Hi,
einige erinnern sich vielleicht, dass ich letzte Jahr unter dem gleichen Titel einen Thread gestartet hatt - ich weiß leider nicht, wie man den hier reinlinkt.
So, nach diversen Briefen von Anwälten ereignete sich am Samstag folgendes:

Am Sa Abend um 19:30 klingelt es an der Tür. Der Gerichtsbote überreicht uns eine 25-seiteige Anklageschrift von unserer lieben Frau Nachbarin. Verklagt werden die Vermieter, der Makler/Hauswart und wir. Wir wg. unerträglichen Lärms aus unserer Wohnung, der bereits zu Innenohrstörungen bei ihr geführt haben soll und Beleidigung. Schadensersatzforderung 250.000 Euro.
Alles klar.
Zum Beweis besitzt Frau Nachbarin angeblich ein geeichtes Messgerät, mit dem sich eindeutig feststellen lässt, dass der Lärm aus unserer Wohnung kommt. Zudem ist ein 12-Seitiges Lärmprotokoll beigefügt, handschriftlich geführt, in dem seit Sept 2007 für jeden Tag Dezibel-Angaben in ihren 3 Zimmern aufgeführt sind, die sie gemessen haben will. Und zwar im letzten Jahr jeden Tag so von 22:00 Uhr bis 1:00 Uhr/2 Uhr nachts Musik und Kronleuchterwackeln, weil wir auch Hüpfen und Stampfen, an einem tag (einem Mittwoch im November) sogar die ganze Nacht bis 6 Uhr früh. Aha.
Noch toller sind die Protokolle von diesem Jahr. Da wechseln wir nämlich von Musik auf „hohe und tiefe Frequenzen“ (was immer das heißt) und machen „ununterbrochen“ die ganze Nacht durch. Dh wir beginnen um 18 Uhr und das geht bis am nächsten Tag um 7Uhr /8:30 - durchgehend. Die erreichten Dezibel betragen bis zu 99 DB. Zum Vergleich: Ein voll aufgedrehtes Motorrad erreicht laut Fahrzeugschein 94 DB. Wow.
Natürlich war nie die Polizei da, und kein anderer Nachbar hat das jemals bemerkt. 99 DB über Wochen die ganze Nacht. Das hört man ja 10 Häuser weiter.
Und das alles während ich noch dazu schwanger bin und regelmäßig morgens um 8:30 in der Arbeit erscheine. Auch in zeiten, wo ich auf Dienstreise war etc. Respekt.
In den Protokollen finden sich auch Anmerkungen darüber, an welchen Tagen der Säugling neben ihr geweint hat und ich denke, das wird die Familie auch interessieren. Da gehen wir diese Woche gleich mal hin und zeigen denen das.
Mein Freund und ich haben sie angeblich zudem zu verschiedenen Gelegenheiten als "Berserkerin, Drecksschlampe und Hure" beschimpft. Aha.
Ja, das ist natürlich sehr geil.
Jetzt haben wir also einen Prozess am Hals, Gerichtstermin 11.07. Ich finde es einfach eine Frechheit, dass man wg. so einem absurden Schmarrn jetzt vor Gericht gezerrt wird, 25 Seiten Schwachsinn lesen muss und sich auch noch rechtfertigen. Das kanns ja wohl nicht sein.
Jetzt muss ich mich tatsächlich mit dem Rechtsanwalt hinsetzen und zu dem Unsinn Stellung nehmen. Das ist doch alles irreal.
Außerdem soll ich mcih eigentlich schonen und nicht aufregen