Vermisst: Madeleine McCann

[Anke B]

Also wenn ich ein Krimiautor wäre, würde ich das irgendwie so verpacken:

Einer der Elternteile rastet aus welchen Gründen aus und es geschieht ein tödlicher Unfall.

Die anderen Kinder sind zu klein, um zu checken, dass Maddy nicht wirklich schläft.

Eltern sind entsetzt und verlieren den Kopf.

Bevor sie essen gehen (die anderen Kids schlafen schon) wird die Leiche Maddies versteckt.

Die Eltern gehen essen, kommen zurück und machen Rabatz.

Die Polizei lässt sich an der Nase herumführen und glaubt ohne weiteres der Version der Eltern: "Als die Kinder schliefen, gingen wir essen." Kein Wort darüber, was VOR dem Essen-gehen geschah.

Irgendein Polizist ahnt eventl was und erpresst die Eltern (dass Geld keine Rolle spielt, steht außer Zweifel)

Die Eltern sind intelligent genug, die Polizei auf die Entführungsgeschichte zu lenken und mithin von sich ab.

Flucht nach vorn, um von sich abzulenken. Ständig unterwegs. (Frage: Wie und wann konnten die zuständigen Polizeibehörden überhaupt die Eltern richtig vernehmen?) (Außerdem: Wie oft konnte man lesen, dass die Täter sich als Helfer angeboten haben, vor der Kamera standen, Hinweise gab usw.usf.)

Die Kritik gegenüber der Ermittlungsarbeit wird immer lauter, bis ein Staatsanwalt die ganze Sache noch mal richtig aufrollen lässt. Diesmal richtig incl. Spurensicherung im Hotelzimmer (da kommt man doch im Leben nicht drauf )

Naja, aber ich bin kein Krimiautor und kein Drehbuchschreiber

[Lale]

Mörder von kleiner Schönheitskönigin nach zehn Jahren gefasst
Fall Ramsey: US-Lehrer in Thailand in Haft - er legte ein Geständnis ab
Von Heiko Roloff


In Bangkok festgenommen: John Karr. Foto: AP


New York/Bangkok -
JonBenet Ramsey glich einem blonden Engel. Bei Mini-Schönheitswettbewerben sang und tanzte die Sechsjährige auf der Bühne, lächelte kokett und neigte den Kopf bereits neckisch wie ein richtiges Model. Vor zehn Jahren wurde das Kind ermordet.

Der Fall der kleinen Schönheitskönigin aus Boulder (Colorado) sorgte in den USA für so viele Schlagzeilen wie zuvor nur die Entführung des Lindbergh-Babys. Sogar die Eltern wurden Opfer einer erbarmungslosen Hexenjagd. Jetzt, nur zwei Monate nachdem die verzweifelte Mutter Patsey (49) an Krebs gestorben ist, wurde der mutmaßliche Täter Tausende Kilometer entfernt in Bangkok (Thailand) festgenommen. John Karr (41), ein ehemaliger Lehrer aus Atlanta (Georgia), gestand: "Ich war bei ihr, als sie starb. Es war ein Unfall. Ich habe sie geliebt. Ich wollte sie nur entführen und ein Lösegeld erpressen."

Das Mord-Rätsel begann 1996, einen Tag nach Weihnachten. Damals alarmierte Vater John Ramsey (59) die Polizei: "Meine Tochter ist entführt worden. Die Kidnapper fordern 118 000 Dollar Lösegeld." Als die Polizei mit den Eltern das Haus durchsuchte, entdeckten sie im Keller die Leiche des Mädchens. Es war ***uell misshandelt und erdrosselt worden. Danach hatte der Mörder JonBenet den Schädel eingeschlagen. Ein beispielloses Ermittlungschaos begann. Obwohl DNA-Spuren, die unter den Fingernägeln und im Höschen des Mädchens gefunden wurden, auf einen Außenstehenden als Täter hinwiesen, stürzte sich die Polizei auf die Eltern. Es wurde spekuliert, dass die ehrgeizige Mutter, die ihre Tochter zum Star aufbauen wollte, sie in einem Wutanfall tötete, weil JonBenet ins Bett gemacht hatte. Vater John soll seine Tochter jahrelang ***uell missbraucht haben.

Die Ramseys beteuerten ihre Unschuld, zogen aus Boulder weg. Eine Anklage gegen sie wurde aus Mangel an Beweisen 1999 schließlich abgelehnt. Doch das Leiden ging weiter. Ihre Ehe scheiterte. Mutter Patsey erkrankte an Brustkrebs und starb im Juni.

Jetzt klickten in Bangkok die Handschellen: John Karr war Grundschullehrer in Atlanta, wo die Ramseys bis 1991 gelebt hatten. Er wollte in Thailand eine neue Stelle antreten, nachdem ihm in den USA 2002 seine Lizenz als Lehrer entzogen worden war - man hatte Bilder mit Kinder*****graphie bei ihm gefunden.

Die Polizei kam auf seine Spur, nachdem Journalistik-Professor Michael Tracey von der Uni Colorado Alarm schlug. Tracey, der 2004 die Dokumentation "Wer tötete JonBenet?" veröffentlichte, hatte sich zwei Jahre mit Karr E-Mails geschrieben. Zuletzt, so der Professor, wurden seine Texte "beängstigend", da habe er sich an die Staatsanwaltschaft gewandt. Offenbar wollte der Mörder entdeckt werden. Denn er schrieb auch Briefe an Mutter Patsey Ramsey. Ihr Ex-Ehemann bestätigte: "Sie wusste, dass es einen Verdächtigen gab und dass die Polizei kurz vor einer Festnahme stand. Ich wünschte, sie hätte diesen Tag noch erlebt."

erschienen am 18. August 2006

[Penelope]

Oh, stimmt, da war was. Danke für den Text.

[milk]

Original geschrieben von Anke B
Also wenn ich ein Krimiautor wäre, würde ich das irgendwie so verpacken:

Einer der Elternteile rastet aus welchen Gründen aus und es geschieht ein tödlicher Unfall.

Die anderen Kinder sind zu klein, um zu checken, dass Maddy nicht wirklich schläft.

Eltern sind entsetzt und verlieren den Kopf.

Bevor sie essen gehen (die anderen Kids schlafen schon) wird die Leiche Maddies versteckt.

Die Eltern gehen essen, kommen zurück und machen Rabatz.

Die Polizei lässt sich an der Nase herumführen und glaubt ohne weiteres der Version der Eltern: "Als die Kinder schliefen, gingen wir essen." Kein Wort darüber, was VOR dem Essen-gehen geschah.

Irgendein Polizist ahnt eventl was und erpresst die Eltern (dass Geld keine Rolle spielt, steht außer Zweifel)

Die Eltern sind intelligent genug, die Polizei auf die Entführungsgeschichte zu lenken und mithin von sich ab.

Flucht nach vorn, um von sich abzulenken. Ständig unterwegs. (Frage: Wie und wann konnten die zuständigen Polizeibehörden überhaupt die Eltern richtig vernehmen?) (Außerdem: Wie oft konnte man lesen, dass die Täter sich als Helfer angeboten haben, vor der Kamera standen, Hinweise gab usw.usf.)

Die Kritik gegenüber der Ermittlungsarbeit wird immer lauter, bis ein Staatsanwalt die ganze Sache noch mal richtig aufrollen lässt. Diesmal richtig incl. Spurensicherung im Hotelzimmer (da kommt man doch im Leben nicht drauf )

Naja, aber ich bin kein Krimiautor und kein Drehbuchschreiber

sorry Anke , das ist ja ein ganz schlechter Krimi

[Exuser50]

Möglich ist alles. Leider.

Was mich dennoch an eine Unschuld der Eltern glauben lässt, sie haben die Kinder durch IVF bekommen. Da ich einen ähnlichen Fall im engeren Kreis kenne, glaube ich, dass man da die Kinder doch sehr liebt und ... sowas Krankes nicht tut.

[Anke B]

Original geschrieben von milk



sorry Anke , das ist ja ein ganz schlechter Krimi

Hab ich an irgendeiner Stelle das Gegenteil behauptet?

Letztlich ist es doch vielleicht doch so, dass die schlechtesten Krimis vom Leben selbst geschrieben werden...

[Kassandra]

Eine Frage: Was machen denn die Eltern beruflich?

[Penelope]

Was ist IVF??

[Uti]

InVitroFertilisation - Künstl. Befruchtung im Reagenzglas

Und ich glaube, sie sind Ärzte oder so.... dürfte wohl ziemlich viel Geld da sein - wobei das ja nichts zur Sache tut

[Penelope]

Ah, danke.

Ich meine auch, weder Beruf noch der dringende Kinderwunsch heißen automatisch, dass niemals was passieren könnte. Ausflippen könnte jeder mal.

Aber ich glaube trotzdem nicht, dass sie sooo ein Trara machen würden, wenn sie was damit zu tun hätten.

Ich meine, die Blutspuren sind nicht von Maddie, genau wie der Leichengeruch und sie wurde doch entführt.

Ich finde es gefährlich, jetzt einfach nicht mehr in Richtung Entführung zu ermitteln. Klar müssen sie auch die Eltern und den Bekanntenkreis befragen und alles bei denen absuchen - auf jeden Fall!! - das hätte schon früher passieren MÜSSEN, aber nur wegen der Blutspritzer nicht mehr von Entführung auszugehen...?