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Thema: Unzufrieden mit neuer Arbeit - Kennt ihr das?

  1. #1
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    Standard Unzufrieden mit neuer Arbeit - Kennt ihr das?

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    Seit letzter Woche Montag habe ich eine neue Stelle und muss sagen, ich bin von meinem neuen Aufgabengebiet total enttäuscht. Im alten Büro konnte ich relativ frei entscheiden und arbeiten und hatte auch viel Kontakt mit Mandanten. Zudem habe ich in meinem alten Büro häufig die anspruchsvollen Sachen bearbeitet. Dies hatte ich auch im Vorstellungsgespräch erwähnt und gesagt, dass mir das sehr wichtig sei. Nun bin ich als Teamleiterin eingestellt und habe festgestellt, dass gerade der Steuerberater in dessen Team ich bin, einer von denen ist, die noch alles genau kontrollieren und sehr viel selber mit dem Mandanten regeln. Zudem handelt es sich überwiegend um kleinere Mandate, die komplizierteren bzw. grösseren Abschlüsse macht er selber oder das WP-Team.
    Auf gut Deutsch: So wie es im Moment aussieht, sind die Sachen, die ich dort bearbeiten werde, sehr viel anspruchsloser als ich es gewohnt bin. Das könnte auch durchaus jemand mit weniger Fortbildungen oder Berufserfahrung erledigen.
    Hinzu kommt, dass es für alles Vorschriften und Regeln gibt. Allein die Ablagesysteme sind für mich zur Zeit noch völlig undurchschaubar. Wenn ich danach gehe, was ich bisher gesehen habe, habe ich das Gefühl, dass die Qualität der abgelieferten Arbeit eher zweitrangig ist, Hauptsache es ist richtig abgeheftet.

    Kennt ihr sowas auch? Gibt sich das noch?

    Im Moment macht mir vor allem Sorgen, dass mein Wissen nach einiger Zeit ja "verschwindet", wenn ich es nicht regelmäßig nutze. Für das was ich dort tun soll, hätte ich weder den Bilanzbuchhalter noch eine Fortbildung in Bilanzierung nach IFRS und internationaler Einkommensbesteuerung gebraucht.
    Auf geht´s!

  2. #2
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    Ja, ich kenne das bestens... Einmal war ich dermassen unterfordert und gelangweilt, dass ich nach drei Wochen bereits wieder gekündigt habe. War eine gute Entscheidung, ich wäre durchgedreht, wenn ich dort hätte bleiben müssen. Auch der jetzige Job haut mich nicht vom Hocker (bin seit 6 oder 7 Monaten da) und ich bin wieder recht gefrustet - allerdings hatte ich das erwartet, es war nur einfach der nächstlogische Schritt meiner "Karriere", weil ich einen gewissen Weg jetzt halt mal einschlagen musste. Alt werde ich da nicht. Einziger Vorteil: ich kann sehr frei arbeiten. Denn genau diese von dir erwähnten Regelungen und Vorschriften für jeden Pups sind das, was mich absolut davon abhält, in ein Grossunternehmen zurückzugehen.

    Bei mir wurde kein Job mit der Zeit besser Also rechne ich auch bei meinem jetzigen nicht damit. Was bleibt? Versuchen, das beste daraus zu machen und wissen, dass man irgendwann sowieso wieder geht. Ich bräuchte für diesen Job weder meine Ausbildung/Studium (weiss aber, dass ich ohne keine Chance gehabt hätte) noch meine Sprachkenntnisse. Eigentlich bräuchte ich noch nicht einmal Berufserfahrung Denken muss ich überhaupt nicht und ich habe den Eindruck, ich verblöde da zunehmens. Daher frage ich mich momentan auch ernsthaft, warum ich mir eigentlich die letzten 5 Jahren den Hintern aufgerissen und mich 80h die Woche abgerackert habe, um jetzt etwas zu machen, das ich schon vor eben diesen 5 Jahren hätte machen können. Leider ist es ja heute Trend, für jeden erdenklichen Schwachsinnsjob unzählige Ansprüche an die Bewerber zu stellen und anderen keine Chance zu geben. Ich langweile mich zu Tode, weiss aber, dass das überall der Fall wäre, also zum jetzigen Zeitpunkt und dem, was ich momentan an Ausbildung und Erfahrung habe. Also bleibt nur: durchhalten... Zumindest noch für eine Weile.

    Ob dir das jetzt hilft, ist allerdings fraglich... Ich denke, es kommt auch stark daraufan, was deine Pläne in den nächsten 5-10 Jahren sind. Willst du bis zu einem gewissen Grad Karriere machen, gehört dieses "da muss man durch" unter Umständen mal dazu. Natürlich wäre es schön, wenn dem nicht so wäre, aber naja, eben... Ich bin zwar an und für sich der Meinung, dass es keinen Sinn macht, auf einer Arbeit zu bleiben, die einem keinen Spass macht, weiss aber einfach auch aus Erfahrung, dass ich schonmal vom Regen in die Traufe gekommen bin - seither bin ich vorsichtig und denke, solange ich nicht totunglücklich bin und mich regelrecht zur Arbeit zwingen muss (was es eben mal gab), kann ich ne Weile durchhalten... Bei mir persönlich ist das jetzt absolut eine rationale Überlegung, ich weiss, ich muss ne Weile durchhalten, sonst verbock ich mir meinen Lebenslauf endgültig, nicht zuletzt auch wegen dem erwähnten Schnitzer, bei dem ich nach wenigen Wochen schon wieder gekündigt haben. Hast du kein Interesse an "Karriere" und willst einfach arbeiten, dabei aber zufrieden sein, würde ich noch ein paar Wochen zuwarten und dann gegebenenfalls kündigen. Oder - wohl die bessere Variante - die Äuglein offen halten und den Job noch so lange machen, wie es eben nötig ist, man muss ja nichts überstürzen...

  3. #3
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    Tja, was heisst Karriere machen? Geldmäßig ist der Job für mich definitiv ein Fortschritt. Ich finde mich für meine Tätigkeiten sogar total überbezahlt, ehrlich gesagt. Wichtig ist für mich, dass meine Arbeit mir auch Spass macht und das ist im Moment leider nicht so.
    Auf geht´s!

  4. #4
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    Geht mir auch so, für den Müll, den ich da mache, kriege ich definitiv zu viel Geld (ja ich meine das ernst ). Bei mir ist allerdings das Geld in Kombi mit dem "ich muss meinen Lebenslauf konsistent halten weil ich weiterkommen will" der Grund, warum ich bleibe, so nach dem Motto: wenn schon ein langweiliger Job, dann will ich wenigstens genug Geld verdienen. Meine mittel- und längerfristigen Ziele liegen schon in beruflichen Aufstiegen, nicht nur finanziell.

    Ich würde an deiner Stelle wirklich noch etwas zuwarten. Ich kenne es zwar tendentiell so, dass ein schlechter erster Eindruck und ein Anfangsfrust oftmals irreparabel sind, aber ich denke, nach 10 Tagen wäre es jetzt doch überstürzt, schon wieder zu gehen. Wie sind denn die restlichen Rahmenbedingungen? Team, Vorgesetzte, etc.? Naja gut, das macht einen schlechten Job auch nicht unbedingt wett, kann aber möglicherweise helfen, etwas durchzuhalten...

    Oftmals heisst es ja auch, dass viele Aufgaben erst mit der Zeit dazu kommen und der Job dann anspruchsvoller oder interessanter wird. Selbst habe ich allerdings leider andere Erfahrungen gemacht, es wurde jeweils sogar zunehmends langweiliger - aber spannender nie. Aber das muss nicht heissen, dass es immer so ist

  5. #5
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    Hm.. also ich kenne es jetzt persönlich nicht, aber vielleicht hast du ja Glück und es liegt bisher nur daran, dass dein Chef erstmal testen möchte, was du so drauf hast. Nach 1,5 Wochen gibt er dir ja evtl. noch eine Art Schonfrist?! Und belastet dich absichtlich noch nicht so arg?
    Ist nur eine Gedanke.. ich wünsche es dir und hoffe, dass es in den nächsten Wochen besser wird!
    Hannah
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  6. #6
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    Kann ich mir vorstellen, dass man plötzlich so "beschnitten" wird, was man so gar nicht kennt.
    Ich würds beobachten und erstmal das Geld für die Arbeit einstreichen und mich sonst woanders bewerben.
    Da hast du doch bestimmt gute Chancen.
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  7. #7
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    Das hatte ich auch gehofft und vorsichtig mal bei den Kollegen angetestet. Leider Fehlanzeige, dazu müßte ich dann das Team wechseln und ich bin extra als Teamleiterin für dies Team eingestellt worden. Ich denke, ich werde noch einige Zeit abwarten, allerdings denke ich nicht, dass der Chef sich ändert. Der wird seinen Führungsstil ja so kurz vor der Rente (er ist 60) ja wohl kaum noch ändern. Ich kenne diese Art von Steuerberatern wohl und wollte so einen eigentlich nie als Chef haben. Denn dort ist die Angestellte immer nur für die "niederen" Tätigkeiten zuständig und das "Wichtige" regelt der Chef. Dazu zählen dann allerdings auch schon Fragen zu Rechnungen in der Buchhaltung.
    Auf geht´s!

  8. #8
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    Mir ging es auch mal so. Ich hab 1,5 Jahre darauf gewartet, dass ich endlich mehr zu tun bekomme. Ich hab 8 Stunden am Tag da Däumchen gedreht und mich zu Tode gelangweilt. Mehrere Gespräche, in denen ich quasi meinen Vorgesetzten genötigt habe, mir mehr zu tun zu geben, scheiterten kläglich. Am Ende eskalierte die ganze Situation, weil meine Kollegin im gleichen Büro glaubte, ich würde an ihrem Stuhl sägen (sie hatte nämlich mehr zu tun, weil sie vor mir da war und sich alles herangezogen hatte und nix abgeben wollte). Ich hab am Ende die Konsequenz gezogen und hab mir was neues gesucht und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Danach hatte meine Seele Ruhe und ich hab seitdem immer mehr Verantwortung erlangen können.

    Also bevor du dauerhaft unzufrieden bist, guck es dir an und wäge gut ab, aber ich würde nicht wegen einer guten Bezahlung dauerhaft unzufrieden sein wollen. Und glaub mir, es gibt auch beides: gute Bezahlung UND schöne Stelle .
    Liebe Grüße von
    Badeverixe

  9. #9
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    Wenn Dein bisheriger Lebenslauf es zulässt, dass Du recht zügig wechselst, würde ich an Deiner Stelle wieder anfangen, Stellenanzeigen zu sichten. Du must ja nichts überstürzen, aber berufliche Unzufriedenheit wird auf Dauer auch nicht durchs Geld wettgemacht.

  10. #10
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    Ich erlebe das zur Zeit auch aus nächster Hand. Eine sehr gute Freundin von mir hatte vor einem dreiviertel Jahr das zweifelhafte Glück einen sehr gut bezahlten Job in der Chefetage zu ergattern. Eigentlich beinhaltet die Position keine Tätigkeiten, die ihren Interessen entsprechen, aber sie hatte eben die Vorstellung, dass Alles mit dem man sich näher befasst irgendwann interessant wird. Heute sieht es so aus, dass ich sie kaum noch sehe weil sie eine Menge Überstunden machen muss und das in einem Job, der ihr nicht im geringsten Spaß bereitet. Das wirkt sich auch auf ihr Verhalten und damit auf ihr soziales Umfeld aus. Teilweise ist sie so gereizt und übellaunig, dass eine gemeinsame Freizeitgestaltung zum Spießrutenlauf ausarten kann. Nur eine Bemerkung und sie ist auf 180. Sie sieht das auch ein und sucht derzeit nach einer neuen Stelle, bei der es vielleicht weniger Geld gibt, die sie aber glücklich macht. Und ich unterstütze sie da auf jeden Fall...

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