Nachdem ich gerade schon angefangen hab, mich auszukotzen, möchte ich jetzt hier weitermachen
ich freue mich ja immer über vielfältige Meinungen und Erfahrungswerte. für mich auch ein bisschen einfacher hier, da ja keiner die Familie kennt

Wie weit muss man für die Familie des Freundes da sein/akzeptieren/tolerieren?
ich versuche, das ganze mal etwas zu strukturieren

Hintergrund: türkische Großfamilie.
Nervfaktoren:
a) sehr fordernd
Beispiele: mein Freund wird dauernd gebeten, dies und das zu tun (hier ne Homepage erstellen, da Fotos machen, hier mal einen Preis recherchieren, sich um dies und jenes kümmern)
Er tut immer alles, obwohl an Gegenleistungen irgendwie kaum was kommt. Immer nur Forderungen und Vorwürfe, man würde sich nicht genug um die Familie kümmern.
Die älteste Schwester wirft mir dauernd vor, ich würde ja nie kommen außer an den Feiertagen
Aber warum soll ich mich dauernd mit denen treffen, wenn es wirklich null Gemeinsamkeiten gibt?? da gibt es keine Gesprächsthemen, keinerlei gemeinsame Interessen...
warum sollte ich mich so viel mit Leuten abgeben, mit denen mich eigentlich nicht wirklich etwas verbindet und dafür meine Freunde und Familie vernachlässigen müssen, was zwangsläufig so wäre, denn ich bin keine Hausfrau, sondern hab eine stramme Arbeitswoche mit mindestens 45 h.

b) dauernd krank.
Von Borderline bis Alkoholismus, extreme Fettleibigkeit und daraus resultierende Herzprobleme, da ist alles vertreten.
Ich höre schon Aufschreie, da kann ja keiner was dafür... absolut richtig.
ABER: wenn ich mit Borderline oder Alkoholismus mich jeder Therapie verschließe und tue, als ob alles in Ordnung wäre
wenn ich mit 70 kg aufwärts ÜBERgewicht und Herz- sowie sonstigen gesundheitlichen Problemen nichts, aber auch gar nichts an meinem Leben ändere, weiterhin superfett esse und mich null bewege, geht mir ehrlich gesagt auch ein wenig das Verständnis flöten.
Dazu kommt noch, dass aus jeder Mücke ein Elefant gemacht wird. Bei jeder neuen Erkrankung wird das schlimmstmögliche angenommen, die Familie verfällt in Panik, der Job meines Freundes ist dann wieder alle zu beruhigen.
Das zerrt auch an seinen Nerven. Und mich macht es fertig, wenn ich sehe, wie er sich für die Familie den A.. aufreißt.

Heute Abend muss ich wieder ins KH, die Mama ist gerade in Kur (wobei ich sie noch am meistens mag, sie ist eine sehr liebe Frau ) und sie kann einfach nicht alleine sein.
Es ist normal, dass bei insgesamt 7 Wochen KH- und Kuraufenthalt jeder bitteschön jeden Tag kommen sollte. Ich tu das nicht, ich hab die Zeit und Nerven einfach nicht, jeden Tag da hin zu gehen. Und es müssen doch auch nicht jeden Tag 10 Leute zu Besuch sein?
Anscheinend kann sich keiner in der Familie alleine beschäftigen, wohingegen ich oft und gerne auch mal alleine bin und bei meinem stressigen Job auch mal Ruhe und Zeit für mich brauche.
und danach wird wahrscheinlich der/die nächste wieder in den Krankenstand gehen.

Jesses... das ist lang geworden, aber das musste mal raus.
Bei aller Toleranz, es ist nicht immer einfach

wie ist das bei euch so? Familie über alles?
mich zermürbt das alles gerade etwas, obwohl mein Freund eindeutig "schlimmer" betroffen ist. Aber da ist mit ihm nicht zu reden.