Ist das schon Misshandlung??

[Medha]

Original geschrieben von Kassandra
Sowas hab ich in meinem Leben schon oft von mißhandelten Menschen gehört. Unter fadenscheinigen Begründungen wollen sie sich nicht von ihrem alten Leben lösen....

So etwas habe ich auch schon miterlebt, eine Freundin von mir war in ihrer Familie auch ganz schlimmen Dingen ausgesetzt und meinte, sie könne wegen der Haustiere nicht weg (obwohl die wirklich besser behandelt wurden als sie )

Ich glaube das ist eine Abwehrhaltung um nicht zu realisieren, wie schlimm alles in Wirklichkeit ist - "ich halte es ja noch aus, also kann es ja nicht so schlimm sein" Um der Wahrheit tatsächlich ins Auge blicken zu können und zu verarbeiten was passiert ist, braucht es meiner Meinung nach erst einmal ein Sicheres Umfeld, das einen auffängt.

Biete Deinem Freund Deine Hilfe an und mache ihm deutlich, das das keine Lappalien sind. Ich bin zuversichtlich, dass er es schafft. Kann sein Onkel mit ihm reden? Eventuell kann Dein Freund auch erst mal ambulante Hilfe (Sozialer Dienst, Jugendamt) in Anspruch nehmen und regelmässig mit jemandem reden um die Situation zu klären. Es ist schwer mit anzusehen, wie ein Freund leidet aber die Entscheidung das zu beenden, muss er letztendlich selbst treffen.

[Kassandra]

Ja, genau, Medha. Außerdem man kennt es nicht anders.

Auf der einen Seite denke ich auch an Eigenverantwortung aber auf der anderen Seite: Wie kann ein mißhandeltes Kind dzbgl. eine gesunder Wahrnehmung haben? Muss nicht irgendwer etwas versuchen die Augen zu öffnen?

[Medha]

Original geschrieben von Kassandra
Ja, genau, Medha. Außerdem man kennt es nicht anders.

Auf der einen Seite denke ich auch an Eigenverantwortung aber auf der anderen Seite: Wie kann ein mißhandeltes Kind dzbgl. eine gesunder Wahrnehmung haben? Muss nicht irgendwer etwas versuchen die Augen zu öffnen?

Das meine ich ja mit "Hilfe anbieten" und "für Ihn da sein" Bei meiner Freundin damals hat letztendlich den Ausschlag gegeben, dass sie bei uns (meiner Familie) gesehen hat, dass es eine ganz andere Art zu leben gibt, bei der man respektvoll miteinander umgeht. Wir haben den Kontakt gehalten und ihr immer wieder signalisiert, dass wir für sie da sind und sie unterstützen, wenn sie soweit ist. Klar haben wir sie auch ein wenig gestupst aber ihr nie Vorwürfe gemacht ("Wie kannst Du das nur mit Dir machen lassen"), denn Druck ist sowieso schon genug da.

[Exuser 25]

Diese fadenscheinigen Begründungen um nichts zu ändern kann ich gut nachvollziehen, denn oft ist die Angst vor einer ungewissen Zukunft schlimmer als das jetzige Leben, das auch eine gewisse Sicherheit bietet.

[caroline]

hey! Der Junge ist erst 16! Ich kann sehr gut verstehen dass er sich ein "Daheim" wünscht und sucht und das bisschen was da ist behalten will. Und dann ist auch noch der Vater tot.... vielleicht ist seine Mutter der einzige Rest an Familie die er noch hat.

Gehe doch zu einer Beratungsstelle (ich weiss nicht was es da bei euch gibt) Frage deine Eltern, evtl. einen Lehrer zu dem zu Vertrauen hast, rufe ein Jugendzentrum an. Irgendwer wird schon wissen wer in so einem Fall zuständig ist und helfen kann. Und bürde dir nicht zu viel auf. Ich finde es toll und mutig dass du helfen willst! Aber mache dich nicht dafür verantwortlich wenn es evtl. nicht klappt.



Caro

[Exuser 25]

Ich habe in meiner Kindheit nur 2 x richtig den Po versohlt bekommen und beide Male kann ich es nachvollziehen. Aber hier ist ja nicht von einer Ausnahme die Rede, sondern von ständigen Schlägen und verbalen Erniedrigungen.