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Thema: hat gerade jemd. auf dem WDR die Doku "Schattenkinder" gesehen??

  1. #1
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    Standard hat gerade jemd. auf dem WDR die Doku "Schattenkinder" gesehen??

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    ....bin sowas von schockiert und fasse es nicht wie tief unsere Gesellschaft eigentlich gesunken ist, in der derart mit Kindern verfahren wird.

    Ich kopier das mal rein:

    Schattenkinder
    Jessica, Kevin und Lea-Sophie. Das Martyrium dieser Kinder schockiert Menschen überall in Deutschland. Die drei Namen stehen stellvertretend für die Not vieler Kinder, die in einem Wohlstandsland arm, verwahrlost und missachtet sind. Unsere Reportage zeigt die harte Wirklichkeit in Deutschland. Filmemacherin Uta König hat monatelang Kinder begleitet, die sie als "Schattenkinder" bezeichnet. Kinder, die wenig zu lachen haben in ihrem noch jungen Leben. Sie leiden, weil ihre Eltern arbeitslos und deprimiert sind, weil der Vater ständig betrunken ist und niemand ein liebes Wort, eine zärtliche Geste oder gar Zeit für sie hat.



    Hat jemand die Sendung gesehen??

    Schockierte Grüße alex

  2. #2
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    Nein, leider nicht. Hätte mich interessiert. Vielleicht gibt es eine Wiederholung oder eine Aufzeichnung online?

    LG
    Liebe Beauties, wer eine private Frage oder ein Problem auf dem Herzen hat, kann sich gerne jederzeit per PN an mich wenden. Ihr bekommt meine ehrliche und direkte Meinung zu eurer Frage oder eurem Problem. Eure PN behandele ich streng vertraulich.

  3. #3
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    Standard @darcie

    ich fürchte nein, die Doku lief bereits im November auf dem Ersten.
    Ich habe auch "nur" zufällig reingezappt!

    Gott, habe in meinem leben noch nicht solch traurige Kinder gesehen. Ganz schlimm war das Bsp. "zweier Mädchen", 9 und 11J. alt, die mit Ihrem alkoholkranken Vater zusammenleben müssen (nachdem die ebenfalls alkoholkranke Mutter vor 8 Mnaten in der früh einfach tot vom Stuhl fiel), der sie jede Nacht aus dem Bett wirft und sogar mit einer Waffe bedroht. Wenn sie können flüchten Sie, mit Billigung des Jugendamtes, zur Lebensgefährtin des Vaters, was die beiden aber auch nicht schützt, weil er dort ebenfalls auftaucht. Die Mädchen standen Todesängste aus...bekommen nichts zu essen...und sind sich völlig selbst in Ihrem Elend überlassen. Der einzige Zufluchtsort scheint der Verein "Die Arche " zu sein, wo sie kostenloses, warmes Essen (man frägt dort nicht nach dem Hartz 4 Bezugsschein) und Hausaufgabenbetreuung erhalten.

    Also, kurzum einfach grauenvoll...naja....LG alex

  4. #4
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    Wieso sind die Mädchen noch beim Vater?

  5. #5
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    Standard @sandra77

    ..mit der Billigung des Jugendamtes, weil O-Ton: "der Vater nie Hand an die Kinder gelegt hatte...er bedroht sie ja nur..., er will ja eigentlich den Kindern nichts Schlechtes!!"

    Der Jugenamtsachbearbeiter klagte indirekt über Überlastung, er hätte 1500 Fälle zu bearbeiten, da könne er eh nur punktuell eingreifen..etc.
    So war es wohl m.E. ebenfalls ein "Einschätzungsfehler" des J-Amtes, sie gingen
    n dem Kevin-Fall, von einem "therapeutischen Nutzen" aus, dem drogenabhängigen Stiefvater von Kevin dass Sorgerecht nicht zu entziehen.

    Tja....

  6. #6
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    Standard sorry...

    für die schlampige Schreibe.....hab's leider eilig....LG lale

  7. #7
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    Standard dieser Kommentar fasst es besser zusammen als ich:

    Aus aktuellem Anlass lief gerade in der ARD die Dokumentation “Schattenkinder” von Uta König. Es geht um Kinder in Hamburg-Jenfeld, die aus kaputten Familien kommen: Bei der einen trinkt der Vater, beim anderen sitzen die Eltern den ganzen Tag vor dem Computer - man hat das so oft gehört, dass es genau solche Allgemeinplätze geworden sind wie die neuesten Opferzahlen aus dem Irak.

    Uta Königs Film gibt den Allgemeinplätzen Gesichter. Da ist ein kleines, dickes Mädchen, das nichts hat außer seiner sprechenden und tanzenden Barbiepuppe. Ein Junge, der in viel zu kleinen Schuhen herumläuft und sich nichts wünscht außer passende Schuhe und ein UNO-Spiel. Zwei Schwestern, neun und elf, deren Mutter am Alkohol gestorben ist und deren Vater säuft und rumschreit.

    Da steht dann der Vater betrunken vor der Tür der (ebenfalls alkoholkranken) Lebensgefährtin, zu der die Töchter geflohen sind, und randaliert. Die Reporterin versteckt sich mit den Kindern. Draußen poltert es, die Kamera ist nur noch auf das angsterfüllte Gesicht der Elfjährigen gerichtet und der Popkultur-geschädigte Zuschauer ertappt sich dabei, wie er “Wie ‘Blair Witch Project’ …” denkt, weil er sonst die hoffnungslose Realität dahinter anerkennen müsste und in Tränen ausbrechen würde, während die Kinder da zusammengekauert hocken und nicht weinen.

    Das Jugendamt hielt es zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht für nötig, einzugreifen: Der Vater sei zwar gewalttätig, aber (noch) nicht gegen die Kinder. Da erscheint es einem als Zuschauer unmöglich, amtliche Vorschriften auf der einen und gesunden Menschenverstand und menschliche Seele auf der anderen Seite irgendwie zusammenzupacken. Als der Vater schließlich seine letzte Chance verspielt und die Mädchen zu einer Pflegefamilie kommen, weigert sich das Amt wiederum, der christlichen Organisation “Arche”, die sich als einzige um die Kinder gekümmert hat und wo die Beiden Freunde hatten, einen Kontakt zu ihnen zu ermöglichen.

    Überhaupt: Diese “Arche” hält alles zusammen. Die Kinder kriegen dort eine warme Mahlzeit, Aufmerksamkeit, Zuwendung - all das, was für Kinder in einer Industrienation selbstverständlich sein sollte. Einige der Kinder sind hochgradig verstört, andere wirken schon mit zehn unglaublich lebensklug und können sich besser artikulieren als ihre Eltern. Aber natürlich wäre es viel schöner, naive, fröhliche, alberne, nervige Zehnjährige zu sehen.

    “Schattenkinder” ist aus mindestens zwei Gründen beeindruckend und wichtig: Zum einen zeigt der Film anhand von Einzelschicksalen, wie es in ungezählten Familien aussehen muss und wovon man als Außenstehender nichts mitkriegt. (Als Mittelklasse-Kind bekommt man ja eh meist nur in der Grundschule einen Einblick in sozial schwache Familien, in denen sich niemand um die Kinder kümmert. Das deutsche Schulsystem sorgt ja sehr schnell dafür, dass die Kinder, die sich aus Gründen wie den oben genannten nicht auf die Schule konzentrieren können, sehr schnell den Anschluss verpassen und so nie aus dem System werden ausbrechen können.) Zum anderen sieht man, wie wichtig die Arbeit solcher Organisationen wie der “Arche” ist, die sich zu 95% über Spenden und staatliche Fördermittel finanziert.

    Nachtrag 26. November, 23:45 Uhr: Wegen des großen Interesses an dem Film, das sich auch in meinen Suchanfragen wiederspiegelt, hat sich der NDR entschlossen, “Schattenkinder” zu wiederholen. Und zwar gerade eben …

    Habe ich gerade gefunden und reinkopiert...LG lale

  8. #8
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    Vielen Dank, Lale.
    Schade, diese Doku hätte mich sehr interessiert.

  9. #9
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    die doku habe ich letztes jahr gesehen, die ist wirklich krass gewesen.

    vor allem diese beiden mädchen.

    die reporterin saß neben ihnen, als der vater versuchte, die wohnungstür seiner freundin (die auch alkoholikerin ist und zu der die mädchen immer flüchten, wenn er voll ist) einzutreten und randalle vor der tür machte.

    die mädchen haben nicht einmal mehr geweint.
    die reporterin fragte, ob sie oft weinen, verzweifelt sind etc.
    das eine mädchen meinte, früher hätte sie oft geschrieen usw., das würde aber nichts helfen, genauso wenig wie das heulen etc.

    die kinder, vor allem die beiden mädchen, waren eines nicht mehr und durften das scheinbar nie/nicht sein: kinder.

    diese ernsthaftigkeit gepaart mit dieser angst und gleichzeitig der ratio, die die kids überleben läßt (weil sie z.b. heimlich aus der wohnung schleichen und das richtig planen) - ganz ganz schrecklich und eines eben gar nicht: kindlich.

    ich war ziemlich fassungslos.

    die kommentare des jugendamts waren auch der absolute hammer.
    da hätte LÄNGST das sorgerecht weggehört. wenn in solchen fällen schon nichts passiert und der fall war bekannt und aktenkundig - da wundert einen gar nichts mehr...

    lg, die susi.
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  10. #10
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    Ich hab's nicht gesehen, aber es macht mich echt traurig, sowas zu lesen. Und was für ein Armutszeugnis für die zuständigen Jugendämter .
    walk unafraid

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