Langzeiterkrankung, evtl. Frührente etc. - Kennt sich jemand aus?

[Flake]

Guten Morgen zusammen,

ich arbeite in einer recht großen Firma und habe eine Kollegin, die ich bei Abwesenheit vertreten muss und umgekehrt. Diese Kollegin (sie ist 45) zeichnet sich vor allem durch häufige Abwesenheiten aus und zwar schon immer (ich bin jetzt seit knapp 10 Jahren hier und davor war´s wohl genauso).

Jetzt ist sie seit Ende April krank und zwar wg. psychischer Probleme. Sie war dann Mitte Juli mal für knapp 2 Wochen da, pro Tag 4 Stunden, eigentlich zur Wiedereingliederung (sollte sich dann auf 6 Stunden und dann zu normaler Arbeitszeit steigern). Das hat sie aber wohl nicht gepackt, ihr wurde alles zuviel und jetzt ist sie weiter krank.

Ich (und meine Kollgen ebenso) habe, ehrlich gesagt, nicht viel Hoffnung, dass sie dieses Jahr noch mal kommt bzw. befürchte sogar, dass sie evtl. in Frührente gehen will bzw. in die Berufsunfähigkeit. Unser Bereich wird nämlich bis 2012 geschlossen und ich denke, dass sie sehr schlechte Chancen auf eine neue Stelle intern hat, zumindest mit der jetzigen Bezahlung, und sich dann auch schnell überfordert fühlen würde, wenn sie sich in einen neuen Job einarbeiten müsste.

Jetzt meine Frage: würde das so einfach gehen? Und nach welcher Zeit?
Wann müsste sie nähere Auskunft geben, wie es mit ihrer Krankheit weitergeht (zur Zeit wird sie immer im 2-3-Wochen-Rhythmus krank geschrieben)?
Und weiß jemand, ab wann ein Teil ihres Urlaubs verfällt oder ob das überhaupt geschieht?

Oder ist das alles von Firma zu Firma komplett verschieden?

Mir geht es in erster Linie darum, dass eine Vertretungsregelung gefunden werden müsste, da ich zur Zeit nie längere Zeit am Stück Urlaub machen kann, da ich zu bestimmten Terminen im Monat irgendwelche Buchungen machen muss.

Sorry, ist jetzt doch etwas lang geworden.

Viele Grüße
Flake

[Ilmarie]

Also bevor sie in Frührente geht oder auf Berufsunfähigkeit "plädiert" wird ihr Versicherer wohl erstmal versuchen sie in eine Reha-Maßnahme zu stecken, gerade wenn es bei ihr um psychische Probleme geht.
Ändert für Dich und die Arbeitsbelastung natürlich nichts.
Ich würde an Deiner Stelle das offene Gespräch mit Deinem Chef suchen, in dem erörtert wird, wie die zukünftige Arbeitsbelastung für Dich ausfallen soll.

[Gela]

hallo frika,

über diese kollegin hast du schon mal geschrieben, oder?

ich würde an deiner stelle auch ganz ernsthaft mit deinem vorgesetzten sprechen. die situation hat sich ja anscheinend nie gebessert, so wie es aussieht eher verschlimmert! das müsste auch deinem vorgesetzten inzwischen klar sein.

oder hast du schon?

[Flake]

Guten Morgen,

ich bin zwar Flake , aber ja, ich habe schon mal über diese Kollegin geschrieben.

Ich hätte eben gern zuerst ungefähr gewusst, wann sie sich melden müsste etc.
Mein Chef ist nämlich einer, der von solchen Dingen keine große Ahnung hat und so etwas dann auch gern mal runterspielt.

Aber so, wie es aussieht, werde ich ihn wohl doch mal ansprechen müssen.

Danke euch.

[Biene79]

Hi Flake,

das ist nicht schön für Dich, wenn man jemanden vertreten muß der ständig krank ist.

So ich hoffe ich erzähle nichts falsches, aber ich glaube in Frührente zu gehen muß mit dem Arbeitgeber geklärt werden und die Berufsunfähigkeit hat Restriktionen. Soweit ich weiß muß für eine BU-Rente eine feste Diagnose da sein. Also wenn Sie immer wegen der gleichen Krankheit krankgeschrieben wird dann geht das theoretisch. Wenn es aber unterschiedliche Gründe sind oder wenn es keine feste Diagnose gibt, dann ist meines Wissen keine BU drin. Zumindestens kenn ich das so.

Feste Diagnose ist ja eh bei psychosomatischen Erkrankungen schwierig. Eine Kur sollte sie doch an sich schon gehabt haben, wenn das schon seit Jahren so geht....

Wenn es eine feste Diagnose gibt, dann muß man glaube ich einen Antrag stellen und dann geht das den Behördengang.....

VG Biene

[Flake]

@Biene:
danke erst mal.
Sie ist ja immer wegen verschiedener Dinge krank geschrieben, nur jetzt eben schon seit 4 Monaten wegen der selben Sache.
Vor 2 Jahren war sie schon mal wg. einer psychischen Sache 6 Wochen krank und dann auch noch mal 6 Wochen in Kur.

[Exuser3]

Ich finde ob ihr Urlaub überhaupt verfällt und ob sie Auskunft geben muss sind im Prinzip Themen, die Dich jetzt primär gar nichts angehen. Das sind Sachen die Dein Chef regeln muss. Grundsätzlich ist Deine Kollegin meines Wissens nach nicht verpflichtet den Arbeitgeber über Details ihrer Krankheit zu unterrichten. Die Krankenkasse wird sie irgendwann zur vertrauensärztlichen Untersuchung schicken. Alles andere regeln und wie gesagt Diagnosen gehören zur ärztlichen Schweigepflicht.
Auch wenn Dein Chef keine Ahnung hat, so seh ich ihn in der Verpflichtung sich die "Ahnung" mal langsam zu suchen. Langfristig muss eine Lösung gefunden werden, wie die Arbeitsbelastung verteilt wird die durch die Krankheit Deiner Kollegin entsteht.
Da, so denke ich, hilft nur das Gespräch mit dem Chef. Macht ihm ggf. Vorschläge wenn das Sinn macht, ansonsten soll er sich um die Lösung des Problems kümmern.

Die permanente Krankheit einer Kollegin ist immer eine Belastung. Ich seh allerdings einige Aspekte doch als ihre Privatsache und wie schon geschrieben, Diagnosen würde ich persönlich auch nicht öffentlich machen. Sonst würde diese ja auch auf der Krankmeldung stehen.

VG
Sun

[Flake]

Die permanente Krankheit einer Kollegin ist immer eine Belastung. Ich seh allerdings einige Aspekte doch als ihre Privatsache und wie schon geschrieben, Diagnosen würde ich persönlich auch nicht öffentlich machen. Sonst würde diese ja auch auf der Krankmeldung stehen.

Na ja, nur dass ich eben seit 4 Monaten die doppelte Arbeit mache, meinen Urlaub nach gewissen Zeiten regeln muss, etc. Ich denke, da ist sie schon in der Pflicht, mal weiterzugeben, wie das weiterlaufen soll.
Sie weiß ja schließlich auch, dass Vertretungsregelungen oder ein Ersatz für sie zur Zeit schwer zu bekommen sind, eben weil unser Bereich in naher Zukunft geschlossen wird.

Und natürlich sind Dinge wie Streichung des Urlaubs etc. nicht an erster Stelle wichtig für mich, aber es interessiert mich halt schon. Schließlich bin ich am Ende wieder die Blöde, wenn sie dann wieder da ist und erst mal 6 Wochen Urlaub macht!

[Exuser3]

Wieso ist sie in der Pflicht vorherzusagen wie ihre Krankheit verläuft?
Sorry, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Kannst Du vorhersagen, je nach Krankheit die Du hast, wie diese verläuft? Es geht doch hier nicht um eine fette Erkältung bei der klar ist, nach x Tagen wird es besser und die Arbeitsfähigkeit ist hergestellt.

Natürlich ist die Mehrbelastung besch....en. Aber da seh ich Deinen Chef in der Pflicht, dafür zu sorgen daß die Arbeit dementsprechend verteilt wird. Und wenn er in den sauren Apfel beisst und ein Aushilfe einstellt, die Euch etwas Arbeit abnimmt.
Aber ist natürlich einfacher einer Angestellten dann den schwarzen Peter zuzuschieben, anstatt sich mal zu kümmern.

Ich seh sie da weiterhin nicht in der Pflicht! Ich kenn die Situation selber. Ich war seit Jahresanfang längere Zeit krank und konnte da auch nicht vorhersagen wie sich meine Krankheit entwickelt. Es war keine psychische Geschichte. Nach einiger Zeit ging es mir mal für einen Tag besser fast sogar gut im Vergleich zu den Vorwochen. Am nächsten Tag ging es mir noch schlechter als zu Beginn der Krankheit. Wie bitte soll ich da eine Aussage machen wie es weitergeht, wenn das selbst noch nicht mal mein behandelnder Arzt voraussagen konnte????
Weißt Du wie es bei Deiner Kollegin aussieht?

[Flake]

Na ja, ich denke, sie könnte zumindest mal mit ihrem Arzt sprechen und sagen, ob in den nächsten Monaten mit ihr zu rechnen ist o.ä. Aber sie sagt ja GAR NICHTS.

Und mein Chef kann nicht einfach eine Aushilfe einstellen, so gern er das auch wollte!

Du magst da eine andere Meinung dazu haben, ich habe meine und sehe da eben schon sie auch ein bisschen in der Pflicht. Gerade weil sie ja weiß, wie es hier zur Zeit läuft.