ich hab da ein problem - vorsicht lang

[blacky]

hallo beauties,

ich muss mir da jetzt etwas von der Seele schreiben weil ich hoffe, dass es mir dann besser geht.

Im Februar 2005 wurde ich in eine neue Abteilung versetzt und deren stellvertretende Leiterin. Geplant war, dass ich mich im Zeitraum eines Jahres in die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche einarbeite. Die Vertretungstätigkeit im Urlaubs- und Krankheitsfall lief aber ab sofort.

Begonnen hat das ganze berufliche Problem dann im August des Vorjahres. Man (sprich der oberste Chef) trat an mich heran und übertrug mir eine Sonderaufgabe.

Ich hab damals als mir die neue Aufgabe übertragen wurde, schon meine Bedenken betreffend des Zeitaufwandes mitgeteilt. Man sagte mir, ich solle versuchen, mit Überstunden das alles hinzubekommen. Also habe ich geackert wie eine böse. Meine Chefin war stinksauer und konnte es überhaupt nicht haben, dass ich diese Sonderaufgabe bekomme habe.

Dann, im März dieses Jahres kam auf einmal die Weisung meines Abteilungsleiters (steht zwischen meiner unmittelbaren Chefin und dem obersten Chef), dass der zweite oberste Chef (der eine politisch, der andere innerdienstlich) darauf besteht, dass ich massiv meine Urlaubsrückstände und Überstunde abbaue.

Jetzt war guter Rat teuer. Mehr Aufgaben, im eigentlichen Aufgabenbereich noch nicht voll eingearbeitet, Überstunden und Urlaubsabbau. Ich habe versucht, es allen recht zu machen.

Die Rechnung bekam ich heute präsentiert. Offensichtlich hat meine Chefin beim Abteilungsleiter massive Kritik an mir geübt. Vor allem muss das schon über längere Zeit so gehen.
Ich habe Wind davon bekommen und sofort die Flucht nach vorne angetreten und mit meinem Abteilungsleiter das Gespräch gesucht.

Rausgekommen ist, dass meine Chefin nicht zufrieden ist mit mir, dass es nicht sein kann, dass ich nicht voll eingearbeitet bin, dass es nicht sein kann, dass ich Kollegen aus anderen Abteilungen keine Sofortauskünfte geben kann usw.
Ich dachte, ich sitze im falschen Film

Mein Chef wußte, dass Akten zurückbleiben mußten, mein Chef wußte, dass ich ein Zeitproblem habe und ich habe das auch oftmals angesprochen.

Ich frage mich, warum er den Vorwürfen meiner unmittelbaren Chefin nicht nachgekommen ist. Warum er der Beschwerde einer Kollegin, der ich nicht sofort helfen konnte, nicht nachgegangen ist. Dieser Kollegin habe ich angeboten, mich zu informieren und sie meinte, sie hätte Zeitdruck und bis ich es geklärt habe, hätte sie es auch. Und jetzt kommt raus, ich wäre unkollegial, unfähig, und was weiß ich noch alles.

Meine Chefin wußte, dass ich bin zum Hals mit der Sonderaufgabe eingedeckt war. Sie wußte, dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Überstunden mehr machen durfte, obwohl mir anfangs erklärt wurde, ich solle die Sonderaufgabe auf Überstundenbasis machen (btw, mir wurde nie eine finanzielle Abgeltung angeboten). Sie hat die fachliche Kommunikation eingestellt - Fragen ist verpönt. Wenn ich trotzdem mal nachgefragt habe, hat sie dem Chef gegenüber erwähnt, ich würde wegen jedem Schmarren zu ihr rennen. Dabei seh ich sie oft tagelang nicht.

Mein Abteilungsleiter hatte eine gute Meinung von mir, hat gut mit mir in bestimmen Angelegenheiten zusammengearbeitet und möglicherweise hat das meiner Chefin auch nicht gepaßt. Da war sie auch immer stinksauer - bis mein Chef mir dieses Aufgabengebiet entzogen hat - aus fadenscheinigen Gründen. So in etwa, das macht jetzt Kollegin xy.
Jetzt bin ich angepatzt von oben bis unten, bin in diese Situation gekommen, weil sich unsere politischen Entscheidungsträger nicht entscheiden konnten, der Sonderaufgabe gleich einen anderen Status zu geben, meine Chefin spinnt und redet kein Wort mehr mit mir, der Chef ist gegen mich aufgebracht und ich weiß nicht, wie ich die Angelegenheit wieder ins Lot bringen kann. Und ehrlich gesagt, fühle ich mich doch ziemlich ungerecht behandelt.

Meine Chefin stöbert hinter meinem Rücken auf meinem Schreibtisch herum, hat eine extrem niedrige Reizschwelle und wenn sie spinnt, dann total und wochenlang und oft aus Gründen, die keiner weiß. Mein Chef hat mir diesbezüglich zwar zugestimmt, dann aber gemeint, ich würde meine Chefin ja kennen und könne mich darauf einstellen. Hääää ?????? Die spinnt sich einen runter und mir wird gesagt, ich muss das mögen ????????????

Hat jemand von euch einen Tipp wie ich die Gedankenspirale in meinem Kopf ausschalten kann ?
Mich belastet die Situation sehr und ich bin sehr enttäuscht und diese Emotionen sind bei der Arbeit mehr als hinderlich.

[Sophie]

Ich kann dir überhaupt nicht weiterhelfen, leider. Aber ich wollte dich jetzt nicht so alleine stehen lassen. *drück*

[Carrie Ann]

Dann musst du Aufgaben abgeben, damit du die Stunden abbummeln kannst. Wenn sie deinen Einsatz nicht würdigen, sehe ich keinen Grund, sich den Puckel krumm zu ackern. Parallel würde ich mich auf dem Arbeitsmarkt umsehen.
Ist das jetzt zu einfach gedacht? Ich stehe noch nicht lang im Arbeitsleben, vll bin ich völlig falsch gewickelt. Ansonsten würde ich das schon als Mobbing ansehen. Du sollst Überstunden machen und sie abbummeln. Das beides geht nunmal nicht. Offensichtlich ergibt sich dann noch ein Konkurrenzproblem deiner Vorgesetzten, das Herumschnüffeln ist ja schon persönlich zu nehmen.
Vll solltest du auch darauf bestehen, dass deine Vorgesetzte die eine klare Arbeitsanweisung gibt. Was sollst du nun? Die Aufgabe bearbeiten oder abbummeln? Lass dir klare Weisungen geben.

[Exuser50]

Personalrat...

edit: sorich Mediator suchen zwischen Chefin, dessen Chef und toi.

[Nicht_der_Papa]

Du hast einfach zu viele Herren, denen Du dienst.

Da muss man erst mal durchblicken.
Eine direkte Vorgesetzte, den Abteilungsleiter als Vorgesetzten der direkten Vorgesetzten und zwei Chefs als Vorgesetzte des Abteilungsleiters.

Im Zweifelsfall würde ich ja sagen, dass der Chef als Ranghöchster das Sagen hat. Blöd wenn man 2 davon hat, wobei mir Chef Nr.2 Personalleiter zu sein scheint. Also arbeitsmäßig untergeordnet, da er dir keine Arbeitsanweisungen gibt.

Jetzt ist das Kind schon etwas in den Brunnen gefallen.
Du hast einen Job als stellvertretende Leiterin, der erforderte, dass Du dich komplett in einen neuen Bereich einarbeitest und deine eigentliche Aufgabe ist.
Du hast von einem der Chefs zudem eine Sonderaufgabe bekommen, die Du aber nur nebenbei in Sonderschicht bearbeiten solltest.

Es war dir nicht möglich beides gleichzeitig zufriedenstellend zu bearbeiten und ab März auch noch nach Weisung von Chef Nr. 2 Überstunden/Urlaub abzubauen.
Die Sonderaufgabe hast Du nach deiner Beschreibung dann auch während der normalen Arbeitszeit bearbeitet und deinen eigentlichen Job deshalb vernachlässigt. Dies erfolgte auf Weisung von Chef Nr.1, den Du öfter (auch schriftlich?) darauf aufmerksam gemacht hast, dass Du beides nicht auf die Reihe bekommst. Blöd wäre hier nur, wenn Du ihn in dem Glauben gelassen hättest, dass Du beides problemlos schaffst und Du ihn nicht auf das Gegenteil hingewiesen hättest.

Eigentlich ist nun das Jahr so ziemlich vorbei, Du hast Dich weder so richtig in deinen neuen Arbeitsbereich eingearbeitet, noch die Sonderaufgabe erledigt.

Chef Nr. 1 hat dir (vielleicht nachdem er gemerkt hat, dass das so nicht funktioniert) bereits Arbeitsbereiche entzogen, woröber Du dich aber auch ärgerst. Oder hab ich was falsch verstanden?

Wahrscheinlich hat man Dich einfach 2 Jobs machen lassen und das ging schief.

Wieso redest Du nicht mal mit Chef Nr. 1 Klartext, was jetzt Sache ist? Immerhin hast Du nach seiner Anweisung gearbeitet und er ist eh als Chef der Verantwortliche.
Dass deine direkte Vorgesetzte nicht zufrieden war weiß er sicher auch schon länger. (Es liegt natürlich auch in ihrer Kompetenz, da Du wahrscheinlich ihre Vertreterin bist. Verständlich dass sie da nicht zufrieden ist.)
Also lag es mMn. in seinem Ermessen, es so laufen zu lassen.
Allerdings sollte er dann auch dafür sorgen, die Situation zu klären.

Betriebsrat würde ich nur aufsuchen, wenn es wirklich notwendig werden sollte. Viele Chefs empfinden es nämlich als ein in den Rücken fallen.

[PhilTheMurmel]

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[Nicht_der_Papa]

Original geschrieben von PhilTheMurmel
Da hätte ich schon längst eine Überlastungsanzeige an den Chef geschrieben (unzählige Muster im Netz).......
LG Phil

Ah. Genau das hab ich gemeint, als ich schrieb

Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Dies erfolgte auf Weisung von Chef Nr.1, den Du öfter (auch schriftlich?) darauf aufmerksam gemacht hast, dass Du beides nicht auf die Reihe bekommst. Blöd wäre hier nur, wenn Du ihn in dem Glauben gelassen hättest, dass Du beides problemlos schaffst und ihn nicht auf das Gegenteil hingewiesen hättest.

obwohl mir der Begriff Überlastungsanzeige bisher fremd war.
Macht man die in einem solchen Fall nämlich nicht (oder nicht rechtzeitig), dann wird das idR. negativ ausgelegt und der Vorgesetzte kann zu Recht argumentieren, dass er ja nichts davon wusste.
Also hat man dann neben der vielen Arbeit, die man sich hat aufbürden lassen, mit Pech auch noch den Schwarzen Peter.

[Mayfair]

Oh mann, Blacky, das tut mir leid zu hören.

Aber Du hast jetzt eine Erfahrung fürs Leben gemacht, das wird Dir kein zweites Mal passieren.
Entweder lehnst Du solche Dinge gleich ab oder suchst früh genug das Gespräch. Und zwar das "harte". Bedenken werden da nicht mehr mitgeteilt, sondern es müssen klare Worte her.

Kümmer Dich um Gespräche, such den Kontakt mit allen, bring Dich aktiv in einen Lösungsvorschlag ein.
Es passiert immer nur das, was Du machst/anschiebst.

[blacky]

danke für eure antworten.
ich kenne die "überlastungsanzeige" auch nicht bzw. scheint es die bei uns (in österreich) nicht zu geben.

ja das kind ist schon ziemlich in den brunnen gefallen und argumente, die den derzeitigen zustand erklären, lassen die chefs nicht gelten. und zwar deshalb weil sie chefs sind und genau wissen, dass ich jeden darauf aufmerksam gemacht habe - mehrmals - dass es probleme gibt. und jeder meinte: fr. blacky....jetzt machen sie mal.....dann sehen wir weiter.

ich versuche jetzt mal übers wochenende etwas abzuschalten. ich fürchte, ich werde in den nächsten wochen noch viel kraft brauchen.

[Padme]

Ich drück dir ganz doll die Daumen, dass du die nächsten Wochen halbwegs unbeschadet überstehst.