Wenn der job krank macht

[Maja]

Eigentlich liebe ich meinen Job, nur in der letzten Zeit .... Intrigen und gezicke, Machtkämpfe etc. innerhalb der Abteilungsleitung nach unten (wir haben sehr flache Hierarchien, was eigentlich nie ein Problem war) haben sich in letzte Zeit so gehäuft .... ich weiß ehrlich gesagt langsam nicht mehr weiter und bin ziemlich fertig. Ich will mir keinen neuen Job suchen müssen, ich finde mein Team klasse, die Arbeit selbst macht spaß, nur das drumrum. Wenn man weiß das der Vorgesetzte nicht mehr hinter einem steht ... es laufen so viele Sachen ab die einen nur anwidern und anekeln.

Gut, vielleicht ich bin auch sensibel und etwas harmoniebedürftig, was aber in meinem Job eher von Vorteil war.

Meine Bewerbungsunterlagen sind fertig und da in meinem Bereich fast ausschließlich alle Bewerbungen per E-mail laufen ist das alles auch kein Problem, einfach mal einen Rundumschlag machen ... nur irgendwie schiebe ich das vor mir her. Mein Freund meint auch das es keinen Sinn macht wenn mich mein Job fertig macht und ich machen soll das ich da weg komme, nur warum hadere ich mit mir?

Ich heule ständig zuhause wenn es um den Job geht, ich schlafe schlecht, mein Magen rebelliert, meine Haut wird rot und juckt wenn ich mich darüber aufrege und trotzdem ... das ist wie eine Beziehung bei der man weiß das sie einem nicht gut tut und sich nicht trennen kann. Ich denke ständig, vielleicht ist das nur eine Phase...

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich von euch will, vielleicht die gleichen Worte ihr die schreiben würdet wenn es hier um eine Mann-Frau-Beziehung gehen würde: Verlass den Idioten. Oder...

[Jessie]

hallo Maja,

wie lange geht das denn schon mit den Intrigen und Machtkämpfen? Denn für mich hört sich das nicht nach nur einer Phase an...

Wenn dein Körper schon auf die Situation reagiert, finde ich, ist es an der Zeit etwas zu unternehmen. Kein Job ist es wert dass man seine Gesundheit riskiert. Du kannst dich ja bei anderen Stellen bewerben und sie dir mal ansehen. Kann ja sein dass du eine Stell findest die dir super gefällt und besseres Arbeitsklima herrscht.

lg

[frl-v-boedefeld]

Liebe Maja,

ich kann deine Gedanken sehr, sehr gut verstehen - kenn es nur zu gut, dass man in solchen Phasen (ja, bei uns geht sowas auch immer wieder vorbei), nur noch wegwünscht.

Im Moment ist es bei uns auch wieder schwierig, meine Bewerbungsunterlagen sind ebenfalls fertig und müssten nur abgeschickt werden. Ich tu es aber nicht, weil ich 8 Jahre da bin, an der Firma und meinem Team hänge. Ich habe viele Freiheiten, die ich mir woanders erst wieder erarbeiten müsste ... dafür wären sicherlich andere Sachen in einer neuen Firma besser ...

Wenn dein Job dich allerdings bereits körperlich beeinträchtigt, solltest du etwas unternehmen. Würde vielleicht ein offenes Gespräch mit Team und/oder Vorgesetzten bei euch was bringen? Wäre ein längerer Urlaub, bei dem du wieder auftanken und dir ein dickeres Fell anschaffen kannst, machbar? Vielleicht muss es ja nicht direkt die Kündigung sein, vielleicht gibt es noch andere Wege, die du vorher ausprobieren kannst?

LG und viel Kraft
Mona

[hibernating]

Bewirb dich woanders und teste deine Chancen!

Meine Freundin hadert auch herum und meint : better the devil you know, aber wenn es sich nicht absehbar bessert, warum willst du da bleiben? Oder ist es schwierig in deinem Job zu wechseln?

Versucht habe ich es diverse Male, habe nicht sooo die Möglichkeiten, da keine kaufmännische Ausbildung (kann mich immer noch in den A...beißen) .
Ich schiebe definitiv meine Krankheitsgeschichte seit 2002 auf meine Arbeit, und das ist nicht der Sinn der Sache, dass man von der Arbeit krank wird.
Jetzt bin ich schwanger und werde mir in der Elternzeit etwas besseres suchen (und auch mit Glück finden)

[Maja]

Original geschrieben von hibernating
warum willst du da bleiben? Oder ist es schwierig in deinem Job zu wechseln?

Das Team ist wirklich cool und manchmal macht es ja schon spaß Ich bin auch erst 1,5 Jahre da und schon wieder wechseln?
Ich denke nicht das es so schwer ist, Frankfurt ist ja doch recht groß.

@ Jessie: Wenn ich recht überlege fing es vor einem Jahr an, als auch die GL gewechselt hat. Es sind ein paar gegangen, ein paar neue dazu. Irgendwie fing es ganz langsam an.

@ Mona: Ein offenes Gespräch hatte ich schon mit meiner einen Chefin, ging eigentlich um etwas anderes aber man kam auf einige Punkte zu sprechen. Sie wollte mir dabei unterstellen ich würde Politik betreiben. Tue ich nicht!!! Ich bin zwar im Moment etwas zurück gezogen, d.h. auch in der Mittagspause bin ich dann mal mit ´ner Arbeitskollegin was essen und nicht in einer großen Gruppe, weil ich einfach um Moment das nicht möchte, ständig über Job reden blabla. Und ich nannte dann schon die Punkte die mich nicht glücklich machen... Naja, das end vom Lied war das sie 2 Tage mich mit misachtung straffte. Was recht erholsam war.

[Jessie]

Hm ein Jahr ist aber schon eine lange Zeit.
Und mit offenen Gesprächen scheinst du leider auch nicht wirklich weiter zu kommen.
Wenn du wirklich nicht wechseln willst, finde ich wäre ein langer Urlaub eine gute Idee, damit du mal abschalten kannst.

Ich drücke dir die Daumen dass es doch nur eine Phase ist und die schnell vorrüber ist!

lg