Auch ein "Nachbar-Problem" - schwierig...

[Lil'DiVA]

Hallo,

ich habe ja schon (teilweise amüsiert) den Thread von Crazy mit den "etwas lauteren" Nachbarn verfolgt

Jetzt bin ich aber in einer ähnlichen Lage Evtl. ist das Thema nur etwas heikler.....

Ich wohne in einem Einzelappartment im Studentenwohnheim (bin erst vor 2 1/2 Wochen in das EA gezogen). Es geht hier ziemlich anonym zu: wen man im Treppenhaus oder so sieht grüßt man sich und das wars. Wirklich kennen tu ich meine Nachbarn hier nicht (und gesehen hab ich auch längst nicht alle).

Jedenfalls scheint einer meiner Nachbarn (ja es ist ein Mann) Bulimie zu haben.
Ich meine, diese Menschen können einem sehr leid tun und ich möchte mich auch ungern als Fremde da einmischen.... Aber ich höre es in meinem Zimmer derartig stark, wie er sich übergibt (die Akkustik hier ist schon seeeehr komisch ), dass ich selbst schon nicht mehr essen mag.... In der Regel höre ich es 1x morgens und 1x abends - also auch genau die Zeiten, wenn ich mir hier mein Essen mache

Wie oft habe ich mein Essen einfach stehen lassen, als ich diese furchtbaren (extrem lauten!) Geräusche von nebenan gehört habe.... Mir ist seit ich hier eingezogen bin die Lust am Essen regelrecht vergangen....Abgenommen hab ich auch schon (und das ist denkbar ungünstig bei dem bald anstehenden Prüfungen und dem ganzen Stress!)

Ich weiß absolut nicht ob ich denjenigen (ich kenne ihn nicht) mal darauf ansprechen soll oder was auch immer
Ich würde mich am liebsten daraus halten, aber ich fühle mich selbst sehr beeinträchtigt dadurch und weiß dass es so nicht weitergehen kann!

Bitte helft mir, wie soll ich damit umgehen ?

LG
Lil'DiVA

[Exuser37]

Ich würde ihn ansprechen, aber nicht direkt auf Bulimie (vielleicht hat er ja auch eine Magenkrankheit?).

So a la: "Ich hab mir ihretwegen Sorgen gemacht, es hörte sich letztens so an, als müssten sie sich übergeben...geht es Ihnen wieder gut?"

Oder du sprichst allgemein die laute Akustik an und sagst halt, dass du sogar jedesmal hörst, wenn er die WC-Spülung betätigt

Dann hast du es angesprochen, er weiß, dass du es merkst, fühlt sich aber nicht sofort bedrängt.

Wenn du ihm wirklich bez. Bulimie helfen möchtest: Vielleicht legst du ihm die Broschüre / Adresse einer Selbsthilfegruppe in den Briefkasten...

[Karfunkel]

Ich denk nicht, dass man sich da als völlig Fremde einmischen sollte.
Es muss ja nicht unbedingt Bulimie sein.
Vielleicht hat er ja auch ne ernste andere Krankheit und muss sich deshalb so häufig übergeben.
Mir wäre es extrem peinlich darauf angesprochen zu werden evtl. hat er Krebs oder etwas ähnlich schlimmes, da kann er gegen die Übelkeit sicher nichts tun.
Ich kann dich aber auch verstehen, ich könnte bei solchen Geräuschen bestimmt auch nichts mehr essen. Vielleicht kannst du ja versuchen deine Essenszeiten eine Std. vorzuverlegen. Was besseres fällt mir leider auch nicht ein

[Lil'DiVA]

Mich lässt das auch ganz und gar nicht kalt, aber ich weiß aus Erfahrung wie schwer es ist jemanden auf so eine Krankheit anzusprechen. Oft kommen nicht mal die Verwandten, Freunde, Partner an die betroffenen Menschen heran - wie soll ich dann als völlig Fremde erst was ausrichten können. Ich habe auch schon überlegt, ob ich ihm irgendwas schreibe, oder so ne Infobroschüre in den Briefkasten werfe....

[Exuser37]

Vielleicht musst du ja wirklich zunächst nicht detailliert auf das Problem eingehen, sondern weist ihn nur auf die Hellhörigkeit hin....welche Geräusche aus seiner Wohnung dringen, wird er dann wohl selbst wissen...

[Mrs. Pink]

Oh man, das ist echt heikel...Vielleicht versuchst du erstmal zwanglos Kontakt mit ihm aufzunehmen, ein paar Mal plaudern über belanglose Dinge, Studium etc...

Und dann könntest du vielleicht (wenn man sich schon ein wenig kennt) ansprechen, ob es ihm nicht gut gehen würde, du würdest dir Sorgen machen...
Weiß auch nicht, ob das so klappen könnte.
Aber vielleicht fällst du so nicht direkt mit der Tür ins Haus....

Die Idee mit der Infobroschüre find ich irgendwie...komisch...vielleicht fühlt er sich blossgestellt...wenn, dann würde ich auf jeden Fall ein paar Zeilen dazu schreiben.
Und vielleicht hat er wirklich "nur" eine chronische Magenkrankheit...

[Padme]

Das ist schon ein heikles Thema. Eine wildfremde Person auf Essstörungen anzusprechen halte ich für keine so gute Idee. Da fühlt dein Nachbar sich dann wahrscheinlich eher angegriffen, erst recht, wenn er wirklich an dieser Krankheit leidet. Ich würde dann schon eher mal dezent auf die recht laute Spülung etc. hinweisen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl ist auf jeden Fall besser als ganz direkte Anspielungen.

[Jana]

Ich würde das nächste mal wenn er sich übergeben hat,mal klingeln und hilfsbereit mit nem Fläschchen Tropfen oder Kamillentee dastehn und sagen Du hättest nicht überhören können, dass es ihm wohl nicht gut geht und ob Du helfen könntest.

Ist schon heikel...

Ich kann mir auch gut vorstellen wie sehr Dich das stört und beeinträchtigt... oh Mann was es alles gibt

LG Jana

[Milla]

Und was bitteschön soll er daraufhin machen?

Hat er ne chronische Magenerkankung, kann er es wohl kaum abstellen.
Hat er Bulimie, kann es es wohl ebenfalls kaum von jetzt auf gleich abstellen.

Außer peinlich berührt sein auf beiden Seiten wird da doch unter Fremden nichst weiter werden. Oder was soll das konkret bringen? Leiseres Übergeben?

Ich meine die Frage ernst.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es Dich stört, aber was willst Du denn erreichen?

[caroline]

Kann mich da Milla nur anschliessen.

Was soll er denn tun? Ich meine, wenn sich jemand jeden Tag morgens und abends übergibt ist das zumindest nicht normal und sehr wahrscheinlich liegt dem eine Krankheit zugrunde. Ob die nun einen psychischen oden physischen Hintergrund hat ist eigentlich "egal". Er wird es nicht ändern können nur weil es dich stört. Dass es dich stört kann ich gut verstehen, fände ich auch nicht angenehm. Aber er tut dies ja nicht aus Rücksichtslosigkeit oder gar Absicht.

Du kannst ihn höchsten aus dem Grund ansprechen weil du dir evtl. Sorgen machst. Alles andere finde ich etwas anmassend.

Caro