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Thema: ... ***uelle Belästigung am Arbeitsplatz :-(

  1. #1
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    Standard ... ***uelle Belästigung am Arbeitsplatz :-(

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    Hallo!

    Aus gegebenem Anlass poste ich heute mal unter einem anderen Nick...

    Ich wurde vor einiger Zeit (ca. zwei Jahren) von einem Kollegen am Arbeitsplatz ***uell belästigt - allerdings eher in moderater Form (zufälliges Betatschen, anzügliche Sprüche, anstarren, emails - aber ich habe schon schlechte Erfahrungen in einem anderen Fall damit gemacht und reagiere daher vielleicht sehr sensibel). Leider hat die Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr gezeigt, dass sich an dem Verhalten des Kollegen vermutlich nichts geändert hat. Und an meinem auch nicht - habe blöderweise sogar mit ihm getanzt!
    Nun soll ich wieder zurück in die gleiche Geschäftstelle wechseln, in der er auch tätig ist.
    Das will ich auf keinen Fall - aufgrund der o.g. Vorfälle wäre keine entspannte Zusammenarbeit möglich. Es waren zwar nur Kleinigkeiten, aber für mich wurde damit eindeutig eine Grenze überschritten! Muß ich, wenn ich meinem Arbeitgeber davon brichte und sie bitte, mich nicht zu versetzen, auch den Namen des Kollegen nennen? Ist der Arbeitgeber verpflichtet, mein Anliegen ernst zu nehmen, auch wenn ich den Namen nicht nenne? Wo fängt ***uelle Belästigung an, und wo hört "harmloses Geplänkel" auf? Ich fühle mich jedenfalls aus subjektiver Sicht belästigt - obwohl ich ansonsten nicht sonderlich verklemmt bin...
    Wie sehen in solchen Fällen denn die Beweise aus, wenn es keine Zeugen gab? Er würde bei einer Konfrontation vermutlich alles bestreiten - insofern brächte doch auch die Nennung des Namens keinen Beweis! Zudem liegen die Vorfälle schon über zwei Jahre zurück - waren in der Zwischenzeit aber auch nicht mehr relevant, da wir seit dem an verschiedenen Orten beschäftigt waren. Damals habe ich auch keinem davon erzählt, da mein Vertrag zeitlich ohnehin auf wenige Monate befristet war - und irgendwie hatte ich halt Angst, daß alle nur sagen, ich solle mich nicht so anstellen. Anfangs haben dieser Kollege und ich uns auch wirklich gut verstanden - es war ein schleichender Prozeß, den ich wohl erst nicht wahrhaben wollte.
    Für die anderen Kollegen verstehen wir (der Kollege und ich) und gut - und das haben wir auch tatsächlich mal, daher hat es auch so lange gedauert, bis ich mir eingestanden habe, dass sein Verhalten wirklich grenzwertig ist. Habe mich dann zurückgezogen, was aber auch nicht leicht war, weil er immer wieder ankam und ich nicht wollte, dass die anderen merken, daß da eine gewisse Spannung zwischen uns ist.

    Da besagter Kollege in der Firma viele Sympathien geniesst, würde ich, falls die Firma irgendwelche Schritte gegen ihn einleiten oder ihn mit den Vorwürfen konfrontieren würde, vermutlich kein Bein mehr auf den Boden bekommen...
    Außerdem ist mir nicht an einer Bestrafung oder Rache gelegen, sondern möchte lediglich nicht mehr in seiner Nähe tätig sein.

    Bei den mails handelte es sich um interne Nachrichten, die sich auf dem Bildschirm des Adressaten in einem Pop Up Fenster öffnen und mit einem betriebsinternen Progamm verschickt wurden, welches zwischenzeitlich abgeschafft wurde, also könnte ich diese auch nicht als Beweis anführen. Die Nachrichten als solche waren auch eher aufgrund der Häufigkeit und in Kombination mit dem übrigen Verhalten belästigend - einzeln gesehen handelte es sich um Harmlosigkeiten wie Was schaust Du denn so böse - ich vermisse Dein Lächeln oder Du siehst heute wieder ganz bezaubernd aus - kann mich kaum konzentrieren! etc.

    Wäre mangels handfester Beweise vielleicht ein ärztliches Attest ratsam, welches meine psychische Belastung bescheinigt? Seitdem ich von der geplanten Versetzung erfahren habe, drehe ich fast durch

    Ich wurde letzte Woche bereits vom dem stellvertretenden Geschäftsführer (der durchaus in der Lage wäre, die Umsetzung zu verhindern) auf meine heftige Reaktion (habe vor den gesammelten Führungkräften nach Bekanntgabe Rotz und Wasser geheut - superpeinlich!) auf die geplante Umsetzung angesprochen, der sich nicht vorstellen konnte, daß diese alleine auf den Standortwechsel zurückzuführen ist. Er hat angeboten, wenn noch andere Faktoren (und dabei auch das Beispiel ***uelle Belästigung genannt) eine Rolle spielen, daß ich mich vertrauensvoll an ihn wenden kann und er die Sache auch diskret behanden wird und keine Details und auch keine Namen an andere Personen weitergeben wird, auch nicht an seine Vorgesetzten. Er meinte, daß lediglich seine Aussage, daß er die Gründe kennen und als schwerwiegend betrachten würde, ausreichen würde, um entsprechende Maßnahmen zu meinem Schutz zu ergreifen - wie immer diese auch aussehen mögen. Ich habe klar gesagt, daß ich, wenn dem denn so wäre, nicht wollen würde, dass die beschuldigte Person darauf angesprochen wird, da sie es sicher abstreiten und an Kollegen weitergeben würde, so daß ich dann vermutlich als Nestbeschmutzerin darstehen würde. Der GF hat mir versichert, dass sie sich da keine Sorgen machen müsste - aber würde der GF bei solchen Anschuldigungen tatsächlich keine Maßnahmen gegenüber besagtem Kollegen ergreifen oder ihn zumindest darauf ansprechen? Darf er das als Arbeitgeber überhaupt - auch wenn es dem Wunsch des Opfers entspricht? Oder vernachlässigt er dann seine Fürsorgeplicht?

    Ich möchte lediglich nicht an dem gleichen Standort arbeiten, an dem auch er tätig ist (was aus betrieblicher Sicht auch durchaus machbar wäre - es bestehen keine wichtigen betrieblichen Erfordernisse, die eine Umsetzung unumgänglich machen würden - nur ist diese schon kurzfristig zum 01.05 geplant), an Rache gegenüber dem Kollgegen ist mir auch nicht gelegen.

    Leider sind nicht alle Mitglieder des Betriebsrates so verschwiegen, wie sie sein sollten - ich habe erst neulich von einem Mitglied des Personalrates sensible Informationen erhalten, und mir sind auch diverse andere Fälle bekannt, in denen die Verschwiegenheitsplicht nicht so erst genommen wurde. Daher würde ich auch dem Personalrat den Namen nicht nennern wollen. Zudem ist der Kollege mit einigen Mitgliedern der PR auch privat befreundet.

    Eine Möglichkeit, die ich auf jeden Fall vermeiden möchte, wäre aber auch, dass ich trotzdem in diese Geschäftstelle versetzt werde, und der GF dann und beide genau beobachtet, um erst bei erneuten Vorfällen einzuschreiten - wodurch ich mich dann noch mehr beinträchtigt sähe. Möglicherweise beobachtet der GF keine Annäherungen (was ja sehr wahrscheinlich wäre, da er nicht oft anwesend ist und sich der Kollege in seiner Gegenwart sicher zurückhalten würde) oder er kommt auf die Idee, daß ich selber Schuld bin, weil ich mich gegenüber dem Kollegen nicht ablehnend genug verhält, oder was auch immer...

    ... und macht es überhaupt Sinn, die Geschäftsführung oder sonst irgendwen einzuschalten, ohne daß Beweise vorhanden sind? Oder wird mir dann möglicherweise kein Glauben geschenkt oder ich ggf. sogar der Verleumdung beschuldigt?

    Ich freue mich über jeden Rat, Kommentare und Erfahrungsberichte, da ich mich schnell entscheiden muß, ob und was ich unternehme...

    DANKE und herzliche Grüße,
    bico

  2. #2
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Hallo bico,

    das tut mir sehr leid für Dich. Unternehmen musst Du in jedem Fall etwas, sonst bist Du weiter "passives Opfer" . Beim Aktivwerden wird es Dir auch psychisch besser gehen.

    Ich kenne mich rechtlich gar nicht aus, aber ich bin sicher, da gibt es hier noch Kommentare.

    Das Angebot des stv. GF würde ich jedoch annehmen, Du musst Dich jemandem anvertrauen. Und ich frage mich, was ist Dir wichtiger: Dass diese Person geschont wird oder dass Du nicht versetzt wirst und weiterhin Dein Leben in Ruhe leben kannst?

    Imho fängt ***uelle Belästigung da an, wo man sie selbst als solche empfindet.

  3. #3
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    ... danke, Isis!

    Dass ich möchte, dass er "geschont" wird basiert auf rein egoistischen Beweggründen - er würde bestimmt davon erzählen (und alles verharmlosen bzw. abstreiten) und es würde dann schnell die Runde machen, auch in der Geschäftsstelle, in der ich jetzt arbeite (und wo ich auch bleiben will). Da er "everybody´s darling" ist und es ihm wahrscheinlich keiner zutrauen würde, wäre ich dann die Böse, und die Konsequenzen mag ich mir nicht ausmalen

    Ich möchte auf keinen Fall, dass er davon erfährt...

  4. #4
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    Hallo Bico,

    ich würde dem Geschäftsführer vertrauen und ihn einweihen.

    Wenn er so einen harten Vorwurf wie ***uelle Belästigung selbst einbringt, kann es doch sein, dass er den Verdacht auch hat oder jemand anderes bereits mit ihm darüber gesprochen hat.
    Oder?

    LG Anina

  5. #5
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    @Anina:
    Möglich, dass er den Verdacht hegt, weil ich so heftig reagiert habe, aber da ich NIE mit jemandem darüber gesprochen habe, kann es eigentlich nicht sein, dass er einen konkreten Verdacht hat. Allerdings ist der "Kreis der Verdächtigen" auch recht eingeschränkt, da nur wenige männliche Kollegen, die damals dort mit mir gearbeitet haben, jetzt auch noch dort tätig sind.

  6. #6
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    Ach sorry, hatte noch was vergessen:

    Wenn Du Dich entscheidest nicht mit dem GF zu sprechen und die Arbeiststelle wechselst, würde ich SOFORT beim ersten Anzeichen mit der Person sprechen.

    Das mache ich immer, wenn ich solche Tendenzen spüre und es hilft - bis jetzt - immer. Gleich einen Riegel vorschieben. Sowas kann man auch ganz ruhig und sachlich besprechen:

    "... Für mich wird da eine Grenze überschritten... macht mir ein unangenehmes Gefühl... Du möchtes ein kollegiales freundschaftliches Verhältnis, solche Äußerungen stehen dem im Weg..."

    LG Anina

  7. #7
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    @ bico

    Ich meinte eigentlich, dass noch eine andere Person belästigt wurde und der GF davon weiß.

  8. #8
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    hast du dem kollegen denn klipp und klar einmal gesagt, wie du das siehst oder ist irgendetwas so schwerwiegendes vorgefallen, das ein gespräch überflüssig gemacht hat bzw. verunmöglicht hat?
    will sagen: besteht evtl. denn überhaupt noch die möglichkeit, daß der kollege vielleicht tatsächlich RICHTIG schwer von begriff ist und einfach nicht kapiert, daß du keinen bock auf seine anzüglichkeiten etc. hast bzw. daß er vielleicht einfach nach dem motto "steter tropfen höhlt den stein vorgeht"?
    was möchte er denn von dir, wie schätzt du ihn ein?
    hast du diesbezüglich schon alle möglichkeiten ausgeschöpft oder versackte dies im sande, da du dann woanders angefangen hast zu arbeiten?
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  9. #9
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    Ob noch andere Personen das gleiche erlebt haben, weiß ich nicht. Zumindest ist es dann diskret behandelt worden, sonst hätte ich es bestimmt mitbekommen!

    Nach meiner persönlichen Einschätzung hat er einfach irgendwie einen Narren an mir gefressen - zu anderen Kolleginnen ist er auch immer sehr charmant, aber nicht so extrem. Zumindest nicht, dass ich es mitbekommen hätte. Übrigens - nur um die Facts mal zu erwähnen: ich bin seit 10 Jahren in einer festen Beziehung (was er auch weiß) und er ist verheiratet und hat zwei Kinder!
    Explizit gesagt habe ich ihm aus den im ersten Posting genannten Gründen nichts, aber wenn ich mich distanziert habe, hat er das schon mitbekommen, weil er dann immer mit solchen Sprüchen wie "lächel mich doch mal wieder an" etc. kam.

    Auf der Weihnachtsfeier hatte ich die Hoffnung, dass sich das alles zwischendurch gelegt hat - sonst hätte ich auch nicht mit ihm getanzt. Er hat sich an ziemlich eindeutig an mir gerieben (mir wird schon beim Schreiben schlecht!) und mir Sachen wie "Du bist so anschmiegsam, das ist so schön mit Dir" ins Ohr geflüstert!!! Dachte erst, ich höre nicht richtig! Bin dann erstmal geflüchtet und habe dann den Rest des Abends so getan, als wäre nichts gewesen und bin ihm erfolgreich aus dem Weg gegangen. Musste noch bleiben, weil ich Kollegen mit nach Hause bringen musste, die schon etwas getrunken hatten, sonst wäre ich sofort gefahren!
    Ich fürchte auch, mir hätte keiner geglaubt, weil er wirklich ausnahmslos beliebt ist - was ich grundsätzlich auch verstehen kann, ich fand ihn anfangs auch sympathisch: immer nett, extrem hilfsbereit, gut gelaunt...

    Und morgen habe ich eine Schulung bei ihm (nicht alleine zum Glück) - dort werde ich ihn dann zum ersten mal wiedersehen, und mich schüttelt es schon bei dem Gedanken!!!

  10. #10
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    Hallo Bico,
    ich finde, es ist sehr schwierig zu definieren, wo ***uelle Belästigung am Arbeitsplatz anfängt. Ich habe eine Bekannte, die meint schon, wenn ein Kolllege am gleichen Kopierer wie sie kopiert oder sich einen Regenschirm von ihr ausleiht, ist sie potentiell belästigt - nur als Joke am Rande.

    Ich würde den Kollegen zunächst mal so weit wie möglich ignorieren (maximal die Tageszeit sagen).
    In jeder größeren Firma gibt es eine/n Beauftragte/n für genau dieses Problem. Ist das vielleicht bei Euch der Fall?

    Von dem ärztlichen Attest würde ich Dir abraten - da kriegt man leicht einen Stempel aufgedrückt.

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