Isis, jeder kann seine Kinder erziehen, wie er möchte. Und das wird auch nicht abfällig bewertet. Nur muss man nicht glauben, dass das eigene Konzept nicht das einzig Wahre ist. Man muss wählen können und den anderen auch ihre Wahl zubilligen.
Auch bin ich der Meinung, dass es mittlerweile ein Zwischending geben muss zwischen Rabenmutter (emotionaler Kälte, die das Leben ihrer Kinder verhunzt) und Glucke (die ihr eigenes Leben verhunzt).
Und in meinem Bekanntenkreis ist es oft auch so: Da arbeiten die Väter oder Mütter im "Home Office", und da sollten die Kinder nicht stören. So ist das. So verdienen die Leute ihr Geld. Ob sie nun im Büro sind oder zu Hause, arbeiten müssen sie. Leider wird es auch oft so angesehen, dass, wenn ein Arbeitnehmer zu Hause ist, er quasi frei hat. Hat er nicht. Er arbeitet, konzentriert, nur eben von zu Hause aus.
In dem unglaublichen Fall hier kommt die Mutter nun früher nach Hause und geht in ihr Büro, um weiter ihren Forschungen nachzugehen. Und bezahlt den Sitter weiter, der dafür doch bitte seine Arbeit tun soll. Sie forscht, der Sitter bekommt Geld und muss eben weiter arbeiten, die Kinder sind aufgehoben, beaufsichtigt.
Und was ist, wenn der Sitter weg ist? Dann hat die Mutter Zeit für die Kinder. Wie auch der Vater wohl (was ich hoffen möchte und auch nur eine Vermutung ist wie die emotionale Verwahrlosung der Kinder). Vielleicht wissen die Kinder auch, dass sie sich auf die Eltern verlassen können, WENN etwas ist. Wichtig zu wissen für die Kinder.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)