Streik der Telekom - wie seht ihr das?

[angeleye263]

Hallo zusammen,

da der Streik ja nicht abreißt und es mittlerweile auch schon so ist, dass die Telekom dadurch viele Kunden verliert würde ich gerne mal eure Meinung hören.

Findet ihr es richtig, dass die Mitarbeiter streiken aufgrund von 9% weniger Gehalt und 4 Stunden Mehrarbeit oder findet ihr das übertrieben?

Bin gespannt!

[Irrlicht]

Ich hab ehrlich gesagt von dem Streik gar nix mitbekommen *schäm*

Aber ich würde auch streiken ,wenn man mir meinen Lohn um 9 % kürzen würde und ich dafür auch noch 4 Stunden mehr arbeiten müsste!

Ich verdiene eh nicht besonders viel - 9 % weniger würden sich bei mir sehr stark bemerkbar machen. Auf das Geld könnte und wollte ich nicht verzichten.

LG,
Irrlicht

[Nineli]

Dass sich die Telekom auf den immer stärkeren Konkurrenzkampf einstellen muss, steht für mich außer Frage. Deshalb müssen eben auch die Personalkosten gesenkt werden. Ich finde den Streik deshalb etwas übertrieben, vor allem wenn man sich überlegt, dass die wöchentliche Arbeitszeit jetzt 38 Stunden beträgt statt 34 (Welche Firma hat denn heutzutage noch eine 38-Stunden-Woche?), und welches Gehaltsniveau die Mitarbeiter der Telekom haben. Hatte mich schon vor einigen Wochen aus privatem Interesse mal aus Interesse an Verdi gewandt, um konkrete Zahlen zu bekommen und nicht immer nur polemische Standard-Formulierungen wie in den Pressemitteilungen. Aber außer platten Parolen und scheinbar auswendig gelernten Sätzen ("Wir setzen und ja vor allem für sie als Kunden ein..." - dabei kann ich mich nicht erinnern, dass ich denen einen Vertretungsauftrag erteilt hätte) gab es da nichts wirklich Substantielles.
Ich persönlich bin seit vielen Jahren zufriedener Telekom-Kunde (ja, das gibt es auch noch) und werde auch jetzt nicht wechseln. Ich finde den Service gar nicht so schlecht, wie immer behauptet.
Mich würde intreressieren, wieviel die Telekom-Mitarbeiter bei der Konkurrenz verdienen würden, wenn sie neu eingestellt würden. Sicher erheblcih weniger...

[Irrlicht]

Oh, die Telekom hat ne 34 Stunden-Woche?

Ich hatte bisher 38 Stunden.. Anfang des Jahres wurde die Arbeitszeit auf 40 Stunden die Woche erhöht. Natürlich ohne Lohnausgleich...

[Nineli]

Ich arbeite zwar nicht bei der Telekom, aber so habe ich gehört. Ich finde, allein die Arbeitszeit relativiert schon vieles. So wie Dir, Irrlicht, geht es glaube ich total vielen.

[angeleye263]

Also ich kann euch nur sagen, dass ein Azubi im ersten Lehrjahr, also Azubi Dialogmarketing, an die 700 Euro verdient brutto und das ist schon heftig!

Da könnt ihr hochrechnen, was dort die Call-Center Agents verdienen und dann finde ich 9% weniger nicht so dramatisch, da es wohl immer noch über dem liegt was die Konkurrenz zahlt!

[Exuser 6]

Die Sache ist doch die: Es wird am falschen Ende gespart. Die Leute, die ihren Job dort gut machen, werden bestraft für all die Honks, die ihren Job Scheiße machen, und das sind meistens die in den Call Centern...

Ich fände eine Arbeitszeit von 34 Stunden jetzt auch nicht soooo schlecht, das Problem ist nur, dass die dort so viel zu tun haben, dass sie trotzdem ihre 42 Stunden und mehr in der Woche rackern. Ich würde auch streiken.

Außerdem: wenn die Jobs durch diese Maßnahme sicher wären, wäre das ja eine Sache. Sind sie aber nicht... und solche Einbußen fahren, dafür, dass ich genauso viel schufte, wie sonst auch, 9% weniger Gehalt habe und dann TROTZDEM noch um meinen Job fürchten muss, würde mich auch anpissen, das könnt ihr mir glauben.

LG Amidala, im Übrigen seit Jahren treue und sehr zufriedene T-Com-Kundin

[angeleye263]

Aber ich denke je länger die streiken umso schneller sind alle Jobs gefährdet, denn Obermann wird verkaufen. Bertelsmann hat 3 Call-Center der Telekom gekauft und das wird so weiter gehen.

Ich befürchte die schneiden sich ins eigene Fleisch.

Aber ich finde es auch schlimm, dass die die gute Arbeit machen jetzt sich die Beschwerden anhören müssen und da wir täglich mehrmals mit denen telefonieren und als Firma schon tausende Euro an Verlust haben, weil eben gestreikt wird und die ihre Zusagen bzgl. eines Auftrags nicht einhalten konnten werden die Kunden entweder abspringen oder Entschädigungen haben wollen und das wird der Herr Obermann nicht mitmachen. Der hat mit anderen Dienstleistern mehr Erfolg im Kundenbereich als mit seinen eigenen Leuten und das wird ihm zu denken geben, denn die Dienstleister sind günstiger und können sofort abgeschafft werden indem man den Vertrag kündigt!!!

Wirtschaftlich gesehen muss er so handeln, natürlich sind da immer schlimme Einzelschicksale betroffen, aber das darf ihn nicht interessieren in seiner Position!!! Übel aber wahr!

[Steffi]

Das ist nunmal der Lauf der Dinge.
Bei unzähligen Privatunternehmen wurde schon so vorgegangen.
Ausgliedern oder verkaufen, neuer Tarifvertrag, fertig.
Warum soll es den Telekom-Mitarbeitern besser gehen?
Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt, der Laden ist außerdem so groß, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.
Ich finde, das ist Jammern auf hohem Niveau.

[Akasha]

vielleicht sollte die telekom mal lieber das geld sparen, das sie dafür ausgeben, überall und immer werbung zu schalten... ich will gar nicht wissen, was allein die rechte für paint it black in diesem neuen werbespot (der nochdazu so ellenlang ist, das ich nebenbei 10 nägel lackieren kann...) gekostet hat... dafür könnte man vielen mitarbeitern weiterhin ihre 9prozent zahlen...
mir geht die telekom werbung und der telekomwerbeterror dermaßen auf die nerven, dass ich nur deshalb gewechselt habe. weil ich mit meiner grundgebür nicht diesern dreck auch noch bezahlen möchte.