mein Meeri hat einen Tumor.. was soll ich tun

[Irrlicht]

Hall Ihr Lieben,

ich bin grade sehr deprimiert.

Mein Lieblingsschwein Fluse hat anscheinend einen Tumor. Ich war heute morgen mit ihr beim TA.

Sie hatte immer einen sehr kugeligen Bauch. Von "Kindheit" an, sozusagen. Habe mir nix dabei gedacht. War immer so. Außerdem war sie schon ab und zu mal beim TA u. beim Abfühlen war auch alles ok.

Naja, heute nahm ich sie aus dem Käfig und stellte fest, dass ihr am Popo die Haare ausgehen und die Vagina geschwollen aussieht. Sie wirkte auch etwas schlapp.

Bin dann direkt mit ihr zum TA. Die Ärztin konnte schon etwas ertasten. Dann wurde ein Röntgenbild gemacht. Auf dem war aber leider nicht so viel zu sehen, da Fluse wohl sehr viel gefressen hatte...

Dann gabs Ultraschall. Auf der linken Seite konnte man sehen, dass der Eierstock vergrößert ist. Auf der rechten Seite war dieses "Strangartige Gebilde" wie es die TÄ bezeichnete, zu sehen. Allerdings konnte die Ärztin auch bei langer "Suche" nicht wirklich den Eierstock finden und auch nicht die Niere. Sie kann also nicht wirklich sagen, wie es in Fluses Bauch aussieht.. Anscheinend überlagert der Tumor die Organe und man kann deshalb nichts sehen..

Sie sagte, es gäbe zwei Möglichkeiten. Entweder wir behandeln sie nur vorsorglich mit Antibiotoka usw. und machen nix. Naja, aber mehr als ein paar Wochen würde das wohl nicht gutgehen. Oder sie operiert sie. Gebärmutter u. Eierstöcke würden dann in jedem Fall entfernt werden. Und sie müsste gucken, wie es dann noch so aussieht, wegen dieser Geschwulst. Sollte das alles zu sehr verwachsen sein (mit der Niere z.B.!) oder gestreut haben, dann würde sie sie nicht mehr aufwachen lassen..

Die Chancen, dass sie die OP überlebt (wenn alles entfernt werden kann) stehen wohl 50:50. Wegen dem Narkoserisiko und halt auch den Nachwirkungen nach so einer Bauchhöhlen-OP.

Ich denke, ich werde es mit der OP versuchen. Oder? Ansonsten stirbt sie mir ja auch! Nur ich weiss dann halt nicht wann. Es könnte sein, dass sie bei der OP stirbt. Oder dass sie, wenn ich sie nicht operieren lasse, noch einige Wochen/Monate fidel herumläuft. Oder sie überlebt die OP und hat noch ein paar schöne Jahre... Im Grunde wäre eine OP natürlich das beste. Ich habe nur solche Angst, sie dann am Montag beim TA abzugeben und sie tot wiederzubekokmmen

Ich fühle mich grade irgendwie schuldig.. Ich habe mich natürlich immer um meine Meeris gekümmert. In den letzten Monaten hatte ich aber nicht so viel Zeit für sie wie sonst.. Mir geht es selber nicht so besonders gut, daher hatte ich nicht so die Zeit. Natürlich haben sie regelmässig Futter bekommen, wurden saubergemacht und dergleichen. Ich frage mich, ob ich früher etwas hätte sehen können.. und dann wäre es vielleicht nicht so schlimm geworden...

Sie ist so ein liebes süsses Schweini. Superzutraulich.. Manchmal biestig gegenüber Ihren Mitbewohnerinnen aber sie ist einfach nur klasse. Ich möchte sie nicht verlieren. Und mache mir jetzt Vorwürfe, ob ich schon früher etwas hätte bemerken können etc..

Was würdet ihr tun? Hat jemand Erfahrungen mit solch großen OP´s beim Meeri? Grad die Narkose ist ja auch schon heikel. Meine beiden Meeri-Böcke (leider auch schon verstorben) haben die Narkosen bei den Kastrationen gut überstanden... aber da waren sie auch noch sehr jung. Fluse ist schon dreieinhalb..

Wäre dankbar für jeden Rat..

Und danke für´s zuhören!

Liebe Grüße,
Irrlicht

PS: Heute wirkte sie etwas schlapp, bisher war sie allerdings immer quietschfidel! Auch fressen tut sie wie ein Scheunendrescher! Von daher glaube ich auch nicht, dass sie Schmerzen hat. Sie hat sich die ganze letzte Zeit über ganz normal benommen. Hätte sie Schmerzen, hätte ich das bemerkt.. sie war immer fröhlich, frech, verfressen

Im Moment sitzt sie übrigens getrennt von ihren beiden Mitbewohnerinnen, da ich beobachten soll, ob sie evtl. Blut im Urin hat, wieviel sie trinkt etc.

[Lil'DiVA]

Ach, ich kann dich so gut verstehen..... Ich habe auch schon drei Schweinchen durch Tumoren verloren (und zwar Leukose). Leider kommt das bei Meerschweinchen recht häufig vor.
Auch ich hab mir oft Vorwürfe gemacht, nicht genug getan zu haben.... Aber die Möglichkeiten sind bei so kleinen Tieren leider begrenzt. Und oft wachsen die Tumoren rasend schnell (quasi über Nacht) und man ist ziemlich geschockt wenn man dann auf einmal etwas ertastet was vorher nicht da war (ich habe meine Meerschweinchen mehrmals täglich auf dem Arm). Bis jetzt haben mir die Tierärzte immer von Op's abgeraten. Und ich habe meine Tiere dann irgendwann einschläfern lassen (eine sehr schwere Entscheidung. Gerade bei meinem ersten Tier habe ich aus heutiger Sicht zu lange gewartet weil ich noch Hoffnung hatte).
Nun aber mal eine gute Nachricht. Momentan habe ich zwei 5-jährige Meerschweinchen, wovon eines schon seit gut 2 Jahren einen Tumor (im Bereich des Gesäuges hat) und bis jetzt noch keine Symptome gezeigt hat. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass es diesem Tier immer noch so gut geht Auch in diesem Fall haben mir die Tierärzte von einer Operation abgeraten, da die Risiken einfach überwogen.

Du siehst also es kann ganz unterschiedlich verlaufen.
Wichtig ist jetzt einfach dass du dich besonders um dein Tier kümmerst und es genau beobachtest (was du ja auch machst). Dann wirst du auch im richtigen Moment eine Entscheidung treffen können. Meine Tierärztin hat immer gesagt, ich würde schon wissen, was wann zu tun ist und könnte mich jederzeit bei ihr melden....und sie hatte recht! Irgendwie spürt man was "richtig" ist....

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und Glück in der nächsten Zeit!

Ansonsten kann ich dir noch diese Seite ans Herze legen: www.meerschweinforum.de
Dort gibt es viele erfahrene Meerschweinchenhalter, die dir evtl. "weiterhelfen" können...

[Tani]

Hallo,

das tut mir sehr leid

Ich würde mich für die Operation entscheiden, da sie Dir ja sonst auf jeden Fall genommen wird. Allerdings würde ich sie nur unter Inhalationsnarkose operieren lassen. Arbeitet Deine Tierärztin mit dieser?

Falls Du Dich für die Operation entscheidest, dann sag Bescheid. Dann werden Daumen gedrückt. Ich habe vor kurzem meine Lieblingskaninchendame verloren und hoffe sehr, dass bei Dir/Euch alles gut geht und ihr noch viele schöne gemeinsame Jahre habt. Und mach' Dir bitte keine Vorwürfe, Du hast Dir sicherlich nichts vorzuwerfen.

Alles Liebe und viel Glück!

[Nicht_der_Papa]

Das Problem mit den Kleintieren ist zum Einen die Überzüchtung und zum Anderen die eh schon geringe Lebenserwartung. Ein Meerschweinchen wird ja nur 4-8 Jahre alt.
Es ist natürlich immer traurig, wenn so ein Tierchen stirbt, aber andererseits muss man das bei der Anschaffung schon bedenken.

Ich würde nicht operieren lassen.
Aber das liegt eher daran, dass uns alle kranken Hamster kurz nach dem TA verstorben sind. Ich hab also nicht das Gefühl, dass den Tieren durch den TA geholfen wurde.

[Krichi]

Hi,

das tut mir sehr leid für Dich. Ich weiss, wie ohnmächtig und hilflos man sich fühlt.

Nach dem, was Du über den Tumor und seine Lage geschrieben hast, würde ich sie nicht operieren lassen, sondern schauen wie lange man ihr den Zustand zumuten kann und sie dann erlösen, so hart das auch ist.

Aber letzendlich bleibt die Entscheidung bei Dir. Ich wünsche Dir und der Kleinen viel Kraft und vor allem Glück!!

lg

[Lil'DiVA]

Ja, da stimme ich NdP absolut zu, das Problem fängt schon bei der Züchtung an Leider kann ja jeder wild drauf los "züchten"
Ich hatte meine Meerschweinchen auch immer von privaten Anbietern. Meine ersten beiden Meerschweinhcen sind mit 4 1/2 gestorben. Von den drei Nachfolgern ist eines bereits mit 2 1/2 an einem Tumor gestorben (habe es dann einschläfern lassen müssen) - dafür sind ihre zwei Geschwister aber nun mit 5 Jahren immer noch bestens drauf

[Milla]

Es ist sehr traurig für Dich, dass es Deinem Schweinchen schlecht geht.
Tut mir sehr leid für Dich!

Nach dem was Du beschrieben hast, würde ich es nicht operieren lassen. Ich hab zwar keine Kleintiererfahrung, aber ich sehe das so: Das Tier weiß nicht, dass ihm evt. durch den ganzen Streß, die OP und die Schmerzen im Endeffekt geholfen werden kann. Für das Schweinchen ist das alles nur schrecklich. Wenn die Chancen so unsicher sind, dann würde ich dem Tierchen das nicht zumuten wollen. Vor allem auch, weil die TA das ganze aufgrund der schlechten Bilder usw. gar nicht richtig abschätzen konnte und schon für eine glungene OP die Chancen nicht als so gut ausgemalt hat.

Ich würde dem Schweinchen jetzt das Leben so schön wie möglich machen und mich dabei von ihr verabschieden so lange sie noch nicht leiden muss.
So hart das auch ist.

[Irrlicht]

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten!

Jetzt bin ich noch mehr hin- und hergerissen..

Auf der Meeri-Seite www.meerscheinchen.com haben mir fast alle zu OP geraten. Und hier raten mir viele ab !

Meine TÄ sagte, ich solle sie, wenn ich sie operieren lassen will, morgen früh abgeben.

Das werde ich aber auf keinen Fall machen. Ich arbeite Vollzeit und wohne alleine. Wie soll ich mich, wenn sie überlebt, um sie kümmern können? Ich könnte mir höchstens ab Mittwoch nachmittag freinehmen (also Donnerstag+Freitag). Ich möchte dann auch anfangs rund um die Uhr für sie da sein. Das WE hätte ich ja dann auch noch. Sie jemand anderem anvertrauen will ich nicht. Hätte da auch nur meine Eltern und die haben keine Ahnung von Meerschweinchen. Alle anderen müssen wie ich arbeiten.

Oder ich hole mir noch mal ne zweite Meinung von einem anderen TA?

Es beunruhigt mich nämlich auch sehr, dass man auf dem Ultraschall nicht wirklich was erkennen konnte. Also auf der Seite, wo diese Geschwulst sass. Die Ärztin konnte die Organe (Niere, Eierstock) nicht definieren.. daher denke ich mal, es sieht eh übel in ihr aus..

Ich habe sie allein gesetzt (Absperrung im Käfig gemacht, also wirklich allein ist sie nicht), damit ich sehen kann was sie so macht. (fressen, kötteln, pinkeln). Ein wenig Durchfall hat sie bekommen. Wohl vom Antibiotikum. Sie sieht nicht ganz fit aus, aber sie hat dennoch gefressen.

Irgendwie finde ich, man sieht den Meeris schon am Gesicht an, wenn es ihnen nicht gutgeht. Meine haben dann immer recht trockene Augen.. und sie plustern sich so komisch auf.

Es ist echt eine harte Entscheidung. Ich fühle mich, als beschliesse ich ihr Todesurteil, wenn ich sie zur OP weggebe. Aber ich tue das gleiche ja, wenn ich sie nicht operieren lasse. Aber mein Gefühl sagt mir irgendwie, wenn ich sie operieren lasse, verliere ich sie sofort. Andersrum kann ich ihr vielleicht noch ein schönes Leben bieten. Wenigstens für einige Wochen oder gar Monate. Im Dezember wird sie vier Jahre alt.

Meeris haben so einen dünnen Lebensfaden - musste ich leider schon 2 x erleben. Und so eine OP ist ja Stress pur. Falls die Ärztin sie dann überhaupt aufwachen lässt. Je nachdem wie es in ihr aussieht...

Oh ich bin so unsicher. Zumindest werde ich sie morgen noch nicht abgeben. Und mich auch nch weiter informieren. Vielleicht nochmal mit der TÄ sprechen. Eine Freundin fragen, die auch Meeris hat. usw. Ich kann und will sie morgen nicht schon hinschicken.

Wer mag, kann hier mal gucken:

Das zweite Meeri von rechts, das cremefarbene, das ist sie:



Ich hatte insgesamt schon sechs Meeris. Keines von denen war so kess, so zutraulich, so lieb... Es würde mir das Herz brechen, wenn ich sie jetzt schon gehen lassen müsste..

Das rote Rosettenböcken auf dem Bild lebt leider auch schon nicht mehr. Er hatte immer wieder Probleme mit der Verdauung. Ich habe ihn oft wochenlang zwangsernährt. Dann ging es ihm wieder gut. Ich schöpfte Hoffnung und er bekam einen Rückfall. Wieder päppeln. Dann gings wieder gut. Aber er hat den Kampf dann leider doch verloren. Woher es kam, kann keiner sagen.

Liebe Grüße,
Irrlicht

[Tabatha]

die entscheidung ist wirklich schwer.
ich habe eins meiner beiden meerschweine auch durch tumore im bauchraum verloren.
das andere hatte einen tumor, der nach außen wuchs & ich habe es im alter von ca. 4 jahren operieren lassen. das war aber natürlich eine unkomplizierte op, da der tumor abgekapselt war & eben nach außen wuchs. das meeri hat die op sehr gut überstanden.
das andere böckchen hatte einen tumor im bauch, angemrkt habe ich ihm nichts, er war immer sehr munter & sehr verfressen. aber er trank sehr viel wasser & nahm ab, obwohl er fraß wie immer. meine tierärztin hat mir nicht zum operieren geraten, sondern gesagt, so lange es ginge, sollte ich ihn so weiterleben lassen. eine op bei so kleinen tieren sei immer sehr riskant mit geringer überlebenschance. leider wuchs ihm dann auch noch ein tumor am hals & irgendwann ging es dann nicht mehr, weil er nicht mehr richtig stehen konnte, da der tumor zu schwer wurde. er war immer sehr munter, schmerzen habe ich ihm nicht angemerkt.
ich würde fluse wohl eher nicht operieren lassen, denn - so wie ich es verstanden habe - handelt es sich dabei ja quasi um eine total op. ich wäre sehr skeptisch, ob sie die überlebt.
ich weiß nicht, wie schlecht es ihr geht, du schriebst, sie sei mal schlapp, dann aber doch wieder munter.
mir wäre das risiko einfach zu groß, sie durch eine op sofort zu verlieren. natürlich wird sie auch sonst irgendwann sterben, aber evtl. kann sie doch noch eine ganze zeit damit leben? mein meerschwein lebte noch ein gutes 3/4 jahr mit seinen tumoren.
kann man denn den tumor nicht punktieren (flüssigkeit abzapfen)? das habe ich mal bei einem meiner wellis machen lassen & es hat recht gut geholfen.
alles gute,
tabatha

[Tabatha]

ich stimme mala zu, daß du sie von den anderen trennst, kann ich zwar einerseits verstehen, aber andererseits tut ihr das bestimmt nicht so gut, oder? sie ist doch an die anderen gewöhnt & würde sich sicherlich wohler fühlen, wenn sie wieder mit ihnen zusammen ist.
ich möchte dich nicht zusätzlich beunruhigen, aber antibiotikum finde ich bei meerschweinchen immer bedenklich. sie haben eine sehr empfindliche darmflora & bekommen schnell durchfall. das schwächt sie noch zusätzlich.
evtl. kannst du doch noch eine zweite meinung von einem anderen tierarzt einholen? damit du dir dann vllt. sicherer bist, was du tun willst.
ich drück dir & fluse ganz fest die daumen!!!