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Thema: Jugendstrafrecht

  1. #1
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    Standard Jugendstrafrecht

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    Da wüsste ich gerne eure Meinung.

    Sollten die Strafen per Gesetz erhöht werden? Sollte das Gesetz in seiner jetzigen Form so bleiben? Härtere Strafen oder gar geringere? Oder eine bessere Prävention, wie immer die aussehen mag?

    Kochs Wahlkampf in Hessen ist ziemlich eindeutig. Wieder wird das angegangen, was unfassbar, nicht greifbar ist. Bedrohung. Wir haben viele Probleme im Land, ein bisschen Greifbares täte nicht schaden. Statt dessen wird mit der Angst der Bürger billige Polit-Polemik betrieben. Ist aber nur meine Meinung.

    Zum Thema: Ich meine, die Gesetze, die wir haben, reichen aus. Man muss sie anwenden. Und zwar auch in aller Härte. Und eben Prävention betreiben. Jugendliche von der Straße holen. Bildung möglich machen. Lehrer anfordern.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  2. #2
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    Ich persönlich denke, daß höhere Strafen nicht automatisch zu einer geringeren Anzahl an Verbrechen durch jugendliche Straftäter führen.

    Prävention (wobei mir da auch die Antwort WIE fehlt) und die ausnahmslose Anwendung der geltenden Gesetze reichen wahrscheinlich aus.

    Ich hasse es, wenn sich Politiker in div. Fällen, die in den Medien kursieren besonders gut und toll darstellen wollen. Hier zB im Fall Arigona in Österreich. Echt unglaublich.

  3. #3
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    Ich denke auch, dass man in Prävention investieren muss! Bildung, Arbeitsplätze, Erziehungshilfen, Integrationshilfen...
    Und ich glaube auch einfach nicht, dass das JGG verschärft wird, weil der Erziehungsgedanke IMMER im Vordergrund stehen wird. Nicht umsonst versucht man im JGG so selten wie möglich von "Strafe" zu sprechen und nicht umsonst sind Verfahren gegen Jugendliche grundsätzlich unzugänglich für die Öffentlichkeit.

    Was mir VIEL größere Angst macht, ist dass durch das ganze "Oh nein ausländische Jugendliche sind Schwerstverbrecher" die rechten Schweine auf Zulauf hoffen dürfen und das ist ein ECHTES PROBLEM!
    Männer denken oft anders als wir Menschen

  4. #4
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    Ich schließe mich eurer Meinung an.

    Der Koch ist doch einfach schmieriger Streber. Bestimmt musste er als Kind die anderen mit Bonbons bestechen, um auch mal mitspielen zu dürfen.

  5. #5
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    Ich bin der Meinung, dass man keine höheren Strafen braucht, die bestehenden aber durchaus ausschöpfen sollte. Das wird bis dato kaum gemacht.
    In diesem Sinne bin ich durchaus für eine "härtere" Bestrafung.

    Daneben ist es leider Tatsache, dass der Erziehungsauftrag oftmals nicht mehr von den Familien und dem sozialen Umfeld abgeleistet wird. Demnach muss diese Aufgabe vom Staat zu einem größeren Teil übernommen werden. Das fällt für mich noch nicht wirklich klassisch unter Prävention, bzw. ist deren Basis. Die soziale Integration, Erziehung und Vermittlung von Werten muss z.B. mehr von den Schulen übernommen werden als bisher. Diese müssen sich von reinen Bildungs- bzw. Verwahreinrichtungen weiterentwicklen und durch entsprechend geschultes Personal aufgestockt werden.

    Die Einführung von Erziehungscmaps lehne ich komplett ab.

  6. #6
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    Original geschrieben von clinique-freak
    Was mir VIEL größere Angst macht, ist dass durch das ganze "Oh nein ausländische Jugendliche sind Schwerstverbrecher" die rechten Schweine auf Zulauf hoffen dürfen und das ist ein ECHTES PROBLEM!
    Es geht hier nicht darum Probleme, die zum großen Teil hausgemacht sind, zu beseitigen.
    Es geht nicht und ging nie um Integration wie genügend Untersuchungen bestätigen.
    Das Ganze bestätigt nur das, was ich immer wieder gepostet habe. Die CDU sucht ganz bewusst ihre Wählerschaft im rechten Milieu. Kein Wahlkampf ohne ein Anti-Ausländer-Programm.

    Das muss dir aber keine Angst machen. Das ist nämlich bei dieser Partei seit Jahrzehnten normal und genau so erwünscht.

    Du kannst an NICs Kommentar zur Hessenwahl sehr schön nachlesen wie das Volk es in weiten Teilen empfindet- als Wahl des kleineren Übels. Denn sie wissen nicht, was sie tun.


    Viel interessanter finde ich hierzu die Seite des Bundesministeriums des Inneren.

    Da steht nämlich was ganz anderes:
    Vielfach wird in der Öffentlichkeit die Kriminalität unter Jugendlichen und Heranwachsenden thematisiert.
    Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes-, Jugend- und Heranwachsendenalter sind jeweils (wie bei den Erwachsenen) leicht rückläufig.
    Diese Feststellung gilt für die Gesamtbetrachtung aller Deliktsfelder. Allerdings sind im Bereich der Gewaltkriminalität –wie im letzten Jahr- auch für Jugendliche und Heranwachsende Anstiege zu verzeichnen. Auffällig sind Anstiege im Jahr 2006 insbesondere bei einfachen Körperverletzungsdelikten (Jugendliche: +2,7%; Heranwachsende: + 4,6%).

    Der Anstieg der registrierten Fallzahlen bei den Körperverletzungsdelikten allgemein und speziell in der Gruppe der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis unter 21 Jahren bedeutet aber nicht zwangsläufig einen tatsächlichen Anstieg der Kriminalität.

    Der Anstieg der Fallzahlen geht zumindest auch zu einem erheblichen Teil auf eine erhöhte Bereitschaft in der Bevölkerung zurück, Körperverletzungsdelikte bei der Polizei zur Anzeige zu bringen. Dies hat auch der Zweite Periodische Sicherheitsbericht bestätigt.

    Die erhöhte Anzeigebereitschaft ist Folge von Sensibilisierung des Kriminalitätsbewusstseins, unter anderem als Konsequenz der Einführung des Gewaltschutzgesetzes. Auch die Handhabung von Fällen von Gewalt an Schulen hat positive Änderungen erfahren. Eine gemeinsame Untersuchung der Universität Greifswald und des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern zum Thema Gewalt an Schulen belegt diese Änderung im Anzeigeverhalten in den letzten Jahren.
    Durch die Untersuchung wurde festgestellt, dass im Jahr 1997 nur etwa 6,7% aller Vorfälle der Polizei gemeldet worden sind, während sich diese Zahl im Jahr 2004 bereits auf 22,5% erhöht hatte.

    Sehr interessant auch der 2. Periodische Sicherheitsbericht 2006.
    Auszug:
    Die statistischen Darlegungen zeigen, dass sich die schon länger andauernde Entwicklung einer zunehmenden Anwendung der Diversionsmöglichkeiten im Jugendkriminalrecht (§§ 45, 47 JGG) fortsetzt.
    Diese Entwicklung ist aus Sicht der Bundesregierung weiterhin zu begrüßen.
    Die Vorschriften zur Diversion eröffnen Staatsanwaltschaft und Gericht die Möglichkeit, ein förmliches Verfahren zu vermeiden, wenn dies erzieherisch angezeigt ist.

    Sie ermöglichen in Fällen, in denen es keiner förmlichen Reaktion durch Urteil bedarf, zeitnahe und informelle Maßnahmen, die das Stigmatisierungsrisiko des Jugendlichen verringern und auch sonst das Ziel der Vermeidung künftiger Straffälligkeit oftmals besser erreichen können.
    Dies entspricht auch dem Willen des Gesetzgebers, der ein an erzieherischen Grundsätzen orientiertes Jugendstrafrecht verlangt.

    Die Bundesregierung hebt in diesem
    Zusammenhang hervor, dass nach den Vorgaben des § 37 JGG Jugendstaatsanwälte gleichermaßen wie die Richter bei den Jugendgerichten erzieherisch befähigt und in der Jugenderziehung erfahren sein sollen und dass diese Befähigung durch geeignete Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen noch stärker als bisher gefördert werden muss.
    Die Bundesregierung hat schon in ihrer Stellungnahme zum 1. PSB angeregt, Breite und Qualität der Angebote an Leistungen der Jugendhilfe weiter zu verbessern, regionale Anwendungsunterschiede auszugleichen und auf diese Weise die Akzeptanz und Effizienz von informellen und ambulanten Sanktionen zu fördern.

    Die Unsicherheiten, die aufgrund der Klarstellung der Steuerungsverantwortung der Jugendhilfe in dem mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe mit Wirkung ab Oktober 2005 neu geschaffenen § 36a SGB VIII entstanden sind, geben Anlass, in diesem Sinne erneut und eindringlich an Länder und Kommunen zu appellieren.

    Ja, was denn nun? Da weiß die eine Hand wohl nicht was die andere geschrieben hat.

  7. #7
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    Ich bin der Meinung, dass die bestehenden Strafrahmen besser ausgeschöpft werden sollten. Gerade bei Wiederholungstätern sollte härter durchgegriffen werden.

    Prävention ist auf jeden Fall wichtig, auch Integrationshilfe. Aber was, wenn die angeboteten Möglichkeiten nicht genutzt werden und Jugendliche immer wieder Straftaten begehen? Und wie ist es mit ausländischen Jugendlichen wie z.B. in dem Fall in München?

    Es sollte den jungen Menschen auf alle Fälle eine echte Chance gegeben werden, sich zu resozialisieren, aber irgendwann, wenn die Chancen nicht genutzt werden, ist auch Schluss. Und dann kann ich Konsequenzen wie im Falle Mehmet absolut nachvollziehen.
    "Was ich morgen kann besorgen, hat auch Zeit bis übermorgen!"

  8. #8
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    USA hat wunderbar hohe Strafmaße, dort ist die Anzahl der Straftaten auh viel geringer als bei uns

    Die letzten Forschungsergebnisse sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die beste Prävention gegen Jugendstraftaten Bildung ist. Je niedriger die Bildung desto mehr Straftaten wurden verzeichnet.

  9. #9
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    Jepp - ich sehe auch Bildung und Zukunftsperspektiven hier als Schlüssel....aber das ist leider weder medienwirksam, noch schafft es Wählerstimmen aus bestimmter Richtung...
    Und das kann der Koch weiß Gott hier gebrauchen.....*baldisserdran*

    LG
    Droso

  10. #10
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    ich glaube nicht, dass es etwas bringt das jugendstrafrecht zu verschärfen.
    viel besser ist es das vorhandene recht zu nutzen und die zeit zwischen tat und verurteilung zu verkürzen.

    mehr polizei an brennpunkten.
    auch prävention und integration, aber man sollte auch nicht den fehler machen die schuld für gewalttaten nun nur beim deutschen staat zu suchen, oft liegen die gründe dafür in der zuhause erlernten gewalt, wer vom vater verschlagen wurde, denkt gewalt wäre ein mittel um seine meinung durchzusetzen.

    frustriert kann man sein, wenn man keinen job hat, aber zuschlagen geht trotzdem nicht.


    kochs ideen halte ich für billig und sinnlos.
    ich denke auch die kommen auch nicht so gut an, so doof sind die leute auch nicht
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