Ich hab jetzt auch mal ne Frage an die Mütter hier

[Steffi]

Sagt mal:
Wie lange dauert es - so ganz grob - bis man nach der Geburt seines (1.) Kindes wieder halbwegs normal tickt?
Ich rede jetzt nicht von einer Wochenbettdepression.
Sondern einfach nur, wie lange man wohl braucht, dass man die Handgriffe halbwegs beherrscht, einen einigermaßen organisierten Tagesablauf hat und wieder den Blick frei für die Dinge, die ganz kurz hinterm Tellerrand liegen.

...natürlich habe ich einen Grund für diese Frage.
Im Bekanntenkreis gibt es ein Baby, das ungefähr Mitte November geboren wurde. Und nun geht es darum, dass die Mutter am liebsten immer noch ihre totale Ruhe hätte und keinen aus der Familie bzw. dem engeren Freundeskreis sehen will, bzw. nur sehr ausgewählte, sehr nahe Verwandte und auch die zum Teil nur widerwillig. Die anderen sollen gefälligst bleiben, wo der Pfeffer wächst. Schließlich hat sie ja SOOO den Kopf voll mit dem Baby.

[Gela]

hallo steffi,

DAS kann dir kein mensch voraussagen. es gibt frauen, die gebären, stehen auf und sind wieder im alltag. übertrieben dargestellt.

die geburt eines kindes fördert oftmals auch noch ganz andere dinge zu tage... ich war monatelang, um nicht zu sagen fast jahrelang nicht mehr die alte und war vor baby ein recht unkomplizierter typ.

frauen entwickeln plötzlich instinkte, die sie vorher nicht kannten, lehnen menschen ab, die sie vorher neutral behandelt haben. aber das sind alles dinge, die mit einem geschehen und die nicht mit absicht passieren.

verstehen können solche veränderungen wahrscheinlich aber nur frauen, die selbst mal mama geworden sind.

natürlich kann aber auch alles recht schnell wieder seinen normalen lauf nehmen. ich kenne auch solche frauen.

um was genau geht es dir denn?

[Sunny]

Das hängt von vielen verschiedenen Dingen ab: Kind, Mutter, wird das Baby gestillt, bekommt die Mutter Hilfe/ Unterstüzung usw.

Ich habe mich die ersten Wochen auch immer wieder mal überfordert gefühlt und war etwas genervt von den ganzen kinderlosen Freunden und Bekannten, die ständig vorbeikommen wollten. Ich denke Du solltest etwas mehr Verständnis aufbringen, denn jeder ist da anders. Lass ihr Zeit, bis sie sich meldet. Das sollte doch kein Problem sein, oder?

[Exuser66]

Ich habe auch oft erlebt, dass kinderlose Freunde so gar keine Vorstellung von dem Leben mit einem Neugeborenen haben. Das ging von Gedankenlosigkeiten (Oh, du willst nicht zu meiner tollen, lauten Riesenparty kommen, weil du gerade dein Baby bekommen hast? Du, echt, das stört mich gar nicht, bring es ruhig mit!) über Nervkram (Was soll das heißen, ich kann nicht übers Wochenende mit drei Freundinnen bei dir übernachten? Nur, weil du seit einer Woche ein Kind hast?) bis hin zu offenen Rücksichtslosigkeiten (Ach, so ein bisschen Rauch hat noch keinem Kind geschadet, es schläft doch gerade, bleib ruhig sitzen, wo hast du denn die Aschenbecher ...nun schrei hier doch nicht so rum, du machst das Kind noch wach!).
Außerdem ist doch klar, dass eine frische Erstkindmutter keinen Bock hat, dauernd Kaffee zu kochen und Kuchen zu backen, nur weil alle mal gucken wollen....

[Sunny]

Dem kan ich nur zustimmen, JP!

Toll fand ich auch eine Freundin, die sich nach dem Besuch beklagt hat, dass mein Kind die ganze Zeit geschlafen hat, und sie es deshalb gar nicht richtig gesehen hat!!!

[Steffi]

Danke für eure Einblicke.
Um was es genau geht, würde hier den Rahmen sprengen bzw. mag ich so viel nicht preisgeben.
Das einzige, was ich dazu noch sagen kann, was aber in dem Sinne kein Gegenargument ist, ist, dass die Betreffende offenbar genau so geworden ist, wie sie eigentlich nie werden wollte.

Und: es handelt sich nicht, wie ich zunächst behauptet habe, um eine Bekannte, sondern um eine nahe Verwandte, mit der mich seit Kindertagen bis in die heutige Zeit mehr als nur Verwandtschaft, sondern eigentlich Freundschaft verbindet.
Daher wundere ich mich halt etwas über dieses Verhalten.

[Gela]

steffi, nicht wundern, bitte! ich war anfangs auch genau so, wie ich eigentlich nicht werden wollte. genau das ist ein punkt, der einfach nicht planbar ist. man WIRD so und TUT NICHT so. das geschieht.

ich hab nur ganz wenige an mich und baby rangelassen. hab ein bisschen geduld mit der frischen mama und - so bist du mit sicherheit eine gute freundin! und keine nervige verwandte.

[Steffi]

Gela,

nein, das Letzte, was ich sein möchte, ist eine nervige Verwandte
Ich gebe mich mit euren Einblicken zufrieden und denke, dass ich das vielleicht ein bisschen besser verstehen kann.
Was leider nichts an dem Stil ändert, in dem mir mitgeteilt wurde, dass Besuche nicht erwünscht sind, aber das ist eine andere Geschichte....

[allure]

Hallo Steffi

das Verhalten deiner Freundin wird sich bestimmt bald ändern

Anderthalb Monate nach der Geburt (vorallem des 1. Kindes) ist Frau meistens immer noch dermaßen mit sich selbst und dem Baby beschäftigt, daß alles andere in den Hintergrund gerät.

Gerade in dieser Noro- und Erkältungszeit im Moment hätte ich mich mit einem so kleinen Baby sicher auch völlig zurückgezogen und andere Menschen gemieden. Allerdings hätte ich das dann auch nett erklärt

Viele Grüße
allure

[hibernating]

Du bist ein bisschen enttäuscht, dass du nicht zum "erlesenen Kreis" gehört, nicht? Das würde mir genauso gehen, aber da muß man wohl durch.
Du könntest es ihr sagen bzw. einen Brief schreiben?