Ich als Leseratte und Bibliophile sammele Bücher, seit ich lesen konnte, und so hat sich einiges bei mir angesammelt. Ich rede auch gerne mit Leuten über Bücher und tausche Buchempfehlungen aus. Für mich ist es selbstverständlich, Bücher in meiner Wohnung zu haben und sie so aufzustellen, dass ich auf meine Lieblingsbücher schnell zugreifen kann und auch Besucher in meinen Regalen stöbern können. Ein Teil meiner Bücher fristet aber notgedrungen auch ein Schattendasein in geschlossenen Schränken oder in Umzugskartons im Keller, leider, leider.

Nun bin ich auf Wohnungssuche, und beim Betrachten von Fotos auf Immobilienseiten im Internet und bei Besichtigungen von Wohnungen fällt mir auf, wie sparsam heute möbliert wird. Klar, ich bevorzuge auch eine luftige Aufstellung von Möbeln gegenüber einer messiehaften Anhäufung von allem möglichen, aber die Leute haben heute keine Bücherregale mehr! Wie kann man nur wohnen ohne Bücher? Vor zwanzig Jahren hat man doch noch empfunden, dass eine Wohnung ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele sei.

Wird heute nicht mehr so viel gelesen? Oder wird jedes Buch heute nach dem Lesen verschenkt, weggeworfen oder verkauft/getauscht? Entwickelt niemand mehr enge Gefühle zu gelesenen Büchern, so dass man sie aufbewahren und präsentieren will?

Wie haltet Ihr das?