Haargummis sind scheue Gegenstände, die sich bevorzugt unter dem Bett, hinter der Badheizung und in Schubladen verstecken, welche man nur aufzieht, um unnützen Kram darin zu verstauen. Eben überall dort, wo man selten nach ihnen sucht. Haargummis haben ein feines Gespür für jene Orte.

Nach einer Weile dematerialisieren sie sich, wobei schöne Haargummis früher an der Reihe sind, als hässliche. Dies ist eine geschickte Einrichtung der Haargummi-Industrie, die auf diese Weise mehr Umsatz macht. Einige preisgünstigere Haargummis besitzen auch einen Selbstzerstörungs-Mechanismus, der sich im Inneren des Haargummis befindet. Es handelt sich um einen mikroskopisch kleinen Sprengsatz, der lautlos detoniert und ausreicht, um den Haargummi in feinsten Hausstaub zu verwandeln. Dieser findet sich folglich an den Stellen wieder, an denen der Haargummi zuletzt gelegen hat, wie unter dem Bett, hinter der Badheizung und in Ramsch-Schubladen.

Interessant daran ist, daß sich lediglich bereits benutzte Haargummis dematerialisieren. Eine neue Packung Haargummis im Badschrank bleibt wie sie ist, jedoch einmal benutzte Haargummis verschwinden nach etwa 2-4 Wochen. Allerdings bleibt kaum eine Haargummi-Packung lange ungeöffnet, spätestens bis zu dem Zeitpunkt, da man ein Bad nehmen oder sich das Gesicht waschen möchte und verzweifelt nach längst dematerialisierten Haargummis sucht. Ein Teufelskreis, der sich nicht durchbrechen lässt.
Einen ähnlichen Dematerialisierungs-Mechanismus besitzen Haarspangen, Socken (nie alle beide eines Paares!), Feuerzeuge und Babyschnuller.