Vom Regen in die Traufe oder so Mir fällt nichts mehr dazu ein.
Beck tritt als Parteichef zurück. Das hat gerade der Spiegel bekanntgegeben.
Der Kanzlerkandidat der SPD wird Frank-Walter Steinmeier werden.
Als neuer Parteichef ist Franz Müntefering im Gespräch.
Meine Güte, das ging schnell! Ich hätte gedacht, dass Beck und Steinmeier wenigstens ihre zeitlichen Vorgaben einhalten. Ich glaube allerdings, dass Steinmeier der bessere Kanzlerkandidat als Beck ist (bzw: Momentan braucht sich die SPD über Kanzlerkandidaten noch nicht wirklich den Kopf zu zerbrechen, ihre Chancen, an die Macht zu kommen, sind sehr sehr gering).
Und was ich sehr bestürzend finde: Kaum betritt Müntefering wieder nach selbstgewählter Klausur die politische Bühne, schon rufen alle seinen Namen. Muss das wirklich sein? Wo ist das in der Wirtschaft so? Wenn jemand seinen Rückzug vom aktiven Arbeitsleben verkündet, dann ist das idR endgültig. "Münte" betritt die Bühne und alle jubeln und kehren Beck den Rücken.
Ich bin beileibe keine Beck-Anhängerin und begrüße FW Steinmeier als Gewinner der K-Frage. Aber diese schnellen Entwickungen, auch und gerade mit Müntefering, heiße ich nicht gut.
Vielleicht oder bestimmt soll in der Partei durch die schnellen Entscheidungen nun Ruhe einkehren. Aber dieses schnelle Bäumchen-wechsel-dich-Spiel tut ihr nicht wirklich gut. Ist aber nur meine Meinung.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Vom Regen in die Traufe oder so Mir fällt nichts mehr dazu ein.
ich begrüße im prinzip den rücktritt von beck, nicht weil ich ihn so schlimm finde sondern weil es meiner meinung nach nicht mehr da standing in der partei hat, dass er sie alle auf eine linie bringen kann...
steinmeier ist ok.
müntefering kommt glaub ich wieder, der kann nicht ohne aber ich denke er wird keine supergroße rolle mehr übernehmen... es müssen doch auch mal die jungen an die macht
Das war zu erwarten. Beck wurde nie der akzeptierte Vorsitzende den eine Partei braucht. Aber das ist, glaube ich, eine alte Krankheit dieser Partei. Nach Schuhmacher kam glaube ich nur noch Ollenhauer, der relativ unumstritten wirken konnte. Wahrscheinlich bin ich aber auch nur zu jung um über die Diziplinprobleme dieser Herren Bescheid zu wissen.
Münte kehrte ja mit Schwung auf die politische Bühne zurück und machte gleich allen seine Silberrücken-Ansprüche deutlich. Er kann wahrscheinlich tatsächlich nicht anders.
Mich überzeugt die Altherrenriege aus der schröderschen Seilschaft jedenfalls nicht. Da ist mir Frau Ypsilanti auch politisch um einiges attraktiver.
Ich begrüße Becks Rücktritt, längst überfällig m.M.n.
Und Müntefering wieder zum Parteivorsitzenden zu wählen ist in meinen Augen nicht so verkehrt, mir fällt zumindest kein Besserer ein. Bei Müntefering weiß jeder was er bekommt. Steinmeier als Kanzlerkandidat ist keine Überraschung und sicher auch kein Fehler. Alles im Hinblick auf die Wahl 2009 gesehen.
Wie schreibt der Spiegel in folgendem Artikel http://www.spiegel.de/politik/deutsc...576816,00.html
so treffend: Steinmeiers wichtigste Aufgabe aber wird es sein, der deutschen Sozialdemokratie ihren Mut und ihre verlorene Würde wiederzugeben.
Das könnte ihm mit Müntefering an seiner Seite auch gelingen, solche Aufgaben lagen Müntefering doch schon immer.
"Das hier... ist von Mathilda."
Ich denke, diese Entscheidung war längst überfällig! Und mMn ist es für die SPD ein Glück, daß gerade jetzt Münte wieder aufgetaucht ist! Wer hätte es sonst machen sollen? Klar, die jungen sollen mal ran. Aber es haben jetzt schon einige junge ihre Chance gehabt (z.B. Platzek, Beck) und nicht genutzt. Da es keine Alternative gibt und Münte als einer aus der alten Riege wenigstens weiß, wie er den Hühnerhaufen zu führen hat, ist das eine wirklich gute Entscheidung gewesen!
lg
Struppi
Müntefering zog sich damals zurück, weil er sich um seine an Krebs erkrankte Frau kümmern wollte. Sie ist vor einiger Zeit gestorben und Münte möchte nun seinen alten Job wieder aufnehmen. Was ist daran so ungewöhnlich? Ich finde es schön, dass er Prioritäten zu setzen wusste. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als alles andere.
Grosses Verständnis hatte ich für Müntes Rücktritt als Vizekanzler und Arbeitsminister aus den bekannten persönlichen Gründen. Soviel menschliche Grösse würde ich mir öfter wünschen. Überhaupt kein Verständnis hatte ich für den Hinschmiss des Parteivorsitzes anno 2005. Da wirkte er auf mich eher wie ein beleidigter Choleriker als der gewiefte Stratege als den er sich gern bescheiden feiern lässt.
Er hat es damals nicht verstanden mit den Widersprüchlichkeiten seiner Partei fertig zu werden und mAn wird er es auch jetzt nicht schaffen der SPD eine erfolgversprechende Orientierung zu geben. Dazu sind viel zu viele Konflikte völlig unausgegoren.
Die lächerlichen Versuche die LINKE gepflegt zu ignorieren erinnert mich an das Verhalten der gesetzten Parteien gegenüber den Grünen in den 80ern und platzt zuerst in den Ländern. Berlin ist schon Geschichte, Hessen aktuell umkämpft, das Saarland fast schon verloren und Thüringen hatte schon Erfahrungen mit einer RostRoten Koalition. So what. Alles nur eine Frage der Zeit und natürlich der handelnden Politiker. Von der alten Seilschaft Schröders erwarte ich keine wirklich andere als die bekannten Rezepte, die mAn den Niedergang einleiteten.
Es gibt nur weniges was die SPD noch von der CDU unterscheidet und umgekehrt. Beim Weg zur politischen Mitte haben sich beide soweit abgeschliffen, dass prägnante Konturen kaum noch zu sehen sind.
Klare Kante wird ja von Münte gebetsmühlenartig propagiert. Sie zu beschwören wird nichts helfen, wenn für die Wähler keine klare Kante zu erkennen ist.
Die CDU hat sich nach dem Abgang Kohls in fast allen Führungspositionen drastisch verjüngt. Die SPD hat es, nach dem gescheiterten Versuch mit Platzek, verpasst. Und jetzt liegt eine ganz lange Durststrecke vor ihnen.
Innerparteilich wird Münte für einen Ruck Richtung Hoffnung sorgen können. Bei den Wählern wird er mangels Masse nicht ankommen.