Ich weiß nicht, wieso manche Menschen partout nicht daran glauben, es MUSS doch nicht immer alles erklärbar und rational sein, oder?!
Nein, muss es natürlich nicht, aber das heißt andererseits noch immer nicht, dass man stattdessen an außersinnliche Phänomene glauben muss.
Neurologisch gesehen steht aber fest, dass unser Hirn zu erstaunlichen Fehlleistungen "fähig" ist. Das erklärt die meisten Deja-vus und Vorahnungsträume.
Offenbar werden bereits Bilder bzw. Situationen, die nur zu 60% mit Bildern im Hirn (aus der Wirklichkeit oder dem Fernsehen) übereinstimmen als "deckungsgleich" eingestuft.
Außerdem ist es wohl relativ leicht, einem Menschen falsche Erinnerungen unterzuschieben, von denen er schließlich schwören würde, es seien seine "wirklichen".
Also, man muss nur wollen Und dazu gibt es auch ein tolles Buch: "Ich. Wie wir uns selbst erfinden."
Dann ist da noch den Zufall.
Die Wahrscheinlichkeit, dass nach Mischen eines Kartenspiels die Karten nach Farben "geordnet" vom Ass bis zum König liegen ist ja genauso groß wie alle anderen Mischungen. Naja, aber DAS Hallo wäre wohl sehr groß. Es bleibt aber trotzdem Statistik.
Wenn ich das Telefon klingeln höre und denke, oh, das ist meine Schwester, hoffentlich ist nichts passiert! (weil es nicht das erste Mal wäre) Und ich gehe ran, es ist meine Schwester und es ist etwas passiert - dann werde ich mir dieses Ereignis mit Sicherheit merken.
All die anderen Male, in denen ich mich geirrt habe, merke ich mir nicht - die sind aber mit Sicherheit auch eingetreten.
Insofern glaube ich immer noch kein Wort. Ich glaube, dass der Zufall eine große Rolle spielen kann und dass ihr im Nachhinein wahrscheinlich gerne so empfunden/geahnt haben würden möchtet - aber dass jemand tatsächlich die Zukunft vorausahnen oder schon mal an Orten war, an denen er/sie noch nie war - nein, das glaube ich nicht.
Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, das sagt die Psychologie dazu (Freud, "Das Unheimliche")
"Allmacht der Gedanken" (Animismus)
Dem eigenen Seelenleben wird eine Macht über die Realität zugeschrieben. Dabei wird auf infantile oder primitive Mechanismen des Animismus zurückgegriffen. Letztlich handelt es sich um einen regressiven psychischen Mechanismus, auf dessen Basis auch die Magie funktioniert.
Spuren der animistischen Entwicklungsphase des Menschen (historisch und individuell) gäbe es in jedem Menschen. Das Anrühren an diese Phase des überzogenen Narzißmus würde als "unheimlich" empfunden. Freud führt als Beispiel den Ring des Polykrates an, dessen Träger alle Wünsche sofort erfüllt werden (sehr häufiges Märchenmotiv!), die Angst vorm "bösen Blick". Relikte fänden sich bei Zwangsneurotikern, denen just das wiederfährt, woran sie gerade gedacht oder was sie gewünscht haben. Zwangsneurotiker verknüpften ihre Wünsche mit der Realität in einer Weise, in der die narzißtischen Bedürfnisse befriedigt würden (sie hätten "Ahnungen", die "meistens" eintreffen würden).
Damit will ich jetzt um Himmels Willen niemanden hier zu einem Zwangsneurotiker erklären! Wie oben steht, steckt es in jedem von uns.
Aber alle diese Überlegungen treten bei mir erst mal ein BEVOR ich Geister oder ähnliches in Betracht ziehe. Und ICH wundere mich, dass andere das nicht tun
These violent delights have violent ends.