Wie geh ich mit einem Lügner um?

[Blondie1]

Hi,
ich bin schwer enttäuscht von einem Kollegen und Exfreund, mit dem ich bis vor kurzem noch privat Kontakt hatte. Vor einigen Tagen habe ich ihn im Vertrauen gefragt, ob er etwas von einem gemeinsamen Bekannten wüßte, der sich in unserer Firma beworben hätte. Ich habe ihm versichert, niemanden sonst etwas zu erzählen und nur mit ihm darüber gesprochen zu haben. Die Antwort war: "Nein, er weiß rein gar nichts darüber und sie hätten schon länger keinen Kontakt mehr gehabt." Heute habe ich aus sicherer Quelle zufällig erfahren, daß er ihn sogar angeworben hat! Ich verstehe nicht, warum er mich derartig anlügt.... Wenn es nur das wäre, könnte ich evt. noch ein Auge zudrücken, denn Bewerbungen sind ja eine sehr vertrauliche Angelegenheit, aber ich bin mir sicher, daß er mich in vielen anderen Dingen auch anlügt und ich es bis jetzt nicht mal bemerkt habe. Wie seht ihr das bzw. wie würdet ihr jetzt weiter mit ihm umgehen?
LG, Blondie

[Badeverixe]

Wenn ich merken würde, mich lügt eine Freundin / ein Freund öfter an, dann würde ich zuerst überlegen, was ich an mir habe, dass man sich nicht traut, mir die Wahrheit zu sagen.

Es gibt manchmal Leute, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, aber das sind für mich nicht die richtigen Personen, um eine Freundschaft mit gegenseitigem Vertrauen und Respekt zu pflegen.

Aber vielleicht hat er sich nicht getraut zu sagen: "Hör mal Blondie, ich weiß zwar was, aber ich möchte es nicht sagen." So hat er den einfacheren Weg der Lüge gewählt. Ist feige und unschön, aber es war für ihn gerade einfacher. Vielleicht hättest du bei der Antwort, dass er darüber nicht sprechen möchte, gebohrt oder wärst beleidigt gewesen. Das hat er vielleicht nicht risikieren wollen. Trotzdem war der Weg nicht der Richtige.

Aber ich glaube, dass es viele gibt, die solche Notlügen dann wählen, um sich aus der Affaire zu ziehen. Und besonders Männer neigen dazu und werden auch noch zu 99% erwischt
.

Wenn du ihn als Freund behalten möchtest, solltest du das ansprechen. Sonst bist du genauso feige und wählst auch den Weg des geringsten Widerstandes, aber der Stachel wird sitzen.
Wenn er trotzdem weiterhin Unwahrheiten erzählt würde ich die Freundschaft zu einer Bekanntschaft abkühlen lassen.

[Exuser 20]

Zu den anderen Lügen kann ich nichts sagen, aber ich finde nicht, dass es in diesem Falle eine Lüge ist. Hätte er gesagt "Ist vertraulich", hätte er dir quasi gezeigt, dass da was "im Busch" ist. Und Bewerbungen und auch Anwerbungen sind streng vertraulich und riskiert selber großen Ärger wenn er dir sowas erzählen würde. Hier muss man Privates und Geschäftliches trennen. Hier ging es sicher nicht darum dich anzulügen, sondern um seine Vertraulichkeitspflicht.

Lg,
Blondie

[Karin13]

Original geschrieben von Blondie007
Zu den anderen Lügen kann ich nichts sagen, aber ich finde nicht, dass es in diesem Falle eine Lüge ist. Hätte er gesagt "Ist vertraulich", hätte er dir quasi gezeigt, dass da was "im Busch" ist. Und Bewerbungen und auch Anwerbungen sind streng vertraulich und riskiert selber großen Ärger wenn er dir sowas erzählen würde. Hier muss man Privates und Geschäftliches trennen. Hier ging es sicher nicht darum dich anzulügen, sondern um seine Vertraulichkeitspflicht.

Sehe ich auch so.

[Blondie1]

Hi,

danke für euer Feedback, bin immer noch enttäuscht, denn ein anderer Kollege, mit dem ich NICHT eng befreundet bin, hat mir von sich aus im Vertrauen davon erzählt und mich nur kurz gebeten es geheim zu halten - anscheinend hat dieser mehr Vertrauen zu mir.
Die andere Geschichte war, daß ich meinen Ex an einem bestimmten Abend 2 Std. nicht erreichte und er sagte er wäre mit einem Kunden essen gewesen. Etwas später erzählte er mir, daß er seit gestern Abend und Heute morgen nichts gegessen hätte.
Ich habe nichts gesagt, aber langsam staut sich die Wut in mir und ich bin einerseits sehr enttäuscht und andererseits würde ich ihn gern "entlarven" um ihm zu beweisen, daß ich nicht so blöd bin und nicht dahinterkomme! Die Frage ist, ob es das wert ist und eine elegante Lösung ist es leider auch nicht... falls es die überhaupt gibt...

LG; Blondie

[Exuser 20]

Original geschrieben von Blondie1
bin immer noch enttäuscht, denn ein anderer Kollege, mit dem ich NICHT eng befreundet bin, hat mir von sich aus im Vertrauen davon erzählt und mich nur kurz gebeten es geheim zu halten - anscheinend hat dieser mehr Vertrauen zu mir.

Sei mir bitte nicht böse, aber in diesem Fall ist der andere Kollege einfach unprofessionell. Ich arbeite selber im Zuge meiner Ausbildung im Personalwesen und darf keinerlei Informationen weitergeben. Das hat absolut nichts mit Vertrauen zu tun, dass hat was mit meiner Schweigepflicht zu tun.
Hier darfst du es deinem Ex bzw. Kollegen einfach nicht übel nehmen.

In dem anderen Fall wollte er dir vielleicht einfach was nicht erzählen. Du darfst das nicht gleich auf dich münzen und aus ihm den Lügenerzähler machen. Falls dich aber auch solche Kleinigkeiten stören, dann geh auf ihn zu und sag ihm, dass er sich da verplaudert hat und du ihn bittest in Zukunft immer ehrlich mit dir umzugehen.

Lg,
Blondie

[Exuser13]

Da erzählt der eine dem anderen was im Vertrauen, was eigentlich keiner wissen darf, natürlich schwört jeder Stein und Bein, nichts weiterzuerzählen ... und hinterher weiß jeder Bescheid

Vielleicht wollte sich Dein Ex einfach schützen ....

Aber Menschen lügen generell sehr viel. Mein Ex-Ex hat mir zu Silvester auch so eine dicke Lüge aufgetischt, dumm nur, dass ich ihn so gut kenne, dass ich SOFORT merke, wenn er lügt

Und nach einer kleinen Recherche habe ich dann auch die Wahrheit rausgefunden .... das war auch schmerzlich, denn auch er betont immer wieder, wie wichtig ihm doch unsere Freundschaft sei .... zu einer Freundschaft gehört für mich allerdings auch die Wahrheit ....

Da kann ich Dich, Blondie, schon verstehen ....

LG
Choco

[caroline]

Schliesse mich Blondie007 an.
So etwas erzählt man einfach nicht und Punkt. Das hat nichts mit vertrauen zu tun! Ich würde auch gar nicht Wissensträger sein wollen. Ich kann zwar sehr gut Dinge für behalten, aber wie schnell hat man sich mal verplappert? Da Stünde dein Kolllege dann ziemlich doof da.

Zum anderen Fall. Hallo? Er war zwei Stunden nicht erreichbar, ist er dir Rechenschaft schuldig wie er seine Zeit verbringt? Vielleicht wollte er es irgend welchen Gründen nicht erzählen, ist doch sein gutes Recht.

[Badeverixe]

Mir fällt da nur auf, dass "ganz im Vertrauen" doch immens viel weitergegeben wird...

Ich hatte auch mal eine Kollegin, der alle "etwas im Vertrauen" erzählt haben, weil sie davon ausgehen konnten, dass sie es direkt weiterträgt. Wenn einer wollte, dass etwas per Flurfunk herumkam, dann war sie genau die 1. die es "im Vertrauen" erfuhr.

Ich möchte dir da nix unterstellen, aber ich fühlte mich gerade daran erinnert .

Ich erzähle grundsätzlich gar nix weiter, was man mir erzählt, dass hat auch nix damit zu tun, wie viel oder wie wenig Vertrauen ich zu anderen habe. Das hat was für mich mit Ehre und Loyalität zu tun. Selbst, wenn ich gezielt angesprochen werde, sag ich nichts und bitte den Fragenden um Verständnis, dass ich über vertrauliche Dinge nunmal nichts verraten würde. Mit dieser Ehrlichkeit bin ich immer gut gefahren.

[Exuser13]

In manchen Positionen DARF man sich überhaupt nicht erlauben, irgendetwas weiterzuerzählen ! Das hat wirklich was mit Ehrenkodex zu tun. Mir persönlich wäre das immer super-duper-mega-peinlich gewesen, wenn irgendwann jemand gesagt hätte: Ja, aber die Frau Choco hat doch gesagt ....

Und als Vertraute des Chefs geht das ja nun gar nicht !

Choco