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Thema: gründe depression

  1. #1
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    Standard gründe depression + guter link zum thema- deutschlandfunk

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    was meint ihr warum es so viele depressionen gibt?
    habe dazu schon viel gelesen, ich denke es hat viele gründe, neben der Tatsache, dass ich denke dass es dabei ch um veranlagung geht.

    1. es werden mehr erkannt als früher, man behandelt nicht mehr verrmeindlich körperliche krankheiten

    2. das moderne leben ist nicht gerade gut für soziale beziehungen und einsamkeit ist für die meisten nicht gut auf die dauer.

    3. die medienflut und die dort enthaltenen oft schlechten nachrichten und katastrophen spiegeln andauernde bedrohung vor

    4. die erwartungen der gesellschaft sind sehr hoch- erfolg im beruf, schönheit, schlankheit usw müssen sein, das schafft nicht jeder.
    wird aber vorgespiegelt, dass jeder es kann.
    schafft man es dann nicht, hat man selbst verrsagt.

    5.überforderung zeigt sich so, wenn sie nicht ernst genommen wird.

    6.religion spielt keine große rolle mehr, es fehlt oft der halt im leben.

    http://www.dradio.de/aod/html/?year=...day=28&page=2&
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  2. #2
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    zu 1.) völlig korrekt - depressionen werden häufiger als solche erkannt...

    allerdings glaube ich, daß depressionen tatsächlich so etwas wie eine zeitgeistkrankheit sind - neutral gemeint.

    ... ich denke, daß der heutigen gesellschaft in - sagen wir: hochtechnologisch entwickelten gesellschaften der 1.welt innerhalb der letzten 30, 50 jahre einige grundlegende stützen abhanden gekommen sind:

    1.) familie - "DIE" familie bzw. diese strukturen gibt es in der klassisch althergebrachten form SO nicht mehr...
    ... diese konstrukte wackeln, auch aufgrund von emanzipation, anderen bildungsmöglichkeiten, individualisierung etc. ...

    2.) job - keine sicherheit mehr. wer bleibt heute schon sein ganzes leben lang in EINEM bzw. DEMSELBEN job?
    und wer hat heute noch sicherheit(en), mit einer (guten) ausbildung etwas zu bekommen?
    darüberhinaus: prinzipg der werksvollendung: wieviele menschen üben noch tätigkeiten aus, die sie "von vorne bis hinten selbst bewerkstelligen"? wenige. wieviele tun etwas, dessen sinn bzw. rolle sie in den prozeßen nicht begreifen... dies wirkt sich natürlich auch auf verantwortlichkeiten etc. aus... siehe ethik, fehlentscheidungen etc. ...

    3.) metaphysische konstrukte ziehen nicht mehr - kirchen, religion verlieren an einfluß etc. ...

    damit sind - meines erachtens nach - drei wichtige stützen der gesellschaft mehr oder weniger gefallen - familie, job, kirche aka welterklärungskonstrukt inkl. werten.

    nun - und dann noch die "üble" individualisierungsgeschichte: du kannst alles, du darfst alles (beides vermeintlich) - entwickel dich gefälligst, individualisiere dich!
    bloß wohin? und dann noch verantwortung übernehmen, erwartungen, die sich nicht als solche repräsentieren, gerecht werden - ich denke, das überfordert viele...
    für mich alles in allem grundlage für die meisten unserer heutigen probleme...

    lg, die susi.
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  3. #3
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    ich finde auch, ein wichtiger Faktor ist das, was Susi schon gesagt hat, man kann alles,darf alles, soll alles.

    Die Wahlfreiheit, alles tun zu können und damit auch ein Erwartungsdruck ist für Manche einfach zu viel...
    einerseits schön, ich freue mich über die Möglichkeiten, die ich habe, manchmal fragt man sich aber auch, ob man nicht alles besser, perfekter, anders machen könnte/sollte.

    Ich habe eine Bekannte, die wegen absolutem Perfektionswahn in Behandlung ist und sehr darunter leidet

  4. #4
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    Kann ich unterschreiben.

    Man kann (angeblich) alles, darf alles und soll auch alles, aber wehe man will gar nicht alles. Dann ist die große Toleranz von heute ganz schnell vorbei. Man muß immer nach mehr streben, selber mehr wollen etc., aber was ist, wenn man eigentlich nur in Ruhe leben will?

    Das moderne Leben ist sehr anstrengend und vereinsamt dazu, auch wenn es nach außen hin, nach genau dem Gegenteil aussieht. Starker Zusammenhalt, wirkliche Hilfsbereitschaft und vor allem auch Verständnis gibt es, meiner Meinung nach, nicht so, wie es immer rausgeschrien wird.

    Familie ist heutzutage eh was anderes, als früher. Gut, man könnte sagen, ist doch jeder selber für seine Familie und deren Zusammenhalt, was auch immer, verantwortlich, aber oft passt es einfach nicht mehr in diese Welt.

    Und heute muß irgendwie alles perfekt sein, den Eindruck habe ich zumindest. Perfekter Job mit großer Karriere in Aussicht, trotzdem muß bei fulltime job auch der Haushalt tiptop sein und die gesellschaftlichen Beziehungen wollen auch "gepflegt" werden.... = Streß - alles muß man schaffen.

    Ich muß zugeben, dass ich sehr oft nach dem wahren Sinn des Lebens frage, da mir das Leben mit all ihren "Verpflichtungen" oft sehr anstrangend vorkommt - ein ewiger Kampf sozusagen.

    Und das alles obwohl, oder vielleicht auch gerade weil, wir eigentlich so gut leben. Mich wundert immer, dass die Leute, die Kriege miterlebt haben oder ähnliche schlimme Dinge (also die ältere Generation) da scheinbar nicht so die Probleme mit hat.

    Oder es wurde damals oft nicht als Depression erkannt, wie schon geschrieben. Aber wenn ich daran denke, wie ausgebucht die Therapeuten etc. sind, kann es nicht alleine daran liegen.

    Na ja, und Veranlagung spielt wohl auch eine große Rolle.

  5. #5
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    das mit dem immer nach mehr streben habt ihr gut ausgedrückt, das meinte ich auch, konnte es aber nicht so klar aufschreiben.

    ich bin z.b. zur zeit sehr zufrieden in meiner firma.
    ich sagte mal zu einer freundin, ich (29) würde wenn es so bleibt wie es ist am liebsten bis zur rente dort bleiben.
    daraufhin wurde ich sehr komisch angeguckt, weil- man muss doch noch so viel mehr tun!
    sich weiter entwickeln!
    möglichst oft wechseln!

    ich finde aber wenn man zufrieden ist, muss man das nicht.
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  6. #6
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    Standard Re: gründe depression

    Es mag alles eine Rolle spielen. Aber es ist auch nicht auszuschließen, dass unsere Umwelt uns krank macht. Wenn ich z.B. lese, dass sie nachgewiesen haben, dass Pestizide Alzheimer auslösen können, warum sollen sie dann nicht auch bei empfindlichen Menschen in der Dosis die wir durch Lebensmittel/Kleidung abbekommen Depressionen auslösen können.

    Nur wenn ich heute zum Arzt gehe und der mich fragt, wie es mir geht und ich ihm sage, dass ich gerade nicht so gut drauf bin, dann habe ich quasi schon ein Psychopharmaka auf dem Rezept stehen.

    Meiner Meinung nach ist dies auch Ausdruck dafür, dass es heute viel weniger um den Menschen selbst geht (das bekommt der Arzt auch nicht bezahlt), sondern nur noch darum, dass er funktioniert und im bestmöglichen Zustand der Gesellschaft zur Verfügung steht.

    Ich denke, dass hier (wie in vielen Bereichen- was früher z.B. normale Alterserscheinungen waren, dafür gibt es mittlerweile eine ganze Latte an Medis) bestimmte Zustände, die früher als normal hingenommen wurden, heute als behandlungsbedürftig eingestuft werden.

    Ich will nicht bestreiten, dass es echte Depressionen gibt (das habe ich auch nie), aber es gibt eben auch einen Wirtschaftszweig bei dem es um Milliarden geht und da ist der Arzt nun mal Vermittler, der die Produkte erst an den Mann/die Frau bringt.
    Die Pharmabranche ist darauf angewiesen, dass der Arzt ihre Produkte vertreibt, sonst ist Essig mit den Milliarden.
    Das sollte man nie vergessen. Wir leben im Kapitalismus und der beherrscht alles.

  7. #7
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    habe noch einen guten link, audio dlf

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  8. #8
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    hat jemand schon reingehört?
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  9. #9
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    Ich denke, die oben genannten Dinge fördern Depressionen höchstens, aber der Kern der Krankheit liegt woanders. Und ich finde es relativ leichtsinnig, jedes Stimmungstief und jede Überforderung mit Depressionen gleichzusetzen bzw. entsprechend zu diagnostizieren. Das ist auch ein Schlag ins Gesicht für die, die wirklich seit Jahren an echten Depressionen leiden, sorry.

  10. #10
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    Original geschrieben von Dawn13
    Ich denke, die oben genannten Dinge fördern Depressionen höchstens, aber der Kern der Krankheit liegt woanders. Und ich finde es relativ leichtsinnig, jedes Stimmungstief und jede Überforderung mit Depressionen gleichzusetzen bzw. entsprechend zu diagnostizieren. Das ist auch ein Schlag ins Gesicht für die, die wirklich seit Jahren an echten Depressionen leiden, sorry.
    Das mag dir so vorkommen.
    Tatsache ist doch, dass die anderen genauso Antidepressiva/Psychopharmaka verschrieben bekommen.
    Und ich wette mit Dir, wenn ich nächste Woche zum Arzt gehen und darum bitten würde, würde ich sofort welche verschrieben bekommen.

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