Liebe Mela,
ich kann Dich sehr gut verstehen.
Als Angehöriger steht man immer hilflos daneben.
Man kann nichts tun und muss zusehen wie liebe Menschen leiden und man leidet mit.
Für mich ist dieses Jahr auch besonders schlimm.
Im Frühjahr hatte meine Mutter einen Schlaganfall.
Sie hatte grosses Glück und keine gravierenden Nachfolgen.
Das Gedächtnis hat allerdings gelitten, das ist schon auffallend.
Mein Neffe (jetzt 31) hatte vor 11 Jahren Hodenkrebs.
Es sah sehr schlecht aus, wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet.
Der Arzt gab ihm nicht mehr viel Zeit.
Das hat meine Schwester (seine Mutter) nicht akzeptiert und hat sich um eine Spezialklinik gekümmert.
Nach mehreren OPs (Unterleib, Torso) hatte er aber alles gut überstanden.......
Dieses Jahr haben sie wieder etwas an den Lymphknoten festgestellt und er muss 3 mal operiert werden.
Eine OP hat er schon hinter sich, aber das war wohl die einfachste, die 2 schwereren (Lunge und Niere) hat er noch vor sich.
Meine beste Freundin (39) bekam im Mai die Diagnose: Lungenkrebs.
Ihr ist vor 2 Wochen, nach Chemos ein Lungenlappen entfernt worden. Die OP ist wie gehofft verlaufen und es sieht wohl alles sehr gut aus.
Das grössere Problem sind 3 Metastasen im Kopf, die nicht operiert werden können, da sie sehr ungünstg liegen.
Sie hat Bestrahlungen bekommen und nun hoffen wir, daß sich die Dinger verkapseln oder vielleicht wieder ganz verschwinden.
Meine Freundin hat auch einen kleinen Sohn, der ist gerade 4 Jahre alt geworden.
Sie hat lange gebraucht um schwanger zu werden und hatte sich schon damit abgefunden, daß es nichts wird.
Die Freude als es doch noch klappte war um so grösser und sie waren eine richtig glückliche kleine Familie.......und nun das....
Die Medizin hat in den letzten Jahren schon grosse Fortschritte gemacht und man muss den Ärzten auch ein gewisses Vertrauen entgegenbringen.
Trotzdem ist ein gesundes Misstrauen z.B. bei der Wahl der Klinik angebracht und ein guter Arzt empfiehlt sogar eine zweite Meinung einzuholen.
Entschuldige, daß ich Deinen Fred dazu benutzt habe mir das auch mal von der Seele zu reden.
Eigendlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, daß IMMER eine Chance besteht. Hoffnung aufgeben gilt nicht.
Es sind, gerade bei Krebs, schon Wunder geschehen und daran sollte man einfach glauben.
Nachts ist es dunkler als draußen.