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Thema: Essstörungen

  1. #1
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    Standard Essstörungen, Rückfall

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    Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal passiert...Ich habe nie Kalorien gezählt, hatte NG und war glücklich.
    Viele Dinge haben mich dann total aus der Bahn geworfen.
    Früher bin ich von meinen Eltern zum Essen gewungen worden, ich hatte quasi keinen Appetit. So passierte es auch mal,dass ich nen Teller Mittagessen von meinem Vater ins Gesicht "geklatscht" bekam. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in ständiger Angst. Ich bin sehr streng erzogen worden, zudem hat mein Vater ein Alkoholproblem. Oft musste ich mich einschließen, weil ich Angst hatte, er tut mir was. Ich musste mit ansehen, wie er meine Mutter geschlagen hat. Als ich dazwischen ging, drehte er mir den Arm weg. Immer musste ich mir von ihm anhören,ich wäre ja zu dick,obwohl ich es nicht war. Mit 6 oder 7 wollte ich wie jedes andere Kind Sport machen, aber das durfte ich nicht. In der Schule musste ich beste Leistungen erbringen und war dort immer zieml.fertig, denn auch dort bin ich jahrelang gemobbt worden.
    Ich zog irgendwann studienbedingt von zu Hause aus und bei meinem Freund ein.
    Ich begann die Pille zu nehmen und hatte dadurch enorme Wassereinlagerungen,dachte mir aber,dass das eher davon kommt,dass ich in der Uni ja viel sitze usw.
    Nun ja,ich konnte kein Gramm abnehmen, also musste ich es so akzeptieren. Die Mutter meines Freundes hatte aber nichts besseres zu tun als das für sich auszunutzen und mich damit aufzuziehen "na,für dich aber etwas mehr Sahne,ne?" oder andere hinterhältige Sachen. Naja,jedenfalls setze ich die Pille ab, weil ich einige Sorten getestet habe und es keinen Zweck mehr hatte. Ich ließ mir den Nuva RIng verschreiben. Schlagartig nahm ich ab. Sehr zum Leidwesen von der Mutter meines Freundes (zu der ich aber den Kontakt mittlerweile abgebrochen habe).Ich änderte auch meine Ernährung, hatte und habe immer noch sehr großen Spaß am Sport. Dann machte ich ein Praktikum, was sehr anstrengend war. Dauernd war ich mit Kuchen,TOrten usw. konfrontiert, die jemand ausgegeben hatte. Ich wollte nicht dick werden und bekam so schon immer blöde BLicke zugeworfen. Naja,dann fing das mit dem Erbrechen an, hörte auf und fing wieder an als ich großen Stress hatte...Die ganze Wut,Verzweiflung wollte ich dann einfach von mir lassen...heute weiß ich,dass das nicht der richtige Weg ist. Es führt zu einer Abhängigkeit. Nur ist das Problem bei einer ES, dass man ständig mit Essen konfrontiert wird.
    Ich bin auf dem Wege der Besserung und wünsche allen,die leiden, alles Gute!
    Entschuldigt,aber ich musste mir das von der Seele schreiben...

    Wem geht es ähnlich?Wäre schön,wenn man Erfahrungen austauschen könnte.
    Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

  2. #2
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    Man. Das ist heftig. Ich hoffe Du hast professionelle Hilfe und versuchst nicht allein da raus zu kommen. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Es gibt verschiedene Foren in denen Du Dich mit anderen austauschen kannst zu dem Thema.zb hier:
    http://www.bulimie-online.de/
    ~°~°~ Sanne ~°~°~

    Wahrheiten, die niemanden verärgern, sind meist nur halbe.

  3. #3
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    Ich danke dir sehr für deine Antwort und schaue mich gerade auf der Seite um!:-)

    Im Moment versuche ich es alleine... noch...denn noch habe ich nicht die Kraft mich zu einer Therapie durchzuringen..ich glaube,ich habe dann das Problem "ich habe mich selbst aufgegeben"
    Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

  4. #4
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    Betrachte einen Therapieanfang mal von einer anderen Seite: "Ich habe den Mut und die Kraft, um Hilfe zu bitten und einen schweren Weg zu gehen und nicht die Augen vor meinem Problem zu verschließen".

  5. #5
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    Den ersten Schritt hast Du doch schon getan, indem Du uns von Deinem Problem(en) erzählt hast!!!Fass den Mut und mache eine Therapie.Bitte, tu mir(und vor allem D I R ) den Gefallen. Du gibst Dich doch damit nicht auf, im Gegenteil. Es ist komisch, ich kenne Dich nicht und mache mir im Moment große Sorgen um Dich. Ach wenn ich Dir nur helfen könnte...
    Auf der Seite kannst Du auch erst mal anonym um Hilfe bitten, aber ich denke, das hast Du schon gelesen.

    *dichmalganzfestdrückeundmutmachenwill*
    ~°~°~ Sanne ~°~°~

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  6. #6
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    Vielen Dank für die lieben Worte!
    Es ist wirklich ein so seltsames Gefühl,normal essen zu erlernen..wie bei einem kleinen Kind..und Kinder machen sich um nix Gedanken. Ich hoffe, dass ich das irgendwann wieder kann ohne an Kalorien zu denken.
    Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

  7. #7
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    Original geschrieben von cat2608
    ..ich glaube,ich habe dann das Problem "ich habe mich selbst aufgegeben"
    Ach Quatsch. Jemand der sich aufgibt, der macht erst gar keine Therapie.
    Wenn Du eine Gesprächstherapie machst, dann solltest Du sie mMn. weniger wegen der Ess-Störung machen (die ist für mich nur Side-Effect mit der Du manches kompensierst), sondern um den ganzen Mist mal richtig aufzuarbeiten. Richtig los wird man seine Vergangenheit wohl nie, aber man lernt dadurch besser mit ihr umzugehen und weiß sich selbst und die eigenen Reaktionen viel besser nachzuvollziehen.
    Über diese Nachvollziehbarkeit kann man im Endeffekt schlechte Angewohnheiten besser ablegen. So wie Du es geschrieben hast, reflektierst Du dich aber schon ganz gut.
    Du bist also schon voll auf dem richtigen Weg.
    Ich weiß, dass Du das schaffst, wenn Du willst.

  8. #8
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    Ich wünsch dir viel Erfolg.
    Hab selbst seit mehr als 6 Jahren ES und werds wohl nie ganz loswerden. Man könnte sagen, ich hab mich dran gewöhnt.
    \"Viele, die ihr ganzes Leben auf die Liebe verwendeten, können uns weniger über sie sagen, als ein Kind, das gestern seinen Hund verloren hat.\"
    (Thornton Wilder)

  9. #9
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    Danke an all die,die mir so viel Mut machen! ich schaue wieder positiv in die Zukunft und freue mich erstmal, dass bald die Hamsterbacken verschwinden und die Wassereinlagerungen:-)Ich will mich endlich von meiner Krankheit verabschieden und ihr den Kampf ansagen!
    Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

  10. #10
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    Ich hatte heute einen Rückfall. Ich fühle mich heute nämlich so ekelhaft. Meine Tage stehen an und mein Bauch ist so aufgeblasen und dann Wassereinlagerungen an den Beinen.
    Ich weiß, dass es das nicht entschuldigt.

    Habe eben eine Ärztin hier in der Nähe kontaktiert wie das mit einem Erstgespräch aussieht und ob ich dafür schon ne Bewilligung der Krankenkasse brauche.
    Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

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