moralische frage

[apia]

ich arbeite im außendienst.
heute mittag war es mir auf einmal ganz schlecht und ich hatte kopfweh, dass ich heimfahren musste, weil ich mir nicht mehr zugetraut habe gut zu fahren.
wohl was falsches gegessen. liege gerade auf dem sofa und es geht so halbwegs.
also 0,5 arbeit, 0, 5 krank.

wenn ich die ganze woche arbeite ohne krank zu sein gibt es eine prämie von , bin ich krank, auch nur 0,5 Tage gibts nichts.
ich überlege nun, ob ich das melde, oder ob ich versuche morgen die arbeit aufzuholen und nichts zu sagen.

ah der teufel auf meiner schulter.

[Jana]

Waaaaaaaaaas, bei Euch gibts ne Prämie wenn man eine Woche nihct krank ist... ALso das würd ich noch verstehn, wenn man ein Jahr nicht krank ist. ABer eine Woche

Nun wie auch immer... ich würd's melden - so viel Prämie kann das doch nihct sein, oder? Nicht aus moralischen Gründen, nee, eher im Gegenteil. Wenn das jeder macht, dann funktioniert ja diese "Masche". Und die find ich mal echt das Letzte!!!

Pfui, was für nen Arbeitgeber hast DU denn da?
Arme Apia.

Gehts DIr denn jetzt wieder ok?

Liebe Grüsse
Jana

[Cara]

Wenn ich das richtig verstehe, ist die Prämie ja ein Zusatz zum Gehalt, wenn man die ganze Woche gesund war. Welche Firma bietet nun eine Prämie für Gesundsein? Nicht so viele, würde ich meinen. Und sicher kämen viel weniger Angestellte in den Genuß einer "Prämie fürs Gesundsein", wenn diese Prämie auf ein Jahr aufgestellt ist. Bevor das Geschrei über die bösen bösen Arbeitgeber nämlich wieder losgeht.

Ich würde es dem Arbeitgeber deswegen auch melden. Eine Prämie ist ein zusätzlicher Bonus, den du dir eben diesmal nicht verdient hast. Nächste Woche aber eben wieder. Zumal dein Arbeitgeber ja auch ein gewisses Vertrauen in dich setzt bzgl. deiner Ehrlichkeit (Meldung).

[Cara]

Und natürlich könnte man jetzt sagen, durch solche Sachen verschleppen Angestellte Krankheiten nur, gehen nicht zum Arzt usw.

Fakt ist aber auch: Seitdem es weniger Arbeitsplätze gibt, gibt es auch weniger Krankmeldungen. Viel weniger. Ich denke, bei einigen Leuten ist es wirklich so, dass sie aus Angst vor Entlassung nicht zum Arzt gehen.

Bei vielen aber ist es eben nicht so. Viele waren früher auch der Meinung, "ein paar Tage Urlaub auf Krankenschein" stünde ihnen zu. Ebenso wie eine Kur alle 3 Jahre. Und am Montagmorgen zu spät kommen oder gar ganz fehlen war eigentlich auch nichts Seltenes.

Vor diesem Hintergrund finde ich es eben nicht so toll, immer und immer dem Arbeitgeber die Schuld für alles zu geben.

[apia]

ah naja ich sehe es so gemischt. ich melde mich nie krank, wenn ich es nicht bin, die letzten 2 jahre war ich 2 tage krank.
aber es ist irgendwie so, dass man schon etwas das gefühl hat das kranksein könnte ich beeinflussen. heute gehts mir wieder gut.
zum glück.

[niki*b]

Ganz ehrlich ? Ich würde versuchen, die Arbeit heute nachzuholen, und nichts sagen. Im Endeffekt ist es ja wichtig, dass du dein Pensum schaffst, und wenn du dafür heute länger arbeitest,um es zu machen- was solls?

[Cara]

apia, zuerst mal freue ich mich, dass es dir besser geht.

Aber dass man sich nicht krankmeldet, wenn man es nicht wirklich ist, das halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Ob man das Kranksein beeinflussen kann, weiß ich nicht. Ich meine, wenn man nicht wirklich krank ist, kann man arbeiten gehen. Es gibt Kopfschmerztabletten, alles mögliche auf dem Markt, da kommt man schon mal einen Nachmittag über die Runde.

Sind es aber ernstere Sachen wie Magen/Darmgrippe (hattest du wohl) oder ähnliches, Fieber, dann muss man eben zuhause bleiben. Dann fällt die Prämie weg, aber das ist dann ja auch das Gute, eben nur für eine Woche.

[vivian]

Original geschrieben von Cara
Aber dass man sich nicht krankmeldet, wenn man es nicht wirklich ist, das halte ich für eine Selbstverständlichkeit.

So sollt es jedenfalls sein. Zum Glück geht die Blaumachermentalität in den letzten Jahren doch merklich zurück.
Es gibt nichts schlimmeres als wenn die Arbeit an den Kollegen hängen bleibt und die ganau wissen, daß derjenige nicht wirklich krank ist.
apia, da du ja deine verlorene Zeit anscheinend selber nacharbeiten mußt, leidet zumindest niemand anders darunter, wenn du nicht da bist. Melden würde ich es allerdings trotzdem, einfach der Ehrlichkeit halber.

[Marlene25]

Schwieriges Thema. Grundsätzlich halte ich es nicht für schlecht, dafür belohnt zu werden, auf seine Gesundheit zu achten und möglicherweise deswegen auch im Beruf leistungsfähiger zu sein.

Andererseits kenne ich ohnehin genug Menschen die auf Kosten Ihrer Gesundheit den Job an erste Stelle stellen. In unserer Firma ist es zB durchaus üblich bei Grippe jeden Tag hier zu sein und erst am Nachmittag, wenn das Fieber zu hoch ist um klar zu denken, nach Hause zu gehen

Ein Kollege von mir ist mal in die Firma gefahren obwohl er sich schon am Weg zu uns mehrmals übergeben musste und das ist dann hier so weitergegangen. Ich zB wäre niemals so aus dem Haus gegangen.

Das "krankfeiern" kommt mMn in erster Linie bei Arbeitnehmern vor die sich mit Ihrem Job nicht sonderlich verbunden fühlen und keine allzu grosse Verantwortung dort tragen.

Ach ja zu Apias eigentlich gestellter Frage

Ich hätte mich krank gemeldet. Ich musste schon öfter wegen Übelkeit/spontanen Arztbesuchen früher gehen und ich würde den Bonus somit ohnehin nicht so oft bekommen

[apia]

ich finde in einem gewissem stadium ist es so eine sache mit dem krank sein. ich bin jemand der arbeiten geht, außer es geht WIRKLICH nicht.
also wenn ich erkältet bin so etwas gehe ich.
krank war ich einen tag wo ich wohl verdorbenes essen gegessen hatte und nur gebrochen hab und eben jetzt wo ich so kopfweh hatte und so, dass ich nicht fahren konnte.

sonst schaffe ich vielleicht weniger, aber ich arbeite. nicht nur wegen der prämie, sondern auch weil ich es so gewöhnt bin.