem Gericht landet, habe auch ich Angst vor einer Kündigung irgendwann und versuche aus diesen Gründen, da zu sein, wann immer es nur geht. Ich habe keine Vertretung und fast alle meine Arbeit beinhaltet vertrauliche und/oder persönliche Dinge, von denen mein Chef nicht möchte, dass sie jemand anders erledigt.
es ist bei uns übrigens gang und gäbe, dass Kranke trotzdem zuhause ihre Mails checken und wird fast schon "erwartet", schätze mal, dass gehört zu unserer Firmenphilosophie

und ja, ich hab gestern ein bisschen Gehätschel gebraucht, ich bin auch nur ein Mensch mit Launen + Fehlern
hab heut übrigens fast den ganzen Tag geschlafen, hoffe, dass es morgen ein bisschen besser wird, wenigstens hab ich ein bisschen meiner Stimme wieder und die Ohrenschmerzen werden auch besser, ich glaube, das schlimmste ist rum.

[Kassandra]

Deelite, ich habe das alles ein bisserl bei dir verfolgt Also, deine beruflichen Storys

Fazit: Du bist unterbezahlt (du hast mal was angedeutet), schiebst Überstunden für umme, dein Chef gehört anscheinend (soweit ich das beurteilen kann, denn ich kenne ja nur deine Seite) nicht zu den netten Menschen auf der Welt, ein besonders nettes Arbeitsklima ist anscheinend auch nicht existent und du bist mehr oder weniger unzufrieden. Das einzige was du magst, ist wohl die Arbeit an sich. Also: Gehe. Ich weiß, heutzutage ist das alles leichter gesagt als getan, aber versuchen kann man es ja. Ich würde sagen, daß du gehst und dir einen job als Eventmanagerin suchst