Darf der AG Freizeitsport verbieten?

[Flake]

Erstmal vorweg: ich spiele seit etlichen Jahren Handball und bin deshalb hin und wieder auch verletzt. Die schlimmste Verletzung hatte ich vor ca. 4 Jahren (2 Finger kompliziert gebrochen, 2 x OP), da habe ich dann im Büro 2 x 6 Wochen gefehlt. Ansonsten mal ein verstauchter Finger, eine kleine Platzwunde o.ä., selten mal mit mehr als einigen Tagen Fehlzeit.
Letzten Donnerstag bin ich daheim die Treppe runtergefallen und habe mir ein Band angerissen. War dann freitags krank geschrieben und seit gestern humple ich wieder im Büro rum.
Gestern hatte ich dann ein Gespräch mit meinen beiden Chefs, in dem sie mich fragten, ob ich denn nicht mal langsam mit dem Handballspielen aufhören wollte; das wäre ja auch kein Frauensport und dann die große Verletzungsgefahr.
Hatte gleich morgens schon das Gefühl, dass mein Chef denkt, der Bänderanriss wäre beim Handball passiert und eben nicht daheim.

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: kann der Arbeitgeber solchen Freizeitsport verbieten? Wie würdet ihr euch verhalten?
Mir geht´s eben auch ums Arbeitsklima, schließlich bin ich die Sekretärin der beiden und sehe sie nicht nur gelegentlich.

Wollte sowieso nur noch die kommende Runde spielen und dann aufhören, da es mir jetzt schon nicht mehr richtig Spaß macht. Aber ich hatte der Mannschaft ja zugesagt ...

Bin wirklich durcheinander und ratlos.

[becca]

also eigentlich kann ich deine frage nicht beantworten, aber ich habe kürzlich ein interview mit josh holloway gelesen (sawyer aus lost) und der hat auch gesagt, das ihm alle gefährlichen sportarten vertraglich verboten wurden.

[Flake]

Na ja, ich denke, das ist eher nicht vergleichbar mit meiner Situation.

[kadsana]

Ich bin kein Arbeitsrechtler, denke aber nicht, dass der AG Dir den Freizeitsport verbieten darf (es gibt aber Berufsgruppen, da verbietet die Versicherung sehr wohl gewisse Dinge).

Aber: da Du doch öfters krank bist und über einen geraumen Zeitraum fehlst, wäre ich persönlich vorsichtig. Wenn mir etwas am Job liegt.

Ich würde dem AG sagen, dass ich nach der nächsten Saison aufhöre.
Ich habe eine Kollegin, die ist seit 3 Monaten krank geschrieben - ihre Kündigung ist bereits geschrieben.

[Flake]

Original geschrieben von kadsana
Ich habe eine Kollegin, die ist seit 3 Monaten krank geschrieben - ihre Kündigung ist bereits geschrieben.

Und mit welcher Begründung? Oder arbeitest Du in einer so kleinen Firma, dass sich der AG so lange Ausfälle nicht leisten kann?

[Nicht_der_Papa]

Schau mal in deinen Arbeitsvertrag. Die Freizeit ist idR. so zu gestalten, dass man sich erholt.
Wenn man sich im Sport mehrere Male verletzt hat denke ich schon, dass der AG da ein Wort mitzureden hat.

[kadsana]

Mit welcher Begründung weiss ich nicht, da ich nicht die Kündigungen schreibe.
Fakt ist, dass sie auch ständig Sportarten treibt, die eine recht hohe Verletzungsgefahr bergen (sie ist >50, fährt MountainBike,....) und nun aufgrund einer Verletzung drei Monate ausfällt.
Der Arbeitnehmer sollte schon sicherstellen, dass er dem AG "zur Verfügung steht", was nunmal seine primäre Aufgabe ist.
Und wenn ein AN oft ausfällt, das auch noch selbst verschuldet hat, dann denke ich wie NdP, dass der AG da ein Wörtchen mituzureden hat.

[Flake]

Na ja, aber auf Grund von einer Verletzung bzw. einem längeren Ausfall einfach gekündigt zu bekommen, kann nicht wirklich rechtmäßig sein (ich meine jetzt den Fall Deiner Kollegin).

[HopiStar]

Aber wie sieht es denn dann z. B. mit Autofahren aus ?

[kadsana]

@Flake: es ist nicht ihre erste Verletzung, dh sie hat schon über die letzten Jahre schon diverse monatelange Ausfälle.
Gerade in 2005 war sie schon rund 4-5 Monate nicht da und 2007 wurde sie bereits im Mai (?) für unbestimmte Zeit krankgeschrieben.

Aber wie schon gesagt: Ich bin kein Arbeitsrechtler.