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Thema: Entwicklungsverzögertes Kind im Bekanntenkreis

  1. #1
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    Standard Entwicklungsverzögertes Kind im Bekanntenkreis

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    Hallo,

    wir haben im Bekanntenkreis ein junges Paar mit einem knapp 2jährigen Sohn.

    Der Kleine ist mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen. Es kann nicht operiert werden, er bekommt von Anfang an Medikamente und ist nachts zur Überwachung der Herzfunktion an ein Gerät angeschlossen. Seine Lebenserwartung liegt zwischen 3 und 90 Jahren, er kann also alt mit der Krankheit werden, wenn er auch auf vieles verzichten muss (z.B. kein Sport).

    Seine Krankheit spielt mit Sicherheit eine große Rolle an seiner körperlichen Entwicklung. Aber zu der Sorge wegen seiner Erkrankung machen wir uns - in erster Linie natürlich die Angehörigen - auch noch sehr große Sorgen über die mangelnde Förderung seitens der Eltern.

    Der Junge kann weder Laufen, noch Krabbeln. Er kann nichtmal stehen. Er isst noch immer keine normalen Mahlzeiten, sondern ausschliesslich Gläschen und Fläschchen. Sauber ist er natürlich auch noch nicht. Er spricht noch nicht, sondern blabbert nur. Seine Mutter trägt ihn am Liebsten noch in diesen mobilen Tragesitzen für Babys durch die Gegend oder legt ihn hin.

    Mutter und Vater des Jungen sind beide ziemlich phlegmatische Personen mit unterdurchschnittlichem IQ (sorry, aber es ist wirklich so). Es wird nichtmal versucht, ihn zu fördern, dass er wenigstens anfängt zu Krabbeln und schliesslich zu Laufen. Ihn rumzutragen ist ja auch viel einfacher. Ihm normale Speisen zu geben und ihn langsam an festere Kost zu gewöhnen und selbst mal den Löffel zu halten, daran ist gar nicht zu denken. Und ihn ans Töpfchen heranzuführen ist Ihnen scheinbar auch nicht so angenehm.

    Beide gehen arbeiten, denn ca. 9 Monate nach der Geburt wurde den beiden erst bewusst, dass sie sich ein Kind gar nicht leisten können, wenn nur einer verdient. Aber es wird schon auf ein 2. Kind spekuliert. Erstaunlicherweise arbeiten beide in einem Pflegeberuf (Altersheim). D.h. der Junge ist, wenn beide gleichzeitig arbeiten müssen, bei der Großmutter (die seit vielen vielen Jahren unter dem Messie-Syndrom leidet).

    Wenn man die Mutter frägt, was der Kinderarzt zu der Entwicklung des Kleinen sagt, reagiert sie gereizt und erzählt kein Wort, auch nicht zu nahestehenden Angehörigen.

    Mit jedem Monat, der ohne erkennbare Fortschritte vergeht, machen wir uns mehr Sorgen um den Kleinen. Er hat ja eh schon ein Handicap, durch die Krankheit, aber gerade deswegen sollte er doch die bestmögliche Förderung bekommen.

    Was können wir tun? Wir möchten nicht tatenlos zusehen, wenn der ohnehin schlechte Start ins Leben noch durch mangelnde elterliche Förderung verschlimmert wird.

    LG
    Maureen
    "Was ich morgen kann besorgen, hat auch Zeit bis übermorgen!"

  2. #2
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    Ich denke, daß du da gar nichts machen kannst, solange die Eltern für das Kind sorgen und kein Grund zum Entzug des Sorgerechts vorliegt.

  3. #3
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    naja. also durch tragen oder hinlegen kann man laufen lernen nicht verhindern. aber wenn das kind eine spezielle förderung braucht (das wird der kinderarzt sicherlich anordnen!),dann ist das so...."normalerweise" laufen kinder spätestens so mit ca 1,5 jahren.

    töpfchentraining macht heute kaum einer mehr,weils quatsch ist. hat was mit körperlicher reife zu tun. ich kenne keinen 2 jährigen,der sauber und trocken ist. das kommt meist zw. 3-4 jahren bei jungs...ohne training. (und mit auch,außer,dass die rückfall- und verweigerunsrate höher ist ...)

    ansonsten kann ich mir nicht vorstellen,dass sie die teuren gläschen aus spaß kaufen wenn der junge eh probleme hat,dann vielleicht auch mit der wahrnehmung,kauen,stücke im mund etc. kann man so aus der ferne doch gar nicht beurteilen.
    dass 2 jährige noch öfter milch trinken (ob aus flasche oder becher),ist völlig normal.

    ich könnte mir aber denken,dass bei einer mutter mit einem "verzögerten" oder sonstwie zurückgebliebenem kind es nicht sehr gut ankommt,wenn menschen, die vielleicht selber noch nichtmal kinder haben,geschweige denn ahnung von der "krankheit" etc. und die außen vor sind,sich einmischen. im endeffekt könnt ihr ja nichts tun,außer eure hilfe anbieten,wenn ihr merkt,dass sie überfordert sind.
    es sei denn natürlich,es würde vernachlässigung oder sonstwas vorliegen,dann müsstet ihr einschreiten....

    ein kind,was übrigens nicht laufen kann,kann man ja entweder nur tragen oder im kiwa schieben,also was bleibt ihnen anderes übrig?? eine verwandte von meinem mann hat erst mit 3 jahren laufen gelernt,also so richtig,sie hatte auch irgendeine "verzögerung".....


    glg

  4. #4
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    Maureen hast du Kinder? Ich tippe auf "nein"...

    Du sprichst von "Bekannten", also nicht mal Freunde, und die sollen dir Auskunft geben über ihren Sohn? Würde ich auch nicht machen... Es ist wahnsinnig schwer ein Kind zu haben dass krank ist, und das kann definitiv nur wer nachvollziehen der in einer ähnlichen Situation mit seinem Kind war. Wir hatten eine ähnliche Geschichte und ich wollte noch nicht mal mit meinen engsten Freunden darüber sprechen! Also bitte lass die Eltern in Frieden. Und wenn sie ihr Kind herumtragen ist das wunderbar, etwas besseres können sie diesem Kind wahrscheinlich gar nicht bieten als ihre Nähe! Das hat doch nichts damit zu tun dass man es sich "leicht" macht.

    Töpfchen-Training, Sprech-Training, etc... das war vielleicht früher mal. Jedes Kind lernt individuell schnell oder langsam. Sprachtraining durch eine Logopädin gibt es in diesem Alter verständlicherweise nicht.

    Und wie deine Meldung bezgl. des IQ der Eltern zu verstehen ist weiß ich nicht, scheinbar dürften solche Menschen deiner Meinung nach am besten gar keine Kinder kriegen...

  5. #5
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    Ein Anruf beim Jugendamt? Vielleicht sind die Eltern überfordert und würden niemals um Hilfe bitten. Wenn dann die Hilfe einmal vor der Tür steht, ist der Anfang gemacht.

    Das Jugendamt als übergeordnete Autorität kann vielleicht den Druck ausüben, den es braucht, damit die Eltern aus dem Quark kommen.

    LG,
    kikifatz
    "Kann es sein, dass hier Weibsvolk anwesend ist?!" ----- Monty Python

  6. #6
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    da beide eltern ja berufstätig sind, muss das kind ja auch noch von anderen personen betreut werden. die ganze "Schuld" kann also nicht auf die angeblich minderbemittelten eltern geschoben werden.

  7. #7
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    Ich habe beruflich mit solchen Fällen zu tun. Normalerweise würde der Kinderarzt (gehen sie regelmäßig zu den Vorsorgen?) natürlich merken, wenn die Entwicklung verzögert verläuft und Frühförderung für das Kind veranlassen. Allerdings ist da auch die Mithilfe der Eltern gefordert, das heißt, Amtswege gehen - viele tun das leider nicht.
    Du könntest dich höchstens im Netz über Frühförderung informieren (.z.B. auf www.wiki.de, unter Frühförderung) und ihr in einem Gespräch davon erzählen, sie fragen, was sie davon hält. Viel mehr geht leider nicht von außen.
    Anouk hat mit ihren Ausführungen allerdings auch nicht unrecht, Töpfchentraining usw. ist zu früh.
    Mich steckt man nicht in eine Schublade....ich gehöre in ein Schmuckkästchen

  8. #8
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    Erstmal: nein, ich habe keine Kinder.

    Aber ich kann von dem was ich weiss, gesehen und erzählt bekommen habe, sagen, dass vieles nicht ungewöhnlich ist.

    Menschen wachsen nicht nach Norm, d.h. jeder lernt anders an zu laufen, zu sprechen und Töpfchen gehen fängt wirklich erst jenseits 3 oder an.

    Was ich vom Spracherwerb jedenfalls weiss und gelernt habe: jeder Mensch spricht anders. Jungs sind imho sowieso viel sprachfauler, mein Freund der wahrlich nicht dumm ist, sprach erst jenseits des dritten Geburtstages und auch bis heute redet er nicht besonders. Ich kriege kaum den Mund zu und das seit ich etwa 12 Monate alt war.

    Und wegen dem kaum vorhanden Bewegungsdrang: das Kind ist krank und das kein Hinweis dafür sein, dass er sich kaum bewegt und vllt auch nicht will.

    Genauso sein Essverhalten, Kinder sind da manchmal sehr eigen und offensichtlich bekommt er doch regelmäßig etwas zu essen.

    Es ist richtig manchmal über eine Situation zu überdenken und auch sich als Aussenstehender Gedanken zu machen. Du erhebst aber schon Vorwürfe und das ist nicht nett.
    Und auch wenn die Oma eine Messie ist: sie kann trotzdem eine liebe Oma sein. Bei meiner Oma war es auch nicht steril sauber. Offensichtlich wird das Kind medizinisch betreuut und da würde ich mich erstmal darauf verlassen, dass dort auch jemand ein Auge auf ihn wirft.

  9. #9
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    Woher weißt du denn, dass der Kleine keine Förderung erhält und ob die Eltern nicht vielleicht zur Krankengymnastik oder ähnlichem gehen, wenn die Mutter keine Auskunft darüber gibt?
    Dass sie sich nicht darüber unterhalten möchte, kann ich 100 % nachvolllziehen, geht mir mit meinen Kindern auch so bei gewissen Verwandten! Ich war mit meinem Sohn im Babyalter auch zur Krankengymnastik und habe es bei ONkeln und Tanten nicht publik gemacht, weil ich weiß, dass das Kind dies in 20 Jahren noch aufs Brot geschmiert bekäme.

    Für mich klingt deine Beschreibung so, als würde man sich gut um den Jungen kümmern. Wie schon gesagt wurde, gibt es für ein Kind nichts Schöneres, und nichts, was mehr Geborgenheit vermittelt, als getragen zu werden. Für mich klingt es so, als wäre er einfach noch nicht so weit, z.B. mit dem Löffel zu essen oder am Familientisch mitzuessen. Nämlich ein Kind, das Interesse an derlei Dingen hat, kann man kaum davon abhalten, mit Besteck zu hantieren, oder feste Kost zu probieren.

    Ich finde, du solltest gar nichts tun. Die Eltern beim Jugendamt anzuschwärzen, fände ich schlimm. Du hast keinerlei Anhaltspunkte, dass es dem Kind an etwas mangelt, könntest den Eltern aber sicher große Probleme durch das "Anschwärzen" bescheren.
    Träumerei ist Zauberei des Geistes.
    (Lord Byron)

  10. #10
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    Noch ein kleiner Nachtrag, da mich das Thema nicht loslässt: Wenn das Kind nachts an einer Überwachungsmaschine angeschlossen ist, ist dies doch nur durch engmaschige ärztliche Betreuung und Kontrolle möglich. Dann kann man den Eltern doch nichts vorwerfen.
    Träumerei ist Zauberei des Geistes.
    (Lord Byron)

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