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Thema: Arbeit+ schwanger, vorsicht lang, entschuldigt bitte

  1. #1
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    Standard Arbeit+ schwanger, vorsicht lang, entschuldigt bitte

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    Ich bin so sauer auf meine Kollegen, eine sagte mir heute, "jemand" hätte ihr gesagt, dass ich neuerdings längere Pausen mache.
    Ok, ich gehe mal 5 minuten aufs Klo und bin nicht nach 2 Minuten wieder im Laden.

    Ich bin schwanger, aber nicht krank, ICH WEISS. Wenn es jemanden stört, dass ich nicht 2 Minuten
    sondern 5 Minuten auf dem Klo bin, dann tut mir das leid.
    Ich habe schon gemerkt, dass einige nicht so beigeistert davon sind, dass ich nicht gleich "renne" wie
    sonst. Aber ich bin 40, risikoschwanger und möchte ein gesundes Kind haben, das ist vermutlich meine einzige
    und letzte Chance dazu.

    Diese unterschwelligen Vorwürfe verletzen mich.

    Keine von den Kolleginnen (6 Frauen) war je schwanger, bzw . es ist sehr lange her. Keine von denen weiß, wie ich mich fühle
    und wirklich interessiert ist auch niemand, weil es hier da nur um die Arbeitskraft geht und um alles
    richtig zu machen.

    Ich komme mir blöd vor, wenn ich mir Rechte rausnehme, denn ich habe ja selbst "Schuld" an meiner
    Schwangerschaft, aber ich möchte bitte nicht dafür bestraft werden.
    Ich komme mir ungerecht behandelt vor. Wenn ich mich krank schreiben lassen würde, dann wäre das auch nicht richtig, oder? Dann fehlt ja jemand und es wird auch gemeckert.

    Leider bin ich jemand, der sich alles zu Herzen nimmt und auch schlecht mit Kritik umgehen kann und zudem fallen mir Widerworte immer erst hinterher ein.
    Nachdem ich nun keine Antidepressiva mehr nehme, ist es wieder schlimmer geworden.

    Jetzt habe ich gedacht, ich schreibe einen Brief mit etwa diesem Inhalt und hänge ihn an das schwarze Brett.
    ich weiß echt nicht, wie ich zu meinen Rechten komme. Und ich will ja nicht mehr als mir zusteht. es ist zum Kotzen, ich war nach der Arbeit heute echt am Heulen.

    was meint ihr?
    Danke fürs Lesen, das Aufschreiben war schon ganz gut, vielleicht mache ich das mit dem Brief.

    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  2. #2
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    Ich würde das persönliche, direkte Gespräch suchen und das nicht mit allen Kollegen auf einmal, sondern mit jedem einzeln.

    So kann sich keiner in der Masse verstecken sondern wird dich anhören.

    Dir geht es um Verständnis, nicht wahr? Darum ist es wichtig eben deine Situation anderen verständlich zu machen: dein Alter, deine Situation, deine Ängste, Gedanken und Wünsche und deine Dünnhäutigkeit (schieb es auf deine hormonelle Umstellung, dann fällt es nicht später auf dich zurück).

    Schliesse jedes Gespräch mit der Bitte um Verständnis.

    Vielleicht hat das Verhalten auch andere Hintergründe, wie eine allgemein angespannte Geschäftslage, betriebliche Umstrukturierung usw. Das wird sich aber auch im Gespräch zeigen.

  3. #3
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    Ich würde auf keinen Fall einen offenen Brief schreiben, das mal zu erst.
    Das ist das beste Futter für schlechte Stimmung!

    Und nun, wo genau ist das Problem, das Deine Kolleginnen mit Dir haben?
    Welche "Rechte" nimmst Du Dir denn heraus?

    Ohne mehr zu wissen, ich denke, Du solltest das lockerer sehen. Natürlich musst Du jetzt auf Dich achten, aber eben auch arbeiten.
    Wenn Du dazu in der Lage bist, es aber etwas vorsichtiger angehst bestens. Wenn Du dazu nicht in der Lage bist, dann lass Dich krank schreiben.
    Genau so is' es! Und wenn nicht, dann anders...


  4. #4
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    @Paris
    Für was Einzelgespräche? Dafür entschuldigen, dass man im Prinzip nur seine gesetzlich garantierten Rechte als Schwangere in Anspruch nimmt?

    Das sehe ich anders. 1. muss jeder Betrieb, der mehr als 3 Frauen beschäftigt eh das MuschG aushängen oder auslegen.

    § 18 Auslage des Gesetzes
    (1) In Betrieben und Verwaltungen, in denen regelmäßig mehr als drei Frauen beschäftigt werden, ist ein Abdruck dieses Gesetzes an geeigneter Stelle zur Einsicht auszulegen oder auszuhängen.

    und 2. hat eine Schwangere Anspruch auf vermehrte und notwendige Pausen, denn der AG hat eine Fürsorgepflicht.
    Werdenden und stillenden Müttern ist es zudem arbeitgeberseitig zu ermöglichen, während der Pausen und, wenn es aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist, auch in der Arbeitszeit, einen Ruheraum mit Liegemöglichkeit aufsuchen zu können.

    § 2 MuschG
    Gestaltung des Arbeitsplatzes

    (1) Wer eine werdende oder stillende Mutter beschäftigt, hat bei der Einrichtung und der Unterhaltung des Arbeitsplatzes einschließlich der Maschinen, Werkzeuge und Geräte und bei der Regelung der Beschäftigung die erforderlichen Vorkehrungen und Maßnahmen zum Schutz von Leben und Gesundheit der werdenden oder stillenden Mutter zu treffen.
    (2) Wer eine werdende oder stillende Mutter mit Arbeiten beschäftigt, bei denen sie ständig stehen oder gehen muß, hat für sie eine Sitzgelegenheit zum kurzen Ausruhen bereitzustellen.
    (3) Wer eine werdende oder stillende Mutter mit Arbeiten beschäftigt, bei denen sie ständig sitzen muß, hat ihr Gelegenheit zu kurzen Unterbrechungen ihrer Arbeit zu geben.

    Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beschäftigungsverbote wie etwa Akkordarbeit und viele sonstige Einschränkungen.

    Du musst dich also bei niemanden dafür rechtfertigen, dass Du als Schwangere gewissen körperlichen Einschränkungen unterliegst.
    Eigentlich muss der AG aufgrund seiner Fürsorgepflicht deine Rechte wahren.

    Da würde ich eher das MuschG ausdrucken, im Pausenraum aushängen und die Kollegen einfach um die entsprechende Rücksicht bitten.

    Äh, aber Du arbeitest eigentlich doch bei einem großen Betrieb. Da müsste es doch einen solchen Aushang, Betriebsrat etc. geben.

  5. #5
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    Liebe hibernating,

    Das mit dem Brief würde ich auch nicht machen.
    Wozu? Deine Kolleginnen wissen ja wohl, daß Du schwanger bist und da kann man ein wenig Verständnis erwarten.
    Wenn sie das nicht aufbringen können oder wollen, hilft auch so ein Brief nichts, im Gegenteil, dann geht das Gelabere erst richtig los.

    Lass Dich blos nicht verrückt machen, denk an Dein Baby!

    Ich kenne solche Stutenbissigkeit.
    Bei uns arbeiten an die 20 Frauen und ich habe immer gedacht, ich komme mit allen mehr oder weniger gut aus.
    Nun sind in unserer Abteilung Umstrukturierungen nötig, da geht die Zickerei los.
    Ich bin die Einzige, die Vollzeit arbeitet und deshalb auch ab und an unseren Vorgesetzten vertritt.
    Nun habe ich erfahren, daß mich eine "nette" Kollegin beim Chef angeschwärzt hat, wegen angeblich zu langer Pausen.

    Mir ging es genau so wie Dir, ich bin so enttäuscht und hatte zwei Tage lang Magenschmerzen.
    Da beneide ich die, welche so was kalt lässt.
    Ich besitze auch nicht die Fähigkeit gut mit Kritik umzugehen und mich ohne emotionell zu reagieren, dazu zu äussern.

    Ich habe mit 38 wegen so ner Scheisse ein Baby verloren, was ich zwar nicht beweisen kann, aber damals war ich ziemlich depressiv drauf.
    Ich bin bis jetzt nicht wieder schwanger geworden und ich weiss nicht, ob ich das jezt noch will.

    Ich hab lange überlegt, ob ich das überhaupt schreibe, weil ich Dir keinesfalls Angst machen möchte.
    Du bist risikoschwanger und meiner Meinung nach vollkommen im Recht, wenn Du alles etwas langsamer und vorsichtiger angehst.

    Wenn es nicht anders geht, dann sprich mit Deinem Arzt und lass Dich krankschreiben.

    Halte die Ohren steif, ich wünsche Dir alles Gute!
    Nachts ist es dunkler als draußen.

  6. #6
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    Mit Gesetzen zu wedeln hat ja schon immer das Arbeitsklima und zwischenmenschliche Beziehungen begünstigt.

  7. #7
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    Hi,
    ich würde dir raten, sei selbstbewusst, wedle ruhig mit dem Mutterschutzgesetz. Dafür ist es da, du bist schwanger, das sind besondere Umstände, der AG hat Fürsorgepflicht und die lieben Kollegen müssen das eben schlucken. Wenn du erst in Mutterschutz und Elternzeit bist, bist du überhaupt nicht mehr da, dann muss es ja auch gehen.
    Überlge mal, ein mann wäre schwanger. meinst du, der würde einen gedanken daruf verschwenden, wie er es den Kollegen recht machen kann. Der würde sagen, ich bin schwanger, also kann ich jetzt ein paar Monate nicht mehr so, Punkt.
    Wer sich entschuldigt, klagt sich an. Und du brauchst dich nciht zu entschuldigen. Du tust dein bestes für die Arbeit in Anbetracht der Umstände.
    Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

  8. #8
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    guten morgen, hibernating,

    da ich auch schwanger bin (18ssw), kann ich gut nachvollziehen, dass dir das verhalten deiner kolleginnen zusetzt. ich würde an deiner stelle keineswegs irgendwelche aushänge machen, persönliche gespräche oder entschuldigungen suchen. eine schwangerschaft ist erstens ein natürlicher zustand und sollte eine schöne zeit sein, wofür man sich nicht entschuldigen muss und zweitens, wie bernadette schon schrieb, wer sich entschuldigt, gesteht schuld ein und arbeitet quasi den lästertanten zu.

    bei mir ist es so, dass bisher nur zwei kolleginnen von meiner schwangerschaft wissen (sowie der chef und die personalabteilung natürlich). da mir bekannt ist, dass zumindest drei frauen in unserer abteilung ungewollt kinderlos sind, wollte ich das thema aus rücksicht auf diese kolleginnen nicht unbedingt zellebrieren. meine arbeit ist nicht körperlich anstrengend (insofern benötige ich keiner schutzmaßnahmen) und spätestens in 2-3 wochen wird die schwangerschaft ja nicht zu übersehen sein. am vergangenen mittwoch jedoch hat eine dieser kolleginnen durch einen dummen zufall meinen mutterpaß gesehen. zuerst kam gar keine reaktion und dann - eine halbe stunde später - ging schon das hauen und stechen los, setzte sich auch am donnerstag fort und ich darf wohl auf die entwicklung in den nächsten wochen gespannt sein. plötzlich erfand die kollegin fehler, die aus ihrer sicht _natürlich_ nur von mir kommen können, angeblich vergaß ich ständig irgendwas usw., meine pausenzeiten wurden ihr plötzlich zu lang usw.
    natürlich hat sich tatsächlich NICHTS an meiner arbeitsweise verändert, weil ich eine recht unkomplizierte schwangerschaft habe. aber in solchen situationen zeigt sich doch eben der charakter unserer mitmenschen.

    ich habe mir vorgenommen (und vielleicht hilft dir dieser gedanke ebenfalls), die anschuldigungen nicht aufzugreifen, mich für nichts zu entschuldigen und meine schwangerschaft in der firma nicht zum thema nr. 1 zu machen. es ist ein ganz normaler vorgang, der durch niemanden in frage zu stellen ist. und wenn das doch passiert, dann offenbart es eben, dass die betreffenden kolleginnen selbst evtl. ein problematisches verhältnis zu diesem thema haben, denen wir dann die nötige sensibilität entgegenbringen und aus mitgefühl und pietät kein salz in offene wunden streuen würden.

    die meisten dinge, die uns im leben passieren, haben irgendeinen sinn. und vielleicht können wir uns in dieser situation ein dickes fell aneignen, von dem wir später profitieren werden.

    ich wünsche dir alles gute, die nötige gelassenheit und eine schöne schwangerschaft!

    LG

    musika
    Eleganz ist, wenn Charme durch die hohe Schule
    der Kultur gegangen ist.

  9. #9
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    Original geschrieben von Schnuffi

    Lass Dich blos nicht verrückt machen, denk an Dein Baby!

    Du bist risikoschwanger und meiner Meinung nach vollkommen im Recht, wenn Du alles etwas langsamer und vorsichtiger angehst.

    Wenn es nicht anders geht, dann sprich mit Deinem Arzt und lass Dich krankschreiben.


    Damit ist eigentlich alles gesagt.
    Schau doch mal vorbei


    Mein Sternenkind Matteo, still geboren am 01.12.07 in der 21. SSW - ich werde dich immer lieben

  10. #10
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    Geändert von PhilTheMurmel (25.04.11 um 19:21:12 Uhr)

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