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Thema: Nokia - wieder eine Firma, die abwandert

  1. #1
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    Standard Nokia - wieder eine Firma, die abwandert

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    Trägt hier nicht auch die Regierung eine Mitschuld?

    Subenvtionsverträge sollten sicher sein, aber es sollte eine längere Zeit gewährleistet sein, dass die Firma am Ort bleibt. Auch sollte man sich überlegen, wem man wieviel gibt. Und: Ob es bei Billigproduktionsfirmen überhaupt sinnvoll ist. Man sollte auch prüfen, ob es ausschließlich Subventionen sind, die einer Firma den Gewinn ermöglichen. Ist das so, kann sich jeder denken, dass die Firma danach die Tore schließt. So verzerren Subventionen die Volkswirtschaft. Hier erwarte ich von einer Regierung, die Steuergelder vergibt, gründlichere Prüfungen. Und häufigere Einsicht in die Verträge.

    Nokia bekommt übrigens am neuen Stadort in Rumänien wieder 30 Mio. Euro Subvention. Alles gerechtfertigt, sagt Baroso, weil alles innerhalb der EU bleibt.

    Allerdings: Firmen wie Nokia arbeiten im Billiglohn-Bereich und wollen Gewinn erzielen. Sollten wir nicht unsere Wirtschaft überdenken und überhaupt mal nachdenken, ob Billigproduktionen für unser Land überhaupt in Frage kommen? Wir haben hohe Lohnnebenkosten, können ergo keine Billigteile produzieren. Hier sollte man andere Industrie und Wissenschaft fördern (das geht dann Hand in Hand mit Jugendförderung, andere Schulen, mehr Lehrer etc.)
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  2. #2
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    Hallo "Liebe"!
    Kann Dir in allen Punkten nur 100%ig zustimmen!
    Liebe Grüße, Caligula

  3. #3
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    Es passiert nichts, was nicht bewusst gewollt ist.

    Gestern hat ein Globalisierung***perte im Radio gesprochen.
    Das ist so alles in Ordnung und zu erwarten. Sonst gäbe es ja keine Subventionen.
    Das die Löhne in manchen Ländern sehr niedrig sind, ist noch nicht Anreiz genug. Da muss man dann noch ein paar Millionen als Leckerli drauf setzen. Und nun muss halt Rumäniens Wirtschaft gefördert werden. Ostdeutschland ist nicht mehr angesagt. Die Subventionen gibt es ja gerade deshalb, damit die Industrie jetzt dahin umzieht.

    So ist das ja auch mit Ostdeutschland gelaufen. Wir erinnern uns noch an den bekanntesten Fall der Fa. Müller Milchprodukte, die für 70 Millionen Subventionen vom Saarland nach Sachsen zog, dort eine nagelneue Fabrik aufbaute und danach insgesamt weniger Arbeitskräfte (weil neuere Anlagen) mit weniger Gehalt einstellte.
    http://www.beautyboard.de/showthread....+milchprodukte
    Wie viele haben sich damals mit Briefkastenfirmen und Werksverlagerungen eine goldene Nase verdient.

    Da fragt man sich in welcher Relation stehen Subventionen zu den Kürzungen in vielen Bereichen und staatliche Förderung zum Raubtierkapitalismus. Fördert die EU damit nicht geradezu die Globalisierung und kurzfristige Profitmaximierung.
    Aber wahrscheinlich regiert uns nicht nur schon lange das Kapital, sondern regelt auch diese wichtigen Vergaben in Brüssel.
    Das müssen wir doch verstehen. Ist ja auch ganz einfach.
    Aktionäre investieren da, wo am meisten zu holen ist. Und Nokia hat sich eben ganz hohe Ziele gesetzt. Wenn die Aktionäre weglaufen, dann ist es mit manchem Unternehmen schnell vorbei. Der Markt ist so empfindlich, dass ein kleines dummes Gerücht schon riesige Schäden anrichten kann. Es lebe der Kapitalismus in Zeiten der Globalisierung.


    Mir ist sowieso ein Rätsel wie die Zukunft aussehen wird. Erst kam die Automatisierung in der Industrie. Bei den Banken wurden schon viele Menschen erfolgreich durch Automaten ersetzt.
    Wenn sie aber diese Bezahlautomaten in den Supermärkten, die schon stellenweise zu Testzwecken eingesetzt werden, zur Marktreife gebracht haben, dann tanzt der Bär. Denn das sind dann nicht nur ein paar Tausend Arbeitsplätze. Das wird wohl der Supergau des Arbeitsmarkts. Dagegen ist Nokia nur ein Peanut.

  4. #4
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    Wir können uns nicht vorstellen, wie die Zukunft aussehen wird, NdP. Denn da steht China am Horizont und lauert. Und die wollen auch einen Teil des Kuchens abhaben. Das wird leicht vergessen.

    Nokia hat ja völlig korrekt gehandelt. Es wurde ein Vertrag geschlossen, Nokia hat ihn erfüllt und nach Beendigung des Vertrages ziehen sie weg. Die Handys sind Billigproduktionen, und wie weiter oben geschrieben: China lauert. Die fertigen diese Sachen für 1/4 der Kosten. Wenn Nokia auf diesem heißumkämpften Markt überhaupt eine Chance haben will, muss die Firma alles tun, um kostengünstig zu produzieren. Hier konnte sie das nur mit Subventionen.

    Die Menschen vor Ort verdienen mein vollstes Mitleid. Unmoralisch ist nur (jedenfalls für mich): Wochen vorher mussten sie noch Sonderschichten schieben, haben Gehaltskürzungen in Kauf genommen unter dem Versprechen, dass so ihr Arbeitsplatz zu retten wäre. Zu einem Zeitpunkt, als alles schon beschlossen war.

    Wie geschrieben: Wir sind kein Billiglohn-Land und sollten wirklich überlegen, was wir für welchen Zeitraum subventionieren. Wissenschaft wäre angesagt. Wir sind gut im Bereich Energie. Diese Bereiche sollten gefördert werden.

    Hier sind unsere Politiker gefragt: Entweder Firmen für einen geringen Zeitraum subventionieren (ob Nokia einem 10-Jahres-Vertrag zugestimmt hätte, glaube ich noch nicht mal) und es wird das Gleiche wieder und wieder passieren oder umdenken und sparsamer subventionieren in anderen Bereichen, wo für uns wirklich Aussicht besteht, dass es für uns zum Wohl gereicht.
    Liebe Grüße

    Cara

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  5. #5
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    Original geschrieben von Nicht_der_Papa
    .


    Mir ist sowieso ein Rätsel wie die Zukunft aussehen wird. Erst kam die Automatisierung in der Industrie. Bei den Banken wurden schon viele Menschen erfolgreich durch Automaten ersetzt.
    Wenn sie aber diese Bezahlautomaten in den Supermärkten, die schon stellenweise zu Testzwecken eingesetzt werden, zur Marktreife gebracht haben, dann tanzt der Bär. Denn das sind dann nicht nur ein paar Tausend Arbeitsplätze. Das wird wohl der Supergau des Arbeitsmarkts. Dagegen ist Nokia nur ein Peanut.
    Beim Kapitalismus im Zusammenhang mit der Globalisierung kann ich mir den Supergau an und für sich im Zusammenbruch des Kapitalismus vorstellen. Er wird sich vielleicht totlaufen.
    Wie Cara grad schrieb: China.
    Irgendwann sind alle Länder mit Billiglöhnen und Subventionsmöglichkeiten mal "abgegrast". Was bleibt dann? Auch die Arbeiter und Angestellten in Billiglohnländern werden nicht ewig auf Billiglohnniveau arbeiten wollen und auch nicht werden.
    Wenn dort die Lohnkosten etc zu hoch werden und die Subventionen (egal von welcher Seite sie kommen) auslaufen dann ziehen die Firmen weiter. Könnte ich mir als Szenario vorstellen.
    Nur da ist irgendwann Schluß mit Lustig. Wohin dann?

    Bei Nokia fällt mir das Wort "Subventionsnomade" irgendwie ein.

    Ich hab gestern im Radio gehört, daß sich jetzt Politiker mit der Konzernleitung zusammen setzen wollen. Die Angestellten von Streikmaßnahmen absehen und zu Einbußen bei Löhnen und Gehältern bereit sind (ob dies weitere Einschnitte zu denen man bereit ist blieb in dem Bericht offen).
    Da wird Nokia sich freuen, wohl dann doch die Subvention für Rumänien einstreichen, dorthin gehen und in Bochum dann eben 1 oder 2 Jahre oder wann auch immer später schließen.
    Nur sind die Menschen, die dann freigesetzt werden, die noch extremer Ver......ten. Noch weniger Anspruch auf ALG da ja die Gehälter und Löhne noch niedriger waren als zuvor. Die Menschen sind noch älter geworden, da macht schon manchmal ein Jahr etwas aus wenn heute schon 30 zu alt für den Arbeitsmarkt ist.
    Hat sich dann doch noch richtig für Nokia gelohnt

    VG
    Sun

  6. #6
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    Wieso kriegt eine Firma wie Nokia überhaupt Subventionen in Deutschland? Die machen Gewinne in Milliardenhöhe, die können auch ohne Hilfe von unserer Regierung Fabriken bei uns aufnehmen, wenn sie wollen.
    Da hat unsere Regierung (mal wieder) geschlampt.

  7. #7
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    Original geschrieben von Josie29
    Wieso kriegt eine Firma wie Nokia überhaupt Subventionen in Deutschland? Die machen Gewinne in Milliardenhöhe, die können auch ohne Hilfe von unserer Regierung Fabriken bei uns aufnehmen, wenn sie wollen.
    Da hat unsere Regierung (mal wieder) geschlampt.
    Nein. Das ist Absicht.
    Die Subventionen sind nicht dafür da, dass die Industrie des Landes selbst gestärkt wird, so wie wir Lieschen Müller uns das denken. Dann hätten sie ja in Ostdeutschland nicht die vielen Betriebe platt machen müssen.
    Die Subventionen sollen hohe Anreize für die großen multinationalen Unternehmen (das Kapital) schaffen, an einem Standort Arbeitsplätze zu schaffen.
    Genau das machen sie dann auch für eine bestimmte Zeit, mit dem kleinen Nachteil, dass sie diese meist anderswo abbauen.
    Wenn es wie im Fall Müller innerhalb Deutschlands so läuft, wird die Sache besonders grotesk.

    Die Lohnkosten machen bei Nokia übrigens gerade mal 5% aller Kosten aus.

  8. #8
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  9. #9
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    Ich hab gelesen daß man wohl auch bei der Stadtverwaltung in Bochum beabsichtigt sich von Nokia Handies zu trennen.
    Prima Idee die IMHO keinen Sinn macht denn die Geräte sind eh bereits an T-Mobile verkauft worden oder an D2. Von daher wird es Nokia wenig interessieren ob die Geräte weiter benutzt werden oder in den Schrott wandern. Produziert an den Netzbetreiber verkauft, Gewinn in der Kasse und das Gerät ist eh aus deren Sichtfeld raus.

    Bringt IMHO nix.
    VG
    Sun

  10. #10
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    sehe ic auch so. ich werde nichts mehr von nokia kaufen, auch wenn ic die marke gut finde.
    es wird vielleicht belächelt, aber wenn der umsatz in deutschland, das riesiges potential hat zurückgeht, werden die auch nervös.

    ich kann es jedem empfehlen auf andere produkte umzusteigen.
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