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Thema: XXX Lutz und die Knebelverträge....

  1. #11
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    Ich denke auch (als Rechtsunkundige) daß ein solcher Vertrag nichtig ist. Der Jahresurlaub von 24 oder 25 Tagen ist gesetzlich verankert und selbst wenn ein AN einen solchen Vertrag unterschreibt, zweifel ich da die Rechtsgültigkeit an.

    Es wird ggf. auch schwierig sein, alle AN in einer solchen Firma unter einen Hut zu bekommen. Wirf evtl. noch mit in den Topf, daß es sich um einen AG in einem strukturschwachen GEbiet handelt (oder wie die Terminologie dafür grad ist) und den meisten AN ist das Hemd in dem Fall näher als die Hose. Also lieber die Faust in der Tasche machen als aufmucken. Und wenn nicht ausreichend Leute vorhanden sind um eine PV zu haben in Form eines Vertrauensmanns oder gar BR hast eh verratzt.
    So "solidarisch" sich die AN dann auch zeigen. Wenn es hart auf hart geht um sich mit dem AG auseinanderzusetzen dann zieht garantiert der Großteil den sog. Schwanz ein.
    IMHO

    VG
    Sun

  2. #12
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    Och, ich könnte euch auch ähnliche geschichten erzählen von der (sehr großen) Schreibwarenkette, bei der ich nebenbei jobbe...Leider heutzutage kein Einzelfall, dass Angestellte verarscht werden wos nur geht und man richtig ausgebeutet wird (man kanns ja mit uns machen, schließlich ist man auf den Job angewiesen)...
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

  3. #13
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    So was kann gar nicht legal sein... Vorschriften wie Ferientage etc. sind normalerweise absolut zwingend und nicht abänderbar. In der CH wäre ein solcher Vertrag, auch wenn er vom AN unterschrieben ist, nichtig und ich nehme an, das ist auch in D so.

    Ich würde mich an einen Anwalt und/oder an die Öffentlichkeit wenden, das kann nicht angehen. Und ich gehöre sonst echt nicht zur Sorte, die gleich alles anklagen oder anprangern will, aber systematisch illegale Vorgehensweise wie hier, das darf man sich keinesfalls gefallen lassen.

  4. #14
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    Normalerweise ist es so, dass nur die Klausel unwirksam ist (da sie gegen Gesetze und den TV verstößt) und nicht der ganze Arbeitsvertrag.
    Unanhängig davon sind 1350 Euro für vier Tage sehr viel für eine Verkäuferin, die meist Verkäufer verdienen bei einer Vollzeitstelle weniger.

  5. #15
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    Ich unterstell mal das GEhalt bezieht sich auf 4 Tage pro Woche und nicht pro Monat.

    Sich an die Öffentlichkeit wenden mag in der Theorie ja ganz nett sein. Praktisch denke ich, schlechter anzuwenden.
    Da würd ich persönlich die Beratung durch einen RA vorziehen.
    Natürlich gehören solche illegalen Vorgehensweisen an die Öffentlichkeit. Nur stell ich mir diesen Fall grad in nem kleineren Kaff vor. Jeder kennt jeden, die Geschäftsleute sind , wie der Rest des Ortes, Mitglied im Schützenverein z. B., diversen anderen Verbänden. Von den Kollegen hat der eine oder ander mit ner knappen bemessen Finanzierung ein Haus oder eine Wohnung. Die sind natürlich besonders begeistert wenn dann jemand, auch berechtigterweise, aus der Reihe tanzt.
    Könnte doch ggf. als letzte Konsequenz auch deren Arbeitsplatz auf dem Spiel stehen. Und tut er es nicht, dann wirst Du in einem solchen Ort keinen Fuß mehr auf die Erde bekommen als AN wenn Dich Dein AG erstmal auf die Straße gesetzt hat.

    VG
    Sun

  6. #16
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    ansonsten gibts vielleicht in Deutschland auch sowas wie die Arbeiterkammer in Österreich, die haben bei uns ne gratis (also für Mitglieder) Rechtsberatung, was Arbeitsrecht (Steuerrecht, Mietrecht, aber ist ja nicht gefragt ) betrifft und falls man Mitglied ist (ist man automatisch, sofern man als "normaler" Arbeitnehmer eingestellt ist), wird einem auch unter Umständen geholfen, die Ansprüche gerichtlich durchzusetzen.
    lg
    Anita
    Um den Charakter eines Menschen zu erkennen, gib ihm Macht!
    [Abraham Lincoln]

  7. #17
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    Das ist ja unglaublich . Das einzige was man tun kann, ist diese Geschäfte und Firmen konsequent meiden. Sofern man sie als solche modernen Sklaventreiber erkennt.
    LG Mayana

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  8. #18
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    Standard Re: XXX Lutz und die Knebelverträge....

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    Original geschrieben von Elke H.
    ....eine absolute Sauererei, was ich heute gehört hab!

    Die Österreicher und Bayern werden die Möbelkette kennen: XXX Lutz (hat vor kurzem Möbel Hiendl aufgekauft).

    Ein Mitglied meiner Familie arbeitet beim XXX-Lutz-Hiendl.

    Da sie langsam das Rentenalter erreicht (hat noch 3 Jahre) wurde ihr "nahegelegt", sie solle ihre Rente einreichen. Lutz würde das tun, was "Hiendl" viele Jahre versäumt hat: Auszubildende einstellen und die Belegschaft "verjüngen".

    Hört sich doch gar nicht schlecht an - erstmal. Tatsache ist, dass Lutz in alle "neuen" Häuser "Rausschmeißer" setzt, die "aufräumen", das heißt: egal ob Familienväter oder alleinerziehende Mütter - alle müssen Stunden reduzieren und sollen nicht mehr Vollzeit sondern nur noch 3 oder 4 Tage arbeiten, bwz. auf 400 EUR Basis. Wer nicht spurt wird rausgeschmissen. O-Ton Chef: Ich finde schon etwas und wenn ich Ihnen den ganzen Tag nachlaufen muss....

    Ob man mit dem Geld eine Familie ernähren kann, kratzt den Lutz wenig. Hauptsache, man kann flexibel arbeiten, das heißt dann, an sogenannten "Glückstagen" (Brückentage oder Ferien und an Samstagen) ist meistens Urlaubssperre, da hat man zu arbeiten, egal ob es eigentlich der freie Tag ist.

    Natürlich unterhält sich das Personal untereinander. Eine neu eingestellte Mitarbeiterin verriet, sie wurde nur eingestellt, weil sie auf BEZAHLTEN URLAUB VERZICHTET, d.h. sie kann Urlaub nehmen, bekommt aber kein Geld dafür. Die arme Frau hat eine einfache Fahrzeit von ca. 1 Stunde zur Fa. und bekommt für 4 Tage 1350 EUR brutto. So versucht "Lutz" die alten Mitarbeiter und Verträge aus der Fa. zu schaffen und neue Leute mit Knebelverträgen einzustellen. Sehr sozial, finde ich!

    Ich bin grad´auf 180! Was sagt Ihr dazu? Ich finde es eine absolute Frecheit, wie mit der Not und Arbeitslosigkeit der Menschen umgegangen wird.
    So, wir haben gerade wieder darüber diskutiert. Ich hab da was falsch verstanden: die Angestellte verdient nicht 1350 EUR auf 4 Tage Wochenarbeitszeit sondern 1150! Außerdem wurde sie von der Fa. 5 Tage auf Schulung geschickt (auf Kosten der Fa.), bekam für diesen Zeitraum aber kein Gehalt!

    Sklavenhandel - sag ich da nur!
    Liebe Grüße - Elke
    _______________

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